Kosten-Wahrheit

Einladung und mehr - Gesprächsvortrag in der Reihe: „Erscheinungsformen des vollendeten Nihilismus (in memoriam Heidegger-Nietzsche-Marx)“

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Autonomes Seminar an der Humboldt-Universität zu Berlin – seit 1998 - Kontakt:autonomes.seminar@t-online.de - http://autonomes-seminar-humboldt.webs.com/

Berlin-Pankow, den 10. Juni 2013

Sammelsurium 5

Vor-Bilder:

- Bradley Mannings, 26 Jahre, Army Spezialist (Obergefreiter), Analytiker im militärischen Nachrichtendienst der US-Army: Er ermöglicht die Veröffentlichung von 700.000 geheimen Dokumenten und Tagebüchern über die Plattform WikiLeaks, darunter Videos von Zielerfassungsgeräten der Kampfhelikopter und Funkverkehr, die Kriegsverbrechen der US-Army beweisen; seit Mai 2010 in Haft; zuerst in Isolationshaft unter Bedingungen, die als Folter bezeichnet werden können. Steht derzeit vor Gericht und ist durch extreme Bestrafung bedroht. Mehr: http://www.pressdisplay.com/pressdisplay/de/viewer.aspx

- Edward Snowden, 29 Jahre, Techniker beim Abhördienst NSA, ehemaliger CIA-Mitarbeiter, veröffentlicht das geheime Internetüberwachungsprogramm „Prism“. Hat sich vor der Rache der Obama-Administration vorläufig in Hongkong (VR China) in Sicherheit gebracht. Mehr: http://www.nzz.ch/aktuell/international/sie-haben-keine-ahnung-was-alles-moeglich-ist-1.18096188

Unsere Toten

- Jairo Mora Sandoval, 26 Jahre: Im zentralamerikanischen Land Costa Rica ist ein Schildkrötenschützer ermordet worden. Nach Angaben der Behörden wurde Jairo Mora tot mit dem Gesicht nach unten und gefesselten Händen am “Moin Beach”, 170 Kilometer östlich von der Hauptstadt San Jose, aufgefunden. Demnach war Mora mit einigen Freiwilligen auf Patrouille, um die Nester von Meeresschildkröten vor Plünderung zu schützen. Eier der Tiere gelten in einigen Ländern dieser Welt als Delikatesse.

Jairo galt als besonders engagiert. Laut seinem Arbeitgeber war er pro Nacht bis zu 20 Kilometer unterwegs, um die Schildkröten vor Angriffen zu schützen. Im Laufe der Jahre hatte er bereits mehrfach Drohungen von Wilderern erhalten. Diese können nach Plünderung der Gelege bis zu 300 US-Dollar pro Nacht auf dem Schwarzmarkt “verdienen”.

http://latina-press.com/news/154995-schildkroetenschuetzer-in-costa-rica-ermordet/

http://en.wikipedia.org/wiki/Death_of_Jairo_Mora_Sandoval

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Einladung zum Gesprächsvortrag in der Reihe: „Erscheinungsformen des vollendeten Nihilismus (in memoriam Heidegger-Nietzsche-Marx)“

Thema: Kosten-Wahrheit

Die These lautet: Das gigantische Ausmaß der Ausbeutung von Menschen, Tieren, Pflanzen und den Ressourcen der Erde zeigt sich in nichts deutlicher als in der Kostenrechnung. Denn das, was als Kosten der Produktion von Waren, Information und Dienstleistungen gilt, spiegelt nur einen Bruchteil dessen, was in der Wertschöpfungskette tatsächlich an anorganischen und organischen Ressourcen verbraucht wird. Die Kosten-Wahrheit wird erreicht, wenn alle Kosten –von der Entnahme der Rohstoffe bis hin zum Abfall-Recycling- internalisiert sind. Aber auch die Subventionen aus Steuergeldern verschleiern die wahren Kosten. Wie finden wir den wahren Preis?

