Das ist mir Lachs

Berliner Staatsoper Peter Eötvös’ neue Komposition „Sleepless“ führt uns in den Körper eines filetierten Fisches – dort wird in finsterer Atmosphäre gemordet
Exklusiv für Abonnent:innen | Ausgabe 48/2021

Ein riesiger Lachs füllt die gesamte Drehbühne aus. Seine Schuppen schimmern wie der Fjord, aus dem die Salme herausspringen. Doch auf der Rückseite ist das Beutetier filetiert, die Gräten liegen blank. Auch in seinem Körper agieren Menschen wie Raubtiere. Der Fisch der Bühnenbildnerin Monika Pormale ist Schauplatz und zugleich Objekt, das sich neben Musik und Wort als eigene Kraft glänzend behauptet – als Ort einer realen Tragödie am Rande der Gesellschaft. Und als surreales Symbol einer dysfunktionalen Gemeinschaft.

Diese gönnt Alida und Asle keine Ruhe. Sleepless heißt deshalb auch die Geschichte, die gerade an der Berliner Staatsoper uraufgeführt wurde. Sie beginnt beinahe biblisch: Ein minderjähriges Paar, die Frau hochs