Ring auf der Flucht

Oper Man werde „den Tod dieser Kunstform gemeinsam feiern“, sagte Regisseur Stefan Herheim vor der Premiere seines „Rheingold“ in Berlin
Exklusiv für Abonnent:innen | Ausgabe 24/2021

Es gibt nichts Herausforderndes für ein Opernhaus als die Neuproduktion von Wagners Ring. Vier Stücke, 16 Stunden. Und dann bringt Corona alles durcheinander. Vor einem Jahr sollte der neue Ring des Nibelungen an der Deutschen Oper mit dem „Vorabend des Bühnenfestspiels“, dem Rheingold, ordnungsgemäß beginnen. Der erste Lockdown verhinderte es. In der Falsche-Hoffnungen-Phase im Herbst ritten deshalb zunächst die Walküren des zweiten Teils über die Berliner Bismarckstraße. Und jetzt erst, nach dem zweiten halbjährigen Vorstellungsverbot, der erste, kürzeste, pointierteste, witzigste Teil der Tetralogie, mit Test- und Maskenpflicht der Zuschauer und vor nur halb vollem Saal – wenn es denn der Kunst dient.

Ein Fest und z