Ukraine-Krieg und Entspannungspolitik: Die Angst der SPD

Analyse In der Debatte über Krieg und Frieden scheinen sich die Sozialdemokraten ein Schweigegelübde auferlegt zu haben. Hat ein USA- und NATO-Kurs längst die Entspannungspolitik abgelöst? Und: Trägt die Basis der Partei das?
Exklusiv für Abonnent:innen | Ausgabe 42/2022
Dafür wurde die SPD nicht gegründet
Dafür wurde die SPD nicht gegründet

Foto: Morris MacMatzen/epa/dpa

Während die innenpolitische Krisenbewältigung die Schlagzeilen beherrscht, hört man außenpolitisch aus der SPD kaum etwas. Seit Kriegsbeginn wirkt die Partei wie traumatisiert. Auf Krawall gebürstete Journalisten, rechte europäische Regierungen oder ukrainische Botschafter können noch so rüpelhaft auf die SPD eindreschen, ihr eine „verfehlte Russlandpolitik“ vorwerfen, die Entspannungspolitik in die Tonne treten und Manuela Schwesig, Gerhard Schröder, Matthias Platzeck und all die anderen, die sich um deutsch-russische Verständigung bemühten, als Putin-Versteher und Russland-Liebchen abqualifizieren – die SPD verteidigt sich nicht, sie erduldet. Ihre Führungsfiguren ziehen im Büßergewand durch die Repub