Ohne Mauern: Früher fuhren die Leute aus Sderot zum Essen hinüber nach Gaza-City

Israel Im Konflikt zwischen Israel und Palästina scheint es keine Aussicht auf Frieden zu geben. Das war nicht immer so: Es gab eine Zeit, in der keine Mauern den Gazastreifen isolierten. Ein Besuch in Sderot, einer Stadt direkt an der Grenze
Exklusiv für Abonnent:innen | Ausgabe 32/2022
In den fantasievoll bemalten Schutzräumen in Sderot finden nicht viele Menschen Schutz
In den fantasievoll bemalten Schutzräumen in Sderot finden nicht viele Menschen Schutz

Foto: Finbarr O'Reilly/Reuters

Wenn die Sirenen ertönen, haben wir fünfzehn Sekunden Zeit, bis die Raketen einschlagen“, sagt Nomika Zion aus der Stadt Sderot, direkt an der Grenze zum Gazastreifen. „Wenn man sich an einer Busstation aufhält, dann reicht die Zeit, denn direkt daneben gibt es seit ein paar Jahren fantasievoll bemalte Schutzräume. Es dürfen allerdings nicht zu viele Menschen auf einen Bus warten, denn die Räume sind nicht besonders groß. Wer zu Hause ist, für den kann es schon schwieriger werden, rechtzeitig einen sicheren Schutz zu finden. Und wenn jemand gerade im Auto sitzt, kann er nur bremsen, aussteigen, hinter dem Fahrzeug Schutz suchen und hoffen. „Sie müssen wissen“ – Nomika macht eine Pause –, „wir haben hier