Klischees vom Fließband

Lesefutter Jungen wird seit Jahren das Lesen ausgetrieben. Kritische Anmerkungen zur zeitgenössischen Jugendliteratur
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Als Jugendlicher habe ich viel gelesen. Fernsehen und Internet gab es noch nicht, man hatte mehr Zeit. Natürlich wollte ich, wie jeder Jugendliche ob Junge oder Mädchen, Abenteuer erleben, und sei es im Kopf bei der Lektüre entsprechender Romane. Ich las Stevensons Schatzinsel, Defoes Robinson Crusoe, Gerstäckers Flusspiraten des Mississippi, Coopers Lederstrumpf-Geschichten, Jack Londons Wolfsblut oder Tom Sawyers und Huckleberry Finns Abenteuer von Mark Twain; zwischenzeitlich auch sämtliche erreichbaren Romane von Jules Verne, Cecil S. Forester und Karl May.

Derartige Lektüre scheint passé zu sein; jedenfalls erzielen Verlage mit solchen Büchern - soweit sie noch lieferbar sind - schon lange nicht mehr die traumhaft hohen Auflagen früherer Zei