Julian Assange: Frische Luft täte dem Mann gut

Anarchie Gegen den Staat oder nicht? Das ist Julian Assanges einziger Maßstab. Ein Linker war der Wikileaks-Gründer nie
Exklusiv für Abonnent:innen | Ausgabe 05/2018
Gegen die NATO, gegen Drohnen, für WikiLeaks – er mag die Libertären
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Foto: Justin Tallis/AFP/Getty Images

Am 25. Dezember tauchte dieser seltsame Tweet auf: „Julian Assange“. Nur der Name. In Anführungszeichen. Absender: die Kriegsmarine der Vereinigten Staaten. Was bedeutete das? War es ein Codewort für eine verdeckte Operation der Navy Seals? Oder ein Weihnachtsscherz? In der Silvesternacht dann eine neue Botschaft. Diesmal von Julian Assange. Einem Verschlüsselungscode folgte der Hinweis auf das Lied Paper Planes der britischen Sängerin M.I.A. War Assange tot? Oder gekidnappt? Seine Follower gerieten in helle Aufregung.

Julian Assange liebt solche Versteckspiele. Was sollte er auch sonst tun in seinem „Gefängnis“ in London? Früher war er ein Held, ein unerschrockener Kämpfer gegen korrupte Diktatoren und kriegslüsterne Regierung