AB SOFORT DREI GESCHLECHTER!

Statt Allerheiligen - nunmehr "Tag des Dritten Geschlechts" - Eine deutsche Kulturrevolution

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Berlin-Pankow, den 1. November 2013

Kurzinfo zum 1.11.2013

Ab sofort drei Geschlechter! – Eine deutsche Kulturrevolution! Statt Allerheiligen nunmehr „Tag des Dritten Geschlechts!“

Wieviele Geschlechter hat der Mensch?

Die Anerkennung des 3. Geschlechts läuft über die Änderung des § 22 Personenstandsgesetz zum 1.11.2013 - in dürrsten Worten wird ein dritter Absatz eingefügt:

„Kann das Kind weder dem weiblichen noch dem männlichen Geschlecht zugeordnet werden, so ist der Personenstandsfall ohne ein eine solche Angabe in das Geburtenregister einzutragen.“

In Deutschland wird dadurch amtlich anerkannt, dass der Mensch (mindestens) drei Geschlechter hat. Deutschland gehört damit zur ruhmreichen Minderheit von sechs Ländern, die das „Dritte Geschlecht“ anerkennen: Indien, Pakistan, Nepal, Neuseeland, Australien und Deutschland.

Die Auswirkungen sind unabsehbar. Der katholische Kommentar lautet: „Die kulturellen und sozialen Folgen zielen auf eine Verwüstung ab.“ In: http://www.katholisches.info/2013/08/19/intersex-deutschland-fuehrt-ab-1-november-drittes-geschlecht-ein-homo-und-genderideologen-jubeln/ )

Das Dritte Geschlecht meint in Deutschland die intersexuellen Menschen, auch Hermaphroditen genannt. Sie sind erkennbar durch anatomische Variationen oder chromosomale Variationen oder Keimdrüsen-Variationen oder hormonelle Variationen und darüber hinaus durch eine Vielzahl anderer „Defekte“.

Die Intersexuellen unterscheiden sich dadurch von den Transgender-Menschen, die hinsichtlich ihrer Geschlechtsmerkmale in der Regel eindeutig männlich oder weiblich sind, aber sich in ihrem Geschlecht nicht wohlfühlen und deshalb zum anderen Geschlecht hinüber (trans) wollen.

Mit dem Begriff „Drittes Geschlecht“ kann aber auch ein soziales drittes Geschlecht gemeint sein. Die Hijras (Indien, Pakistan) sind z.B. überwiegend Männer, die weit überwiegend ihren Penis entfernen, um dann als „Frauen“ in Gemeinschaften zusammen zu leben.

Unter „Kulturelles drittes Geschlecht“ versteht man z.B. die Leute, die sich als „queer“ bezeichnen. Das Wort „queer“ versammelt alle Menschen, die nicht hetereosexuell leben wollen; das sind Lesben, Schwule, Bisexuelle, Intersexuelle, Transgender, Pansexuelle, Asexuelle, BDSMler (= Sado-Maso o.Ä.), Polyamorie-Leute (= sexuelle Beziehungen mit vielen PartnerInnen gleichzeitig)

Aber ist das wirklich neu? Der Kugelmenschen-Mythos, den uns Platon überliefert, lehrt uns, dass sich hiier-und-heute die Wiederkehr einer ursprünglichen Dreiheit der Geschlechter ereignet.

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Lest selbst:

Die Rede des Aristophanes: Die ursprüngliche Natur des Menschen. Herkunft und Art seiner drei (!) Geschlechter.

