Die Panzer-Lieferkette

Meinung Der moralische Druck, schwere Waffen an die Ukraine zu liefern, ist riesig in Deutschland. Olaf Scholz will sich freikaufen. Doch die Strategie ist riskant
Exklusiv für Abonnent:innen | Ausgabe 16/2022
Bundeswehrsoldat in einem Leopard 2-Panzer. Solch schweres Kriegsgerät will die Bundesregierung zunächst nicht in die Ukraine liefern
Bundeswehrsoldat in einem Leopard 2-Panzer. Solch schweres Kriegsgerät will die Bundesregierung zunächst nicht in die Ukraine liefern

Foto: Jens Schlueter/Getty Images

Werden der Ukraine nicht sofort schwere Waffen geliefert, dann drohen „Vernichtungskrieg“ und „Völkermord“. Nahezu stündlich werden per Liveticker „unvorstellbare Kriegsgräuel“ berichtet: der Beschuss einer Geburtsklinik, systematische Vergewaltigungen, Massenexekutionen, Chemiewaffeneinsatz. Die Flucht der letzten Shoah-Überlebenden und die Rede vom „totalen Krieg“ sollen schmerzliche Erinnerungen wachrufen und Hitler-Vergleiche auslösen. Die Deutschen, so heißt es, machten sich „wieder“ schuldig, weil sie „zögern und zaudern“. Mit ihrem Nichtstun würden sie „Putins Mordbanden“ freie Hand lassen. Das Einzige, was jetzt noch helfen könne, seien Kampfpanzer made i