Vom Fortschritt, der keiner war

West-Blick Die Ideen des kubanischen Sozialismus haben linke Intellektuelle lange fasziniert. Die Realität sorgte für Ernüchterung
Exklusiv für Abonnent:innen | Ausgabe 11/2016
Der Blick der Touristen auf Kuba
Der Blick der Touristen auf Kuba

Foto: Yamil Lage/AFP/Getty Images

Die Revolution siegte in der Silvesternacht 1958. Nach einem mehrjährigen Guerillakrieg eroberten die Kämpfer unter Führung von Fidel Castro und Ernesto Guevara die Stadt Santa Clara. Der Diktator Fulgencio Batista floh am Neujahrstag in die Dominikanische Republik.

Zwei Tage später kam es in Berlin zu einem Nachhutgefecht: Aufgeputscht durch die Siegesmeldung aus Kuba und nicht wenige Vitamintabletten besiegte die Journalistin Ulrike Meinhof im Rededuell Helmut Schmidt, den wehrpolitischen Sprecher der SPD. Es war der SDS-Kongress, auf dem zwischen den alten Herren (auch Schmidt war einst SDS-Vorsitzender gewesen) und den jungen Aufrührern der konkret-Gruppe darum gerungen wurde, ob sich der Westen um Gespräche mit der damals noch als „Ostzone“ ber