Im alten Teil des Waldfriedhofs in München steht ein massiges weißes Steinkreuz. Hier liegt der ukrainische „Nationalheld“ Stepan Bandera begraben. Er war am 15. Oktober 1959 in der Kreittmayrstraße 7 einem Blausäure-Attentat des sowjetischen KGB zum Opfer gefallen.
Rund 170 Kilometer südwestlich davon, auf dem Waldfriedhof des Allgäuer Kurorts Oberstdorf, findet sich die Grabstätte des ukrainischen Nationalisten Pawlo Skoropadskyj. Das einstige „Staatsoberhaupt“ war am 16. April 1945 bei einem alliierten Bomberangriff im niederbayerischen Plattling schwer verwundet worden und starb zehn Tage später im Kloster Metten.
Sowohl Pawlo Skoropadsky als auch Stepan Bandera kämpften gegen die Bolschewisten, um die Unabhängigkeit der Ukraine von Russland zu erlangen. Der eine verband sich deshalb mit Kaiser Wilhelm II., der andere mit Adolf Hitler. Indem sie die deutsche Ostexpansion unterstützten, glaubten sie ihrem Ziel näher zu kommen.
Ihr Kampf beginnt im Jahr 1917: Als Folge der Februarrevolution befindet sich das vom Krieg geschwächte Russland in einer Art Interregnum. Das Parlament – die Duma – ringt mit den Arbeiter- und Soldatenräten – den Sowjets – um die Macht. Andere Probleme erscheinen erst einmal nachrangig. Diesen Moment der Schwäche nutzen die ukrainischen Nationalisten und gründen – unbehelligt von russischen Großmachtinteressen – einen Zentralrat, die „Zentralna Rada“, die wenige Monate später in Kiew die „Ukrainische Volksrepublik“ proklamieren wird.
Die Führungsgruppe des Rats wird von Sozialdemokraten und Sozialrevolutionären dominiert, was die kompromisslos auftretende Minderheit der Bolschewisten veranlasst, im Dezember in Charkiw eine Gegenregierung, die „Ukrainische Volksrepublik der Sowjets“, auszurufen. Damit existieren bereits zu Beginn der ukrainischen Unabhängigkeit zwei ukrainische Staaten, die sich spinnefeind gegenüberstehen.
Im Januar 1918 erobern die Bolschewiki einen Großteil der „Ukrainischen Volksrepublik“ und besetzen Kiew. Die bedrängte sozialdemokratische Regierung weicht nach Schytomyr aus und ruft von dort die Mittelmächte Deutschland und Österreich-Ungarn zu Hilfe. Doch deren Generäle stellen eine Bedingung: Die Kornkammer Ukraine müsse ab sofort Lebensmittel für die vom Weltkrieg erschöpften und unterernährten Soldaten liefern.
Eine bizarre Situation: Während die Bolschewiki in Brest-Litowsk von den Mittelmächten gerade einen demütigenden „Diktatfrieden“ aufgezwungen bekommen, schließen die ukrainischen Unterhändler am 9. Februar 1918 einen separaten „Brotfrieden“ mit ihnen – Lebensmittel gegen Militärhilfe.
Flucht zu Paul von Hindenburg
Die deutsch-österreichische „Operation Faustschlag“ beginnt am 18. Februar 1918. 40 Divisionen mit rund einer Million Soldaten rücken auf breiter Front gegen Russland vor. Kiew fällt am 3. März, Odessa am 13. März, Charkiw am 18. April. Die „Ukrainische Sowjetrepublik“ ist damit erledigt. Doch den Siegern passt auch die soziale Politik ihres Bündnispartners nicht. Die Zentralna Rada will eine Landreform für die verarmten ukrainischen Bauern durchsetzen, was den Großgrundbesitzern missfällt. Also stürzen die deutschen Besatzer am 29. April 1918 die Regierung der Volksrepublik und ersetzen sie durch einen „Hetman“, einen erzkonservativ-autoritären Führer nach dem Vorbild feudaler Kosakenherrschaft.