Die Meta-These lautet: Die globalen Dispositive der technisch-kapitalistischen Verhältnisse regieren maßgeblich durch das anonyme Funktionieren der Kosten- und Leistungsrechnung (KLR)

Do, 13. Juni 2013, 18:00 c.t. – 20:30 Uhr, Seminargebäude der Humboldt-Uni, Invalidenstr. 110, Raum 293 (beim U6-Bf Naturkundemuseum) – Eintritt frei und offen für alle.

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Davor um 17:00 bis 18:00 Uhr: Kirstens Osteopathischen Yoga für eingerostete DenkerInnen! Bitte wenn möglich eine Unterlage und zwei Yoga-Blocks mitbringen. Ansonsten warten auch Euch unsere Not-Unterlagen und AutS-Küchenrollen!

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Kleine statische Rückschau:

- Lektürekurs „Die Frage nach dem Nichts – Heidegger versus Nietzsche“ – Thema: „Das Nichts zeigt sich im Sein als das Böse“. Zum gemeinsamen Nachdenken kamen 16 KollegInnen (zwei Entschuldigungen). In der Blauen Spendendose räkelten sich 4 Euro. Kommentar einer Kollegin von der Humboldt-Uni, die das Plakataufhängen seit langem wohlwollend begleitet: Als ich über das Thema nachdachte, wurde mir schwindlig.“

Zum „Yoga davor“ versammelten sich drei Übende. Bemerkenswert war, dass kurz vor dem Sinnieren über die Herkunft des Bösen gleichzeitig vier Yogis und Yoginis von einer großen Zeitverwirrung betroffen waren und zu spät kamen.

- Zum Diskussionsvortrag „Drohnen-Krieg und Ausnahmezustand“ kamen am 6.Juni elf Interessierte. In der Blauen Spendendose versammelten sich hingegen 9 Euro (darunter sogar ein Schein).

Zum osteopathischen „Yoga davor“ kamen zwei Yoginis und ein Yogi, also drei.

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Nachtrag zum Thema „Drohnen-Krieg und Ausnahmezustand“

- Gabi empfiehlt: US-Drohnenangriffe aus Deutschland gesteuert Von Johannes Dieterich In: Berliner Zeitung vom 1.6.2013

Mord per Fernsteuerung: Bei tödlichen Drohneneinsätzen über Niger soll das Afrika-Hauptquartier der US-Streitkräfte in Stuttgart involviert sein.

Ein großes Geheimnis wird daraus nicht gemacht. Lediglich eine Backsteinmauer mit einer Stacheldrahtrolle schützt das geteerte Flugfeld und den Hangar vor neugierigen Blicken. Erst wenn die kleinen Flugobjekte in Richtung Norden abheben, können sie von Schaulustigen gesehen werden.

Bei dieser Einrichtung außerhalb Niameys, der Hauptstadt des westafrikanischen Staates Niger, handelt es sich um die jüngste Einrichtung der US-Streitkräfte auf afrikanischem Boden: Es ist ein Start- und Landeplatz für Drohnen, die hier zur Unterstützung des französischen Feldzugs gegen militante Islamisten eingesetzt werden.

Die unbemannten Hightech-Waffen tragen Namen wie Räuber (Predator), Raubvogel (Raptor) oder auch Sensenmänner (Reapers). In die Steuerung soll – wie jetzt bekannt wurde – das Afrika-Hauptquartier der US-Streitkräfte in Stuttgart (Africom) involviert sein. Es gebe einen Satelliten-Link zwischen der Drohne und den in den USA stationierten „Piloten“, der über Ramstein verläuft. Mehr:

http://www.berliner-zeitung.de/politik/terrorismus--us-drohnenangriffe-aus-deutschland-gesteuert,10808018,23084072.html

Weitere Links:

http://www.berliner-zeitung.de/politik/drohnenangriffe--us-drohnenkrieg-laeuft-ueber-deutschland-,10808018,23078574.html

http://www.berliner-zeitung.de/politik/us-piloten-steuern-aus-ramstein-laeuft-der-drohnenkrieg-ueber-deutschland-,10808018,23075518.html

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- Monika und Thomas W. empfehlen: das gehört auch zu der Drohnensache:

http://www.spiegel.de/politik/ausland/obama-baut-usa-zum-ueberwachungsstaat-aus-a-904285.html

