Sechs Minuten

1942 Vor 70 Jahren verhilft der Berliner Maler Franz Heckendorf seinem jüdischen Mäzen zu einer spektakulären Flucht in den Schweizer Kanton Schaffhausen
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1943 wurde Franz Heckendorf verhaftet und kam ins KZ
1943 wurde Franz Heckendorf verhaftet und kam ins KZ

Foto: Frieda Riess/Ullstein Bild

Am 31. Juli 1942 veröffentlicht das deutsch-jüdische Wochenblatt Aufbau in New York eine erregende Titelgeschichte über das Leben der Berliner Juden im Frühjahr 1942. „Wir waren zwei Monate mit Sklavenarbeit beschäftigt“, heißt es da. „Täglich zehn Stunden bei Osram. Wir hatten vor und nach der Arbeit zwei Stunden Fußweg. Abends sanken wir todmüde ins Bett, um am nächsten Morgen um 5 Uhr wieder unser Tagewerk zu beginnen. (...) Zahllose Juden haben diesem entsetzlichen Leben ein Ende gemacht. Die Schrecklichkeit der Situation wird euch klar, wenn ihr erfahrt, dass man für eine Rolle Veronal tausend Mark bezahlt.“

Der Erlebnisbericht stammt aus einem Brief, den ein aus Berlin in die Schweiz geflohenes jüdisch