Dieser Hetman ist der in Oberstdorf begrabene Pawlo Skoropadskyj, ein ehemaliger General des russischen Kaiserreichs, Nachkomme einer kosakischen Adelsfamilie aus der Ukraine. Bereits im Sommer 1917 beginnt Skoropadskyj auf Befehl des berüchtigten anti-kommunistischen Generals Kornilow innerhalb der russischen Truppen eine ukrainische Armee aufzubauen. Diese soll der jungen „Ukrainischen Volksrepublik“ als Schutztruppe gegen die Bolschewiki dienen. Zwar haben die Kommunisten die Volksrepublik im Friedensdiktat von Brest-Litowsk zähneknirschend anerkannt, aber nun, im Herbst 1918, wendet sich das Blatt zu ihren Gunsten: Die Mittelmächte müssen die Waffen strecken, das Friedensdiktat von Brest-Litowsk wird annulliert und die deutschen Truppen ziehen ab.
Damit endet auch Skoropadskyjs „Ära“ als Hetman und Erfüllungsgehilfe der deutschen Militärverwaltung. Im Januar 1919 rückt die Rote Armee wieder in Kiew ein. Skoropadskyj muss untertauchen und flieht nach Potsdam, wo er bei Paul von Hindenburg und Franz von Papen eine neue politische Heimat findet. Noch immer hofft er auf deutsche Hilfe bei seinen Versuchen, die Herrschaft der Kommunisten in der Ukraine zu beenden. Sein Wirken in der Berliner „Hromada“, einer romantisch inspirierten „Geheimgesellschaft zur nationalen Wiederbelebung der Ukraine“, wird von den jungen Hardcore-Nationalisten der 1929 in Wien gegründeten „Organisation Ukrainischer Nationalisten“ (OUN) nur milde belächelt. Die OUN, unter Führung von Stepan Bandera und Andrij Melnyk, orientiert sich eher an den Methoden von Mussolinis Faschisten und der kroatischen Ustascha.

Foto: Imago Images
Die Radikalisierung hat ihren Grund. In den 1930er Jahren verschlechtert sich die Situation in der Ukraine rapide. Die von Stalin angeordnete Zwangskollektivierung der Landwirtschaft führt in der Sowjetukraine zu einer mutwillig in Kauf genommenen Hungersnot (Holodomor) mit vier Millionen Toten. Und die „Westukrainische Volksrepublik“ ist längst von der Landkarte getilgt. Man hat sie 1921 – nach dem polnisch-sowjetischen Krieg – zwischen Polen, Rumänien und der Tschechoslowakei aufgeteilt.
Wieder setzen die ukrainischen Nationalisten auf Deutschland, diesmal: auf Hitler. Sie knüpfen Kontakte zur Wehrmacht und zum militärischen Geheimdienst. Mit den Nazis verbindet sie nicht nur ihr glühender Antikommunismus, sondern auch ein brutaler Antisemitismus. Als der deutsche Angriff auf die Sowjetunion im Juni 1941 beginnt, sehen sie die Chance gekommen, sich endgültig von polnischer, jüdischer und russischer Fremdherrschaft zu „befreien“. Viele Anhänger Banderas bewerben sich als Freiwillige bei der Wehrmacht und bilden dort die Bataillone „Nachtigall“ und „Roland“. Deren Aufgabe ist es, Sabotageakte zu unternehmen und Unruhe im Hinterland der Roten Armee zu stiften. Die ukrainischen Nationalisten beteiligen sich aber auch an zahlreichen Kriegsverbrechen. Sie drangsalieren und ermorden Angehörige der jüdischen und polnischen Minderheiten. Sie jagen Rotarmisten und Partisanen. Als Belohnung erwarten sie, nach Hitlers Endsieg den ersehnten eigenen Staat zu bekommen. Doch die Nationalsozialisten denken gar nicht daran. Für sie sind die Ukrainer bestenfalls willige, aber rassisch minderwertige Helfer beim „Kreuzzug gegen den Bolschewismus“. Ostpreußens Gauleiter Erich Koch, nebenbei Reichskommissar der Ukraine, bezeichnet sie abfällig als „unsere Neger“. Das deutsche Interesse gilt – wie im Ersten Weltkrieg – allein der Ausbeutung des Landes.
