Autonomes Seminar an der Humboldt-Universität zu Berlin – seit 1998 - Ehrenamtlich, frei und offen für alle - Verantwortlich: Wolfgang Ratzel, Tel. 030-42857090 – eMail: autonomes.seminar@t-online.de
NEU! AutS-Blog: http://autonomes-seminar-hu-berlin.org
Berlin, den 11. Juli 2016
Liebe Denkende und Interessierte,
Einladung zum Gesprächsvortrag von Wolfgang Ratzel in der Reihe „Anderer Anfang-Buen Vivir“:
Von wem oder was geht alle Staatsgewalt aus? - von Gott? – von der Heiligen Matrix? – von der Pachamama? - vom Volk? – vom Proletariat? - vom Versuch einer Nachahmung der Ordnung des Seins?
Versuch einer nicht-menschenzentrierten Rechtfertigung von Regierung
Donnerstag, 14. Juli 2016 von 18:30 - 20:30 Uhr
Seminargebäude der Humboldt-Uni, Invalidenstraße 110, Raum 293 - (ehrenamtlich, frei und offen für alle - beim Tram+U6-Bf Naturkundemuseum)
Am 14. Juli 2016 jährt sich zum 227stenmal der Sturm auf die Bastille. Damals begann der Sieg der französischen Revolution, des wirkungsgeschichtlichen Hauptereignisses der europäischen Geschichte. Schon am 26. August 1789 verabschiedete die Nationalversammlung die Erklärung der Menschen- und Bürgerrechte.
Damit begann die Zeit des Endes des feudalen und absolutistischen Gottesgnadentums. Es begann die heute global-herrschende Epoche des Menschengnadentums, die sich als Rechtfertigung aller Staatsgewalt aus der Fiktion der Volkssouveränität und des Volkswillens zeigt.
Möge die Gestalt unserer Welt bald vergehen! Möge die Zeit des Endes des Menschengnadentums herbeikommen - zum Wohle der Menschheit, der Tiere und Pflanzen, von allem, was kreucht und fleucht!
Was aber kommt nach der Rechtfertigung von Regierung aus der Idee der Volkssouveränität?
Darum geht es am 14. Juli im Autonomen Seminar.
Mein Vorschlag zum Ablauf:
1. Über die Bedeutung der Staatsgewalt: "Leben machen und Sterben lasse" (Foucault). Über sein Recht, Krieg gegen Mensch (und "Natur") zu führen; über sein Recht, von uns Todes- und Tötungsbereitschaft zu verlangen (ius belli)
2. Was ist das Volk? Gibt es das Volk überhaupt?
3. Über die bisherigen Rechtfertigungen der Staatsgewalt - als Gottengnadentum; als Menschengnadentum
4. Die Einbettung des Themas in eine Kritik des Subjektivismus, auf dem die Idee des Menschengnadentum gründet.
5. Die Rechtfertigung von Staatsgewalt aus dem Versuch der Nachahmung (imitatio) der Ordnung des Seins: Wer imitiert? Was wird imitiert? Wie wird imitiert? Mit welchen Zielen wird die begrenzt erkennbare Ordnung des Seins imitiert?
Der Schwerpunkt wird auf (5) liegen.
Es kann Vorbereitungsmaterial und eine kleine Literaturliste angefordert werden - bei: autonomes.seminar@t-online.de
Ciao, Wolfgang Ratzel
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