Jenseits der Eifel

Porträt Norbert Röttgen will mit moralischem Rigorismus und der Härte eines Kalten Kriegers CDU-Chef werden
Exklusiv für Abonnent:innen | Ausgabe 38/2020
Norbert Röttgen kennt Höhen und Tiefen. In NRW fuhr er das schlechteste Ergebnis aller Zeiten ein, die Kanzlerin feuerte ihn als Minister. Als Außenexperte wird er heute respektiert
Norbert Röttgen kennt Höhen und Tiefen. In NRW fuhr er das schlechteste Ergebnis aller Zeiten ein, die Kanzlerin feuerte ihn als Minister. Als Außenexperte wird er heute respektiert

Foto: IPON/Imago Images

Endlich! Alexei Nawalny sei Dank! Die Vergiftung des russischen Oppositionspolitikers hat Norbert Röttgen ins Rampenlicht zurückgeholt. Er galt schon als abgeschrieben im Dreikampf um den CDU-Vorsitz. Kein Reporter, keine Talkshow-Redaktion fragte den Außenpolitiker, wie die Coronakrise wohl zu bewältigen sei. Doch nun holt er mächtig auf, der Abstand zu Armin Laschet und Friedrich Merz ist auf wenige Prozentpunkte zusammengeschmolzen.

Gut, im Grunde ist es egal, wer CDU-Vorsitzender wird, denn alle drei verkörpern den gleichen Typus: Aufgewachsen in der katholischen CDU-Provinz Nordrhein-Westfalens, bereits als Teenager sozialisiert in der Jungen Union, Jura-Abschluss in Bonn, katholische Studentenverbindung oder Stipendium der Konrad-Adenauer-Stiftung inklusi