Erst die Niederlage in Stalingrad im Winter 1942/43 bewirkt eine Kehrtwende. Jetzt brauchen die deutschen Besatzer plötzlich dringend „nicht-germanische“ Freiwillige für ihre Truppen. Im April 1943 ergeht der Befehl, ukrainische Freiwilligen-Divisionen der Waffen-SS aufzustellen. Es melden sich 84.000 Männer, darunter viele Mitglieder der Ukrainischen Befreiungsarmee (UPA). Doch die stets misstrauisch bleibenden Deutschen verhindern geschickt, dass sich unter dem Dach der Wehrmacht eine ukrainische Nationalarmee organisieren kann, und sieben gründlich aus. 15.000 Ukrainer und Volksdeutsche bilden schließlich die „14. Waffen-Grenadier-Division der SS, die galizische Nummer 1“. Überzählige Bewerber werden in Polizeiregimenter und Schutzmannschaften gesteckt. Insgesamt dienen nach Angaben des Militärhistorikers Rolf-Dieter Müller rund 250.000 Ukrainer in der Wehrmacht. Nicht wenige beteiligen sich am Holocaust, etwa an der Erschießung jüdischer Frauen und Kinder in der Region Wolhynien. Und die ethnischen Säuberungen in Ostgalizien, denen mehr als 100.000 Polen zum Opfer fallen, gehen größtenteils auf ihr Konto.
Deckname „Konsul II“
Der OUN-Führer Stepan Bandera, der unter dem Decknamen „Konsul II“ für den deutschen Militärgeheimdienst arbeitet, ist an den Verbrechen seiner Organisation nicht unmittelbar beteiligt, denn er verbringt fast die gesamte Kriegszeit in Verbannung. Als „Ehrenhäftling“ des Führers, welcher den ukrainischen Nationalisten nicht über den Weg traut, logiert er im KZ Sachsenhausen unter einigermaßen erträglichen Bedingungen, bewohnt zwei möblierte Zimmer mit Teppichen auf den Böden und Bildern an den Wänden. Erst im September 1944 wird er gegen die Zusicherung freigelassen, mit seiner Widerstandsorganisation die vorrückende Rote Armee zu attackieren. Als letztes Aufgebot will sich Bandera aber nicht verheizen lassen. 1946 flieht er vor den Sowjets nach Österreich, knüpft Kontakte zu westlichen Geheimdiensten und lebt unter falschem Namen in München. Der blutige Kampf zwischen seiner OUN und dem sowjetischen Geheimdienst NKWD geht auch im Kalten Krieg unvermindert weiter. Bis zu seinem Tod 1959 bleibt Bandera Vorsitzender der „Organisation Ukrainischer Nationalisten“.
Dreißig Jahre später: Die Sowjetunion ist am Ende. Der letzte Präsident der UdSSR, Michail Gorbatschow, verliert die Kontrolle über sein Imperium. In Moskau kommt es zum Putschversuch. Und wieder – wie 1917 – nutzt das ukrainische Parlament die Gunst der Stunde, es proklamiert am 24. August 1991 die Unabhängigkeit des Landes. Das ist der letzte Sargnagel für die Sowjetunion. Nach 74 Jahren Kampf scheint die ukrainische Nationalbewegung ihr Ziel erreicht zu haben. Und Stepan Bandera wird begeistert gefeiert. Im Januar 2010 verleiht ihm Präsident Wictor Juschtschenko posthum den Ehrentitel „Held der Ukraine“. 2016 benennt der Kiewer Stadtrat die Prachtstraße Moskau-Prospekt in Stepan-Bandera-Prospekt um. Der „Held der Ukraine“ wird nicht nur von rechten oder rechtsradikalen Parteien wie „Swoboda“ und „Rechter Sektor“ heroisiert, auch Dutzende von bürgerlichen Stadt- und Gemeinderäten ehren ihn mit Statuen, Büsten, Gedenktafeln und der Benennung von Straßen und Plätzen. Das größte Denkmal steht in Lwiw und misst stattliche sieben Meter. Am 1. Januar, dem Geburtstag des Helden, veranstalten ukrainische Nationalisten gern nächtliche Fackelzüge.