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7.6.2013: US-Präsident Obama rechtfertigt Internet-Bespitzelung

US-Präsident Obama hat die groß angelegte Überwachung von Telefon und Internet durch den amerikanischen Geheimdienst als rechtmäßig verteidigt. Die Daten würden unter sehr strenger Aufsicht des Parlaments und der Bundesgerichte gesammelt, erklärte Obama im kalifornischen San Jose. Die Aktion sei ein Teil der Terrorbekämpfung. Man könne nicht hundert Prozent Sicherheit, hundert Prozent Privatsphäre und null Unannehmlichkeiten haben. Die "Washington Post" und der "Guardian" hatten berichtet, dass der US-Geheimdienst NSA praktisch uneingeschränkten Zugriff auf Nutzerdaten von Google, Facebook, Microsoft oder Apple habe. Auch der britische Geheimdienst soll mit Berichten versorgt worden sein.

http://www.dradio.de/nachrichten/2013060723/1/

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- Wolfgang empfiehlt:

Wie wir wissen, sammelt eine Drohne die Verhaltens-Muster ihrer FeindInnen, die aber aus einer Vielzahl von Daten-Quellen ergänzt werden. Dazu zwei tiefergehende Artikel:

„Die USA sammeln Millionen von Telefondaten“Von Peter Winkler aus Washington. In: NZZ vom 8.6.2013

Ein Zeitungsbericht hat den Schleier über einem bisher gut gewahrten Geheimnis gelüftet. Die amerikanischen Behörden sammeln unter dem Mantel der Terrorismus-bekämpfung umfassend Telefondaten, und zwar auch jene von Anrufen im Inland.

Amerikanische Bürgerrechtsorganisationen hatten es schon lange vermutet, ohne jedoch handfeste Beweise vorlegen zu können. Zwei demokratische Senatoren erklärten vor über einem Jahr in einem Brief an Justizminister Holder warnend, die amerikanische Bevölkerung werde mit einem Sturm der Entrüstung reagieren, wenn sie einmal in Erfahrung bringe, welche Befugnisse sich die Administration Obama unter dem Mantel der Terrorismusbekämpfung gegeben habe. Nun hat die britische Zeitung «The Guardian» am Mittwochabend in ihrer Online-Ausgabe offenbar den Schleier gelüftet.

Verklausuliertes Eingeständnis: Die Zeitung präsentierte eine Anordnung eines geheimen Sondergerichts, das für die Spionage- und später auch für die Terrorismusabwehr eingerichtet wurde (Foreign Intelligence Surveillance Court). Darin wird das Telekommunikationsunternehmen Verizon verpflichtet, täglich sämtliche Anruflisten seiner Kunden an die Justizbehörden herauszugeben. Die angeforderten Daten umfassen Telefonnummern der Gesprächspartner sowie ihren Aufenthaltsort und die Länge des Gesprächs, nicht aber die Namen der Betroffenen oder den Inhalt der Gespräche. Der Gerichtsbeschluss vom 25. April ist zeitlich befristet und muss Mitte Juli erneuert werden; die Vorsitzende des Geheimdienstausschusses im Senat, Feinstein, bestätigte jedoch, dass solche Anordnungen routinemässig schon seit geraumer Zeit erteilt worden waren. In der gleichen Anordnung wird auch klargemacht, warum die Öffentlichkeit bisher nichts davon wusste. Die Telefonüberwachung ist geheim, und Verizon wurde verpflichtet, dazu zu schweigen. Mehr:

http://www.nzz.ch/aktuell/international/die-usa-sammeln-millionen-von-telefondaten-1.18094560

- „Zugriff der USA auf Daten reicht noch tiefer“ - Neben Telefondaten werden auch sämtliche größeren Internetdienste von der NSA überwacht. Von Peter Winkler, Washington. In: NZZ vom 10.6.2013 - Fundstelle:

http://www.nzz.ch/aktuell/international/zugriff-der-usa-auf-daten-reicht-noch-tiefer-1.18095288

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- Oliver empfiehlt:

(1) Der Lauscher an der Wand hört seine eig'ne Schand - US-Regierung zapft Facebook, Google und Apple an.