In: Platon: Symposion, C, IV – übersetzt von Franz Susemihl

(Im Gesprächskreis benutze ich die Übersetzung von Friedrich Schleiermacher)

Der Kugelmenschen-Mythos

Internet-Fundstelle: http://www.opera-platonis.de/Symposion.html - Hierzu ein Filmchen unter: http://www.youtube.com/watch?v=d5b9R-yvkIM

„Mir nämlich scheinen die Menschen die Macht des Eros durchaus nicht erkannt zu haben; denn hätten sie das, so würden sie ihm wohl die größten Tempel und Altäre errichten [D] und ihm die reichlichsten Opfer darbringen, während jetzt nichts von dem allen ihm widerfährt, was doch vor allem andern geschehen sollte. Denn er ist der menschenfreundlichste von den Göttern, indem er den Menschen ein Helfer und ein Arzt für diejenigen Übel ist, deren Heilung dem Menschengeschlechte die größte Glückseligkeit gewähren dürfte. Ich will daher euch seine Macht zu enthüllen versuchen, und ihr mögt wiederum andere hierüber belehren. Zuvörderst nun muß ich euch über die menschliche Natur und die Schicksale unterrichten, die sie erlitt.

Unsere ehemalige Naturbeschaffenheit nämlich war nicht dieselbe wie jetzt, sondern von ganz anderer Art. Denn zunächst gab es damals drei Geschlechter unter den Menschen, während jetzt nur zwei, das männliche und das weibliche; damals kam nämlich als ein drittes noch ein aus diesen beiden [E] zusammengesetztes hinzu, von welchem jetzt nur noch der Name übrig ist, während es selber verschwunden ist. Denn Mannweib war damals nicht bloß ein Name, aus beidem, Mann und Weib, zusammengesetzt, sondern auch ein wirkliches ebenso gestaltetes Geschlecht; jetzt aber ist es nur noch ein Schimpfname geblieben. Ferner war damals die ganze Gestalt jedes Menschen rund, indem Rücken und Seiten im Kreise herumliefen, und ein jeder hatte vier Hände und ebenso viele Füße und zwei einander durchaus ähnliche Gesichter auf einem rings herumgehenden Nacken, [190 St.3 A] zu den beiden nach der entgegengesetzten Seite von einander stehenden Gesichtern aber einen gemeinschaftlichen Kopf, ferner vier Ohren und zwei Schamteile, und so alles übrige, wie man es sich hiernach wohl vorstellen kann. Man ging aber nicht nur aufrecht wie jetzt, nach welcher Seite man wollte, sondern, wenn man recht schnell fortzukommen beabsichtigte, dann bewegte man sich, wie die Radschlagenden die Beine aufwärtsgestreckt sich überschlagen, so, auf seine damaligen acht Glieder gestützt, schnell im Kreise fort. Es waren aber deshalb der Geschlechter drei und von solcher Beschaffenheit, [B] weil das männliche ursprünglich von der Sonne stammte, das weibliche von der Erde, das aus beiden gemischte vom Monde, da ja auch der Mond an der Beschaffenheit der beiden anderen Weltkörper teil hat; eben deshalb waren sie selber und ihr Gang kreisförmig, um so ihren Erzeugern zu gleichen. Sie waren daher auch von gewaltiger Kraft und Stärke und gingen mit hohen Gedanken um, so daß sie selbst an die Götter sich wagten; denn was Homer von Ephialtes und Otos erzählt, das gilt von ihnen, daß sie sich einen Zugang zum Himmel bahnen wollten, um die Götter anzugreifen.