Auch Banderas Grab in München wird liebevoll gepflegt. Nur hin und wieder kommt es zu Schändungen. Bisweilen schütten Unbekannte rote Farbe auf das schneeweiße Kreuz. Inzwischen steht ein Kerzenspender direkt gegenüber dem Grab, umschlossen von einem robust wirkenden Metallkasten. Die Süddeutsche Zeitung mutmaßt, er enthalte womöglich eine Überwachungskamera. Das Grab Skoropadskys im beschaulichen Oberstdorf liegt etwas außerhalb der Reichweite von Anhängern und Verehrern, doch auch hier fehlt nicht das nationale Bekenntnis: Vor dem Marmorkreuz steht eine ukrainische Flagge.
Die beiden „Heldengräber“ zeigen, wie eng die ukrainische Nationalbewegung mit der gewaltsamen deutschen Ostexpansion in zwei Weltkriegen verbunden ist. Das erklärt vielleicht, warum viele Deutsche – insbesondere der älteren Generation – in Sachen militärischer Intervention heute so zurückhaltend sind. Wer diese Zurückhaltung verurteilt, sollte sich die Frage stellen, warum ukrainische Nationalhelden eigentlich auf deutschen Friedhöfen liegen.
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Kommentare 70
Zitat: "Die beiden 'Heldengräber' zeigen, wie eng die ukrainische Nationalbewegung mit der gewaltsamen deutschen Ostexpansion in zwei Weltkriegen verbunden ist. Das erklärt vielleicht, warum viele Deutsche – insbesondere der älteren Generation – in Sachen militärischer Intervention heute so zurückhaltend sind."
Pseudo-Progressive und scheinbar fortschrittliche "gebildete" deutsche MitbürgerInnen der jüngeren Generation, die ein Studium an der Universität von Twitter oder Facebook absolviert haben, bezeichnen das allerdings als "Whataboutism".
Damit soll zum Ausdruck gebraucht werden, dass das eine überhaupt nichts mit dem anderen zu tun hat. Zum Beispiel hat der Zweite Weltkrieg nichts mit dem Ersten Weltkrieg zu tun. Kriege fallen immer und grundsätzlich wie Regentropfen oder Schneeflocken vom Himmel und haben keinerlei Geschichte, vor allem keine Vorgeschichte.
Man kann aber auch nicht ausschließen, dass es in Deutschland auch heute noch einige Sozialdarwinist*en in der älteren Generation gibt, die hellauf begeistert sind, wenn Alexander Puschkin, Fjodor Dostojewski, Pjotr Tschaikowski, Juri Gagarin, Iwan Schischkin, Igor Strawinsky und vor allem Wladimir Iljitsch Lenin in der Ukraine ihre Russenmütze mit der Panzerfaust vom Kopf geschossen wird.
Stepan Bandera und Andrij Melnyk sind beide auf dem Territorium Östrerreich-Ungarns geboren- in Galizien und das kam mit dem Frieden von Riga 1921 zu Polen. Ihre Terroristischen Umtriebe richteten sich dadurch zuallererst mal gegen den polnischen Staat.
Dem Reaktionär Skoropadky ist wenig hinzuzufügen außer daß seine Truppen massiv antijüdische Pogrome vollbrachten, aber dem steht der Anführer der "sozialdemokraten" Petljura in nichts nach.
Vom Freitag erwarte ich keine Geschichtsklitterung.
Soso, Geschichtsklitterung also, woran im Text machen Sie Großhistoriker denn das fest?
Die OUN, die ab 1929 von Bandera und Melnyk geführt wurde, hieß "Organisation Ukrainischer Nationalisten", und nicht etwa "Organisation von in Österreich-Ungarn geborenen Nationalisten", und was diese Leute anrichteten, können Sie z.B. hier in einer Ausgabe der Zeitschrift "Aus Politik und Zeitgeschichte" nachlesen.
"Das erklärt vielleicht, warum viele Deutsche – insbesondere der älteren Generation – in Sachen militärischer Intervention heute so zurückhaltend sind."
Zurückhaltend bin ich als Angehöriger der älteren Generation in Sachen militärischer Intervention nicht wegen der Verzahnung vom deutschen Vernichtungskrieg im Osten und der damaligen nationalistischen Bewegung in der Ukraine. Mir reicht alleine der mörderische Irrweg des deutschen Militarismus und Nationalismus, um zu sagen: Nie wieder!