"Die Vereinigten Staaten überwachen Ausländer weit intensiver als bisher bekannt, zeigen neue Enthüllungen. Geheimdienst NSA und Bundespolizei FBI können demnach direkt die Server von Facebook, Google und Apple durchsuchen - und auf Fotos, Kontakte und E-Mails zugreifen. Die Firmen wehren sich gegen die Vorwürfe."

http://www.sueddeutsche.de/politik/ueberwachung-im-internet-us-regierung-zapft-facebook-google-und-apple-an-1.1690675

(2) Projekt Prism: US-Geheimdienst späht weltweit Internetnutzer aus: Die NSA soll Internetnutzer massiv überwachen, abgeschöpft werden angeblich E-Mails, Fotos, Chats, Videos. Große Internetkonzerne sollen die Daten ihrer Nutzer freiwillig an den US-Geheimdienst liefern. Apple, Microsoft und Co. bestreiten die Vorwürfe.

http://www.spiegel.de/netzwelt/netzpolitik/projekt-prism-nsa-spioniert-weltweit-internet-nutzer-aus-a-904330.html

NSA slides explain the PRISM data-collection program

http://www.washingtonpost.com/wp-srv/special/politics/prism-collection-documents/

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Neues vom Agamben

Europas Hegemon unter intellektuellem Kreuzfeuer – Von Rudolf Maresch. In: Telepolis vom 09.06.2013

Der italienische Philosoph Giorgio Agamben erklärt das Projekt Europa für gescheitert. Alternativlos ist es hingegen nicht. Alexandre Kojève wusste bereits post WK II, wie es anders gehen könnte. Mit seinem Kommentar zur Lage Europas, den er am 15. März unter der Überschrift: "Se un impero latino prendesse forma nel'cuore d’Europa (dt. "Wenn sich ein lateinisches Reich im Herzen Europas formen würde": ) in der linken Tageszeitung La Repubblica plaziert hatte, sorgte der italienische Starphilosoph Giorgio Agamben (Am Anfang war der Befehl) jüngst für helle Aufregung in den Medien.

Weniger, weil er sich kritisch zur Zukunft des Projekts Europa geäußert hatte, sondern vielmehr, weil er als Alternativmodell zu einem "neoliberalen" Europa, das "Kulturgüter" und "Lebensformen" der Völker ignoriert, ein "Memorandum" wieder ins Spiel brachte, das der russisch-französische Philosoph Alexandre Kojève (Die Eule der Minerva) drei Monate nach Ende von WK II, am 27. August 1945 unter dem Titel "L'Empire Latin" für Charles de Gaulle verfasst hatte.

Die Libération übersetzte Agambens Artikel neun Tage später ins Französische. Dass die linksliberale Tageszeitung dafür die Überschrift: "Das lateinische Reich geht zum Gegenangriff über" wählte, geschah vermutlich nicht ganz zufällig. Den Kundigen erinnerte sie sogleich an "Contre-Attaque", jene legendäre und mythenumrankte Gruppe linksrevolutionärer, antifaschistischer Intellektueller, die André Breton zusammen mit Roger Caillois und Georges Bataille 1935 ins Leben gerufen (und die ein gutes Jahr lang Flugschriften und Manifeste verfasst hatte.

Mehr in: http://www.heise.de/tp/artikel/39/39243/1.html

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Neues vom Islamismus

- Oliver empfiehlt: „Mordaufrufe gegen Hamed Abdel-Samad“ - Die deutsche Politik muss Präsident Mursi unter Druck setzen und Facebook die eigenen Löschkriterien überdenken.

Ägyptische Islamisten haben zur Ermordung von gbs-Beirat Hamed Abdel-Samad ("Der Untergang der islamischen Welt") aufgerufen. Zum Teil stammen die Hetzkampagnen gegen den deutsch-ägyptischen Politologen und Islamkritiker, der sich zurzeit in Kairo aufhält, aus dem direkten Umfeld des ägyptischen Staatspräsidenten Mohammed Mursi. Die Giordano-Bruno-Stiftung fordert daher die Verantwortlichen der deutschen Politik, insbesondere Bundeskanzlerin Merkel und Bundesaußenminister Westerwelle, auf, den ägyptischen Staatspräsidenten "mit Nachdruck dazu zu bewegen, den Mordaufrufen in aller gebotenen Deutlichkeit entgegenzutreten".

