Von einer Seele verstanden

Aussenseiter Zwei neue Biografien von Gerhard Schulz und Jens Bisky beleuchten das Leben des Dichters Heinrich von Kleist
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Von seinem Leben wissen wir nur wenig. Briefe an die Verlobte und an die Schwester Ulrike, an die verehrte Helferin Marie von Kleist und an diverse andere Adressatinnen, an Freunde, Verleger oder preußische Amtspersonen. Dann die spärlichen Anmerkungen von Zeitgenossen, die sich häufen, als sein Ruhm sich wenige Jahre nach dem frühen Tod in Deutschland verbreitet. Und der immer wieder zitierte, erschütternde Satz, den er wenige Stunden, bevor er sich in den Mund schoss, an die Schwester schrieb: "Die Wahrheit ist, dass mir auf Erden nicht zu helfen war." Viel mehr sein Leben Erzählendes ist da nicht. Keine Tage- oder Notizbücher, kein Eckermann und kein Wikipedia. Zudem in den spärlichen Selbstzeugnissen viel Geheimnisvolles, Verschleierndes übe