Die Bandera Verherrlichung in der Ukraine machte und macht mich misstrauisch und fördert bei mir Bedenken zur politischen Entwicklung dort. Allerdings sehe ich die Zivilgesellschaft dort immer noch wenig gefährdet, dem Wahn zu erliegen. Ich hoffe es bleibt auch nach diesem Krieg so. Es wäre ein Aberwitz der Geschichte, wenn Putin durch seinen Krieg die reaktionär- nationalistischen, faschistischen Kräfte auf Dauer in der Ukraine stärken würde. Wobei die rusische Politik solche Bewegungen in West- und Mitteleuropa bisher auch nach Kräften förderte. (Vielleicht ja nur aus dem Grund, uns später dann von diesen Kräften zu "befreien"?)
Zitat: "Es wäre ein Aberwitz der Geschichte, wenn Putin durch seinen Krieg die reaktionär- nationalistischen, faschistischen Kräfte auf Dauer in der Ukraine stärken würde. Wobei die rusische Politik solche Bewegungen in West- und Mitteleuropa bisher auch nach Kräften förderte."
Dafür braucht es keinen Putin, um hierzulande die nationalistischen und faschistischen Kräfte zu stärken. Das machen unsere eigenen deutschen Mainstream-Medien hervorragend.
Ohne die Hilfe der Mainstream-Medien und die "Qualitäts-"Journalisten der sogenannten "bürgerlichen Mitte" wäre eine neoliberal-konservativ-nationalistische Partei wie die angebliche "Alternative" für Deutschland nie in den Deutschen Bundestag gekommen. Das wird man ja nochmal sagen dürfen und sich bei den Mainstream-Medien und den "bürgerlichen" Journalisten bedanken.
Nicht überall, wo Demokratie draufsteht, ist eben auch echte Demokratie drin. Das gilt auch für West-/Gesamtdeutschland als "demokratischen und sozialen Bundesstaat" mit seiner "Menschenwürde" und seiner "Sozialpflichtigkeit der Eigentums" und die Deutsche "Demokratische" Republik wäre eine Vorzeigedemokratie gewesen.
Das gilt aber auch für viele, die vorgeben, für die "Freiheit" zu kämpfen. Viele Freiheitskämpfer kämpfen nämlich nur für ihre eigene Freiheit und Macht, die Freiheit der anderen und die Freiheit der Allgmeinheit geht ihnen am Hintern vorbei.
Nur die Komiker von ARD-Tagesschau, ZDF-heute-journal und andere Komiker erzählen den Bürgern, dass auch Oligarchen aka "Superreiche" und Bundespräsidenten für die Freiheit frieren und hungern müssen, denn mit Wirtschaftssanktionen trifft man vor allem die Mittelschicht und die armen Leute, die nix zum Fressen und kein Geld für die Heizung haben und zwar in Russland und bei der eigenen Bevölkerung.
Lemberg/Lwow/Lwiw gehörte 9n der Zwischenkriegszeit zu Polen. Bandera wurde in Polen wegen Attentats auf einen polnischen Minister verurteilt.
Er war zuförderst antipolnisch und antisemitisch gesinnt; sein Antikommunismus konnte sich erst nach der Eroberung Gakiziens durch die SU ausleben.
Der deusche Außenminister Steinmeier war 2014 in Kiew mit dabei. Er sah die Faschisten mit eigenen Augen.
Haz die deutsche Politik Distanz zu diesen Leuten gesucht - mir nicht in Erinnerung - ja als Vasall der USA hat man auch das Maul zu halten, auch wenn da etwas unappetittlich ist.
Dazu Anne Will: https://www.youtube.com/watch?v=qwqAWCZvhx4
Hier bei den "freien" Germanen ... hätten sie auch den Wlassow begraben, wenn der nicht in Moskau abgeurteilt wurden wäre. Dann gäbe es eine Pilgerstätte für Exil-Russen ... und Ai Weiwei und Biermann würden das "künstlerisch" frontieren.
Wir stehen eben immer auf der Seite des "Widerstandes".
Was dem Kaiser Wilhelm sein Petljura (er liegt in Paris) und sein Skoropadski, dem Hitler sein Melnyk (Luxemburg) und Bandera, das ist den "Grünen" ihr Selensky. Aber sollte der es wagen ohne westliche Genehmigung ein Frieden mit Russland zu vereinbaren so sind seine Mörder schon bestellt.
Sie sind ja wohl total auf haß-droge ?