In den letzten Tagen haben mehrere Facebook- und Internetseiten von Muslimbrüdern und Salafisten ein Bild von Hamed Abdel-Samad mit dem Aufruf "Wanted Dead!" veröffentlicht. Am Freitagabend rief zudem Assem Abdel-Maged, einer der Köpfe der militant-islamistischen Bewegung "Dschamaa Islamiya" und einst auch am Attentat auf Präsident Sadat beteiligt, im salafistischen Fernsehsender "Al-Hafez" zur Ermordung des Islamkritikers auf. Seit Tagen schon führen die Salafistensender Al-Nas und Al-Hafez eine regelrechte Hetzkampagne gegen Abdel-Samad durch. Sie werfen ihm vor, den Propheten Mohammed und den Islam beleidigt zu haben. Grund für die Kampagne war ein Vortrag, den der Islamkritiker am vergangenen Dienstag in Kairo über den religiösen Faschismus in Ägypten gehalten hatte. Mehr:

http://www.giordano-bruno-stiftung.de/meldung/mordaufrufe-gegen-hamed-abdel-samad

Mehr auch: http://www.spiegel.de/politik/ausland/mursi-verbuendeter-mordaufruf-gegen-publizist-abdel-samad-a-904619.html

Dazu: Interview mit Hamed Abdal Samad in der Jungle World:

http://jungle-world.com/artikel/2013/20/47720.html

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- Oliver empfiehlt: Radikale Islamisten greifen ARD-Fernsehteam an - Offenbar radikale Islamisten haben am vergangenen Freitag im hessischen Offenbach ARD-Reporter und deren Kamerateam bei Dreh- und Recherchearbeiten angegriffen. Ein Reporter, ein Kameramann und ein Kameraassistent, die für REPORT MAINZ im Einsatz waren, wurden dabei verletzt.

Die Angriffe erfolgten vor der Tauheed-Moschee in der Innenstadt. Die Journalisten waren dort mit ihrem Fernsehteam zu einem Recherchegespräch mit dem Imam unmittelbar nach dem Freitagsgebet verabredet. Anlass waren Hinweise, dass sich aus dem Umfeld der Moschee eine Gruppe junger Muslime gebildet haben soll, die plant, in Syrien gegen das Assad-Regime zu kämpfen.

Die Journalisten wollten diesen Hinweisen nachgehen und die Hintergründe recherchieren. Vor Ort vereinbarten sie über ein Vorstandsmitglied der Moscheegemeinde ein Gespräch mit dem zuständigen Imam.

SWR-Reporter Fritz Schmaldienst war beim Überfall auf das Fernsehteam dabei: Als die Journalisten mit ihrem Kamerateam zu dem vereinbarten Zeitpunkt vor der Moschee warteten, griffen plötzlich junge Männer gezielt zuerst einen der Reporter, dann den Kameramann und schließlich den Kameraassistenten an.

Der Reporter wurde mit der Faust im Gesicht getroffen. Er erlitt eine Prellung an der Schläfe. Der Kameraassistent berichtet, er habe von mehreren jungen Männern Faustschläge und Fußtritte abbekommen. Erst danach habe er sich von den Angreifern befreien können. Er erlitt eine Schädelprellung und wurde vor Ort notärztlich behandelt. Bei dem Angriff wurden Teile der Kameraausrüstung zerstört. Die Polizei in Offenbach hat Ermittlungen wegen Körperverletzung und Sachbeschädigung aufgenommen. Mehr (mit Ton-Dokument):

http://www.swr.de/report/presse/islamisten-greifen-fersehteam-an/-/id=1197424/nid=1197424/did=11556106/8kgacu/index.html

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- Oliver empfiehlt:

