Bis an die Schmerzgrenze

Linkspartei Der Streit um Migration könnte fruchtbar sein. Warum läuft er aus dem Ruder? Der Grund liegt in der Vergangenheit
Exklusiv für Abonnent:innen | Ausgabe 49/2018

Natürlich erkennen nüchterne Analytiker, dass im Streit um die Vor- und Nachteile der Migration beide Fraktionen der Linkspartei über erstklassige Argumente verfügen. Zum einen wäre die Linke ohne Internationalismus überhaupt nicht denkbar. Er wurde ihr bei der Gründung des „Bundes der Kommunisten“ (1847) und der „Internationalen Arbeiterassoziation“ (1864) in die Wiege gelegt.

Aber auch jene Linken, die offene Grenzen ablehnen, können mit guten Gründen darauf verweisen, dass Migration nicht per se etwas Tolles ist. Denn Migration verschärft die Ungleichheit in den Herkunfts- wie in den Zielländern. Sie nützt vor allem dem „alle Grenzen niederreißenden“, „alles Ständische und Steh