Sie unterstützen das falsche Narrativ des ukrainischen "Holodomor". Dieses falsche Narrativ wird sogar von bürgerlichen Geschichtswissenschsftlern in Frage gestellt. In der Realität führte die Kollektivierung der Landwirtschaft in der gesamten Sowjetunion zu einer Hungersnot. Das Holodomor-Narrativ unterstellt daß diese Hungernot gezielt gegen die Ukraine gerichtet gewesen wäre. Das ist schlicht falsch.
Der Vorwurf der Geschichtsklitterung wird deshalb berechtigt erhoben.
Bitte korrigieren sie ihre falsch Darstellung, ihrer Glaubwürdigkeit zu liebe
Vielen Dank
Erstmal Dank für diesen informativen Artikel an den Autor. Ist der alte Melnyk verwandt mit dem Botschafter? Ist doch interessant, wie diese KuK-Figuren aus dem Jenseits wieder auftauchen.
vielen dank für den artikel. übrigens starb auch melnyk in deutschland.
Danke für den informativen Beitrag, Herr Michal. Was im Moment passiert, die - wie immer sinnlose - Aufopferung tausender Menschen für imperialistische Interessen in "Ost" und "West", hat historische Vorläufer. In vielerlei Hinsicht, auch in "unseren" heutigen Parteinahmen.
Vergl. auch meinen kleinen Text (vor dem Krieg geschrieben):
https://www.freitag.de/autoren/wwalkie
Geht es noch grausamer?
Was Bandera mit seinen Anhängern mit Menschen in einigen Dörfern machten, kann man gar nicht beschreiben. Dabei fielen zum Opfer der grausamsten Taten nicht nur Frauen und Kinder sondern auch kleine Babys. Nachweise hierzu existieren in Form von Fotos, Erzählungen von Überlebenden, Dokumentationen und Videoaufnahmen. Wenn man das alles sich ansieht, anhört und liest, sollte man an dem Tag nichts gegessen haben... Möglicherweise war eine der grausamsten Taten in der Geschichte der Menschheit, was mit 2 Babys in einem Dorf sexuell und mit Messern gemacht wurde.
Bspw. der Historiker, der die Friedensgespräche seitens der russischen Seite aktuell anführt, hat die Taten von Bandera und deren Nationalisten untersucht.
Antisemetismus auch dabei?
An einem Tag während des Zweiten Weltkrieges haben Bandera und seine Anhänger wohl mehr als 1.000 (an die genaue Zahl erinnere ich mich nicht) mit Waffen wie Messer hingerichtet. Bei einem anderen Tag wo Menschen hingerichtet wurden, wurden schwangere Frauen wurden in den Bauch getreten. Ein 12 Jähriges Mädchen wurde mit eiserner Kette geschlagen.
Hingegen in England gibt es einen Museum mit Bandera.
Warum gab es solche grausamen Taten?
Bandera und seine Nazis hatten Angst, gegen die russische Armee offen zu kämpfen. Es gab geschichtlich nur einen Kampf gegen Soldaten der Roten Armee auf einem offenen Feld. Dieser Kampf dauerte etwa 90 Minuten. Danach liefen Bandera Anhänger vom Feld weg. Sie können gegen Männer bzw. Soldaten nicht kämpfen.
Ähnlichkeiten mit heutiger Zeit? Wie gingen Bandera und seine Anhänger haupsächtlich vor, um russischen Armee bzw. Russland zu schaden?
Mit Lügen. Sie zogen die Uniform von russischen Soldaten an, kamen in Dörfer rein, sprachen dort mit Menschen, aßen und tranken mit Ihnen und später ermordeten sie die Zivilisten, und zwar sowohl etnische Russen als auch Ukrainer.
Danke, Herr Michal.
Ihr Text ist für mich ein wichtiger Impulsgeber in eigener Sache. Auch meine Überreste wollen entsorgt werden. Möglichst angemessen.
Auch im Tod sollte man Wert auf seine Nachbarn legen.
Dieser Artikel dürfte den Putin - Verteidigern weitaus besser gefallen als der über die Geschehnisse in Butscha.
