Was die Ostukraine mit Katalonien zu tun hat

Russland Statt über Wladimir Putins Gedanken zu rätseln und sich in dürftiger Sanktionspolitik zu gefallen, sollte Europa etwas ganz Neues wagen. Über die Suche nach Lösungen
Exklusiv für Abonnent:innen | Ausgabe 08/2022
Statt sich die Köpfe zu zerbrechen, was wohl Gehirn von Wladimir Putin vorgehen mag, sollte die EU ein Konzept erarbeiten, das die schwelenden Konflikte einer konstruktiven Lösung zuführt
Statt sich die Köpfe zu zerbrechen, was wohl Gehirn von Wladimir Putin vorgehen mag, sollte die EU ein Konzept erarbeiten, das die schwelenden Konflikte einer konstruktiven Lösung zuführt

Foto: Alexey Nikolsky/Sputnik/AFP/Getty Images

Für die europäische Linke war Russland lange Zeit das Hassobjekt Nummer eins. Denn das Zarenregime galt als treibende Kraft jener „Heiligen Allianz“ aus Russland, Österreich und Preußen, die ab 1815 alle demokratischen Bestrebungen auf dem Kontinent erstickte. Nicht wenige Linke fürchteten gar, das russische Imperium werde auch Westeuropa unterjochen. Karl Marx und Friedrich Engels bildeten da keine Ausnahme. Man muss nur die im Februar 1890 verfasste Polemik von Friedrich Engels über „die auswärtige Politik des russischen Zarentums“ lesen. Auch die deutsche Sozialdemokratie glaubte bis in den August 1914, sie müsse das Vaterland gegen russische Eroberungspläne schützen, und zog stolz in den Krieg.

Nach der Oktoberrev