Richard Dawkins destroys muslim on morality: Clinton Richard Dawkins,(born 26 March 1941), known as Richard Dawkins, is a British ethologist, evolutionary biologist and author. He is an emeritus fellow of New College, Oxford, and was the University of Oxford's Professor for Public Understanding of Science. Dawkins is an atheist and humanist, a Vice President of the British Humanist Association and supporter of the Brights movement. He is well known for his criticism of creationism and intelligent design. In his 1986 book The Blind Watchmaker, he argued against the watchmaker analogy, an argument for the existence of a supernatural creator based upon the complexity of living organisms. Instead, he described evolutionary processes as analogous to a blind watchmaker. He has since written several popular science books, and makes regular television and radio appearances, predominantly discussing these topics. In his 2006 book The God Delusion, Dawkins contends that a supernatural creator almost certainly does not exist and that religious faith is a delusion—a fixed false belief. Mehr:

http://www.youtube.com/watch?v=mu7AQTs_y5A

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- Thomas W. empfiehlt seinen allzeitigen Lesehinweis:

'What makes mainstream media mainstream.' Von Noam Chomsky. In: Z Magazine, October, 1997. - Bei mir abrufbar als PDF (leider nur englisch).

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Neues von der Zukunft

- Der Oekom-Verlag empfiehlt: „Baustelle Zukunft: Die große Transformation“

In der neuen Ausgabe der politischen ökologie lesen Sie, warum ein Umsteuern hin zu klimaverträglichen Lebensstilen und einer postfossilen Wirtschaftsweise notwendig ist. Wie eine Große Transformation trotz aller Hindernisse funktionieren kann, steht in "Baustelle Zukunft. Die Große Transformation von Wirtschaft und Politik" (Link: Klimawandel, Artensterben und Ressourcenknappheit - der Mensch ist zum größten Treiber geoökologischer Prozesse avanciert. Um die Belastbarkeitsgrenzen des Planeten nicht vollends zu sprengen, muss er seine Art zu leben und zu wirtschaften grundlegend verändern.

Diese Große Transformation hin zu klimaverträglichen Lebensstilen und einer postfossilen Wirtschaftsweise wird kein Spaziergang. Gut, dass Einige bereits angefangen haben etwas zu verändern: Unternehmen entziehen sich bewusst dem Wachstumsparadigma und maximieren anstelle ihrer Gewinne die Zufriedenheit ihrer Angestellten. Nachbarn bauen in urbanen Gärten gemeinsam Obst und Gemüse an, Kommunen stellen Tauschringen und Bauteilbörsen städtischen Raum zur Verfügung. Dabei wird deutlich, dass der Umbau nicht allein mit technisch-naturwissenschaftlichen Lösungen zu stemmen sein wird. Es geht vielmehr darum, den Übergang zu einer nachhaltigen Lebensweise als tief greifenden kulturellen Prozess zu verstehen und zu gestalten.

Die Autorinnen und Autoren der politischen ökologie resümieren, in welchen Bereichen sich echte Veränderungen abzeichnen und welche Akteure sie vorantreiben. Dabei schauen sie sich auch die Blockaden an, die den Abschied vom fossilen Industriezeitalter so schwer machen.

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Das Video der Woche - für Leute, die zweieinhalb Stunden Zeit haben (aber wer hat das schon?)

Pink Floyd - PULSE Full Concert (Live at Earls Court, 1994)

Inhalt und Ablauf: Shine On 0:00 Learning to Fly 13:24 High Hopes 18:47 Take It Back 27:17 Poles Apart 33:40 Sorrow 40:20 Keep Talking 51:26 Another Brick Pt. II 58:54 One of These Days 1:05:55 Speak to Me 1:12:56 Breathe 1:14:52 On the Run 1:17:30 Time 1:21:05 The Great Gig 1:27:52 Money 1:33:10 Us & Them 1:41:45 Any Colour 1:49:01 Brain Damage 1:52:17 Eclipse 1:56:08 WYWH 1:59:05 Comfy Numb 2:05:14 Run Like Hell 2:14:50

Fundstelle: http://youtu.be/kcRF9Jxvz_M

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ciao, Wolfgang Ratzel

Dieser Beitrag gibt die Meinung des Autors wieder, nicht notwendigerweise die der Redaktion des Freitag.
Geschrieben von

Wolfgang Ratzel

Aus einem drängenden Endbewusstsein entsteht der übermäßige Gedanke an einen anderen Anfang.

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