»Warum liegen ukrainische Nationalhelden auf deutschen Friedhöfen?«
Na ja, weil sie aufgrund historischer Zufälligkeiten in Deutschland gestorben sind und nicht wichtig genug waren, als dass irgendjemand sich bemüßigt gefühlt hätte, ihre Rückführung in die Ukraine zu veranlassen?
Frage: War jeder in Russland beerdigte Wehrmachtssoldat ein deutscher Nationalheld?
"Andrij Melnyk"
Wo ist er geboren? "auf dem Territorium Östrerreich-Ungarns geboren"
Andrij Jaroslawowytsch Melnyk (* 7. September 1975 in Lwiw, Ukrainische SSR, Sowjetunion).
Das "spitz ich mal zu" am Ende Ihres Beitrags soll die Verleumdung wohl abschwächen. Aber das wird nicht funktionieren. Ich erwarte daher eine umgehende Entschuldigung von Ihnen, sonst muss ich deutlicher werden.
Da ich seit einiger Zeit vom Freitag benachrichtigt werde, wenn es Kommentare zu Artikeln gibt, sehe ich des öfteren, was hier so abgeht.
Es ist bezeichnend, dass kaum ein/e Autor/in an den Debatten unter ihrem/seinem Beitrag teilnimmt oder auf (interessante) Kritik antwortet.
Dadurch haben Leute wie Sie natürlich freies Spielfeld. Es gibt in der Community etwa eine Handvoll Leute, die wirklich jeden Text mit irgendeinem Quatsch kommentieren müssen (ja einen regelrechten Wettbewerb um den ersten Kommentar ausfechten) und dadurch alle Gutwilligen eifersüchtig wegbeißen oder endlose sektiererische Scharmützel untereinander pflegen. Dabei geht es - um es höflich zu formulieren - sehr raubeinig zu. Solche Leute sollten m.E. ihren eigenen Blog gründen und dort schreiben, was sie der Menschheit schon immer mal sagen wollten.
Leider wird unter den Freitag-Beiträgen nur selten zur Sache, das heißt zum Text kommentiert, stattdessen wird der Text oft nur zum Anlass genommen, um das eigene Weltbild oder die eigenen Abneigungen hinausposaunen zu können. Dieses Verhalten vertreibt Leser, die wirklich an der Sache interessiert sind. Denn die wollen in einem solchen Umfeld nicht auftauchen. So verkommt die Community (leider) zur Ansammlung von Polit-Sektierern und schmort am Ende nur noch im eigenen Saft.
Aber noch etwas zum Thema: Wenn ein aktueller Botschafter der Ukraine (wie Herr Melnyk) völlig zu Recht die Kriegsgräuel in Bucha oder anderswo beklagt, gleichzeitig aber einen "Helden" wie Stepan Bandera anhimmelt, dessen national-faschistische Organisation massivste Kriegsgräuel begangen hat, dann muss man diesen Mann mit seinen Lebenslügen und seinem zweierlei Maß konfrontieren. Es gibt ja genug historische Forschung dazu. Diese Leute machen sich unglaubwürdig, wenn sie ständig auf den Splitter im fremden Auge verweisen, aber den Balken im eigenen nicht sehen wollen.
Und alle, die jetzt zum dritten Mal in Kiew einmarschieren wollen, sollten sich an die deutsch-ukrainische Vorgeschichte erinnern, damit die Zurückhaltung, die es in der deutschen Politik aus eben diesen Gründen gibt, nicht ständig von gewissen Botschaftern diskreditiert und beleidigt werden kann. (Der Text lag der Redaktion übrigens am 14.3. vor, so viel zur "Timing"-Verleumdung).
Sollte sich der Ton hier zum Besseren ändern, bin ich gern bereit zu diskutieren, ansonsten plädiere ich dafür, Pöbler in Zukunft konsequent zu sperren.
Dmitri Walerjewitsch Utkin (russisch Дмитрий Валерьевич Уткин; * 11. Juni 1970 in Asbest, Oblast Swerdlowsk, Sowjetunion) ist ein russischer Unternehmer, Neonazi und ehemaliger Soldat. Er gilt als Gründer einer privaten Militäreinheit, die als Gruppe Wagner bekannt ist und der die Durchführung von verdeckten Einsätzen im Krieg in der Ukraine seit 2014 und im Bürgerkrieg in Syrien zugeschrieben wird.[1]
2014 war Utkin Kommandