Gruner + Jahr: Das bittere Ende einer Erfolgsstory

Medien Gruner + Jahr, der einst größte Zeitschriftenverlag Europas, streicht mehrere hundert Stellen und stampft das Zeitschriftensegment ein. Wie konnte es zu diesem beispiellosen Absturz kommen?
Exklusiv für Abonnent:innen | Ausgabe 20/2021 | Aktualisiert am 09.02.2023, 16:00
Julia Jäkel fehlte es als G+J-Chefin nicht an englischen Manager-Floskeln, aber an zündenden Geschäftsideen und journalistischem Ethos
Julia Jäkel fehlte es als G+J-Chefin nicht an englischen Manager-Floskeln, aber an zündenden Geschäftsideen und journalistischem Ethos

Foto: Christian Charisius/dpa, Cover: G+J

Fast 13.000 Mitarbeiter produzierten über 100 Zeitschriften und Zeitungen in 14 Ländern. Es war der größte Zeitschriftenverlag Europas. Stern, Geo, Brigitte, Capital und Schöner Wohnen, Tageszeitungen wie Financial Times Deutschland und Berliner Zeitung, sie alle wurden bei Gruner + Jahr verlegt. Als Wolf Schneider, der legendäre Leiter der verlagseigenen Journalistenschule, im Jahr 2000 seine Gruner + Jahr Story publizierte, befand sich das Hamburger Vorzeigeunternehmen auf dem Höhepunkt seiner Bedeutung. Die nationalen Konkurrenten Burda, Springer und Bauer konnten vor diesem Expansionsdrang nur den Hut ziehen. Garant des Erfolgs war der seit 20 Jahren amtierende Vorstandsvorsitzende Gerd Schulte-Hillen. Sein Verlag war die verlässlichste und leist