Zeus nun und die übrigen Götter hielten Rat, was sie mit ihnen anfangen sollten, und sie wußten [C] sich nicht zu helfen, denn sie wünschten nicht, sie zu töten und ihre ganze Gattung zugrunde zu richten, gleichwie sie einst die Giganten mit dem Blitze zerschmettert halten, denn damit wären ihnen auch die Ehrenbezeugungen und Opfer von den Menschen gleichzeitig zugrunde gegangen, noch auch durften sie sie ungestraft weiter freveln lassen. Endlich nach langer Überlegung sprach Zeus: »Ich glaube ein Mittel gefunden zu haben, wie die Menschen erhalten bleiben können und doch ihrem Übermut Einhalt geschieht, indem sie schwächer geworden. Ich will nämlich jetzt jeden von ihnen in zwei Hälften zerschneiden, [D] und so werden sie zugleich schwächer und uns nützlicher werden, weil dadurch ihre Zahl vergrößert wird, und sie sollen nunmehr aufrecht auf zwei Beinen gehen. Wenn sie uns aber dann auch noch fernerhin fortzufreveln scheinen und keine Ruhe halten wollen, dann werde ich sie von neuem in zwei Hälften zerschneiden, so daß sie auf einem Beine hüpfen müssen wie die Schlauchtänzer.« Nachdem er das gesagt, schnitt er die Menschen entzwei, [E] wie wenn man Beeren zerschneidet, um sie einzumachen, oder Eier, mit Pferdehaaren. Wen er aber jedesmal zerschnitten hatte, dem ließ er durch Apollon das Gesicht und die Hälfte des Nackens umkehren nach der Seite des Schnittes zu, damit der Mensch durch den Anblick seiner Zerschnittenheit gesitteter würde, und befahl ihm dann, das übrige zu heilen. Apollon kehrte also das Gesicht um, zog die Haut von allen Seiten nach dem, was jetzt Bauch heißt, hin und band sie dann, indem er eine Öffnung ließ, welche man jetzt bekanntlich Nabel nennt, wie einen Schnürbeutel mitten auf demselben zusammen. Und die meisten übrigen Runzeln [191 St.3 A] glättete er und fügte so die Brust zusammen, indem er sich dabei eines ähnlichen Werkzeuges bediente, als womit über dem Leisten die Schuhmacher, mit welchem sie die Falten des Leders ausglätten, einige wenige aber ließ er zurück, nämlich eben die um den Bauch und den Nabel, zum Denkzeichen der einst erlittenen Strafe.

Als nun so ihr Körper in zwei Teile zerschnitten war, da trat jede Hälfte mit sehnsüchtigem Verlangen an ihre andere Hälfte heran, und sie schlangen die Arme um einander und hielten sich umfaßt, voller Begierde, wieder zusammenzuwachsen, und so starben sie vor Hunger und Vernachlässigung ihrer sonstigen Bedürfnisse, [B] da sie nichts getrennt von einander tun mochten. Und wenn etwa die eine von beiden Hälften starb und die andere noch übrig blieb, dann suchte diese sich eine andere und umfaßte sie, mochte sie dabei nun auf die Hälfte eines ganzen Weibes, also das, was wir jetzt Weib nennen, oder eines ganzen Mannes treffen, und so gingen sie zugrunde. Da erbarmte sich Zeus und erfand einen andern Ausweg, indem er ihnen die Geschlechtsglieder nach vorne versetzte; denn bisher trugen sie auch diese nach außen und erzeugten und gebaren nicht ineinander, [C] sondern in die Erde wie die Zikaden. So verlegte er sie also nach vorne und bewirkte dadurch die Erzeugung ineinander, nämlich in dem Weiblichen durch das Männliche, zu dem Zwecke, daß, wenn dabei ein Mann auf ein Weib träfe, sie in der Umarmung zugleich erzeugten und so die Gattung fortgepflanzt würde, wenn dagegen ein Mann auf einen Mann träfe, sie wenigstens von ihrem Zusammensein eine Befriedigung hätten und so, von dieser gesättigt, inzwischen ihren Geschäften nachgingen und für ihre übrigen Lebensverhältnisse Sorge trügen. Seit so langer Zeit ist demnach die Liebe zu einander den Menschen eingeboren und sucht die alte Natur zurückzuführen [D] und aus zweien eins zu machen und die menschliche Schwäche zu heilen.

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Vorschlag: Wir könnten künftig den 1.11. als Feiertag feiern! - weitere können folgen (aber welche?) – schließlich sind uns (fast) alle alten Feiertage längst verloren gegangen! Was meint Ihr?????

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ciao, Wolfgang Ratzel

Dieser Beitrag gibt die Meinung des Autors wieder, nicht notwendigerweise die der Redaktion des Freitag.
Geschrieben von

Wolfgang Ratzel

Aus einem drängenden Endbewusstsein entsteht der übermäßige Gedanke an einen anderen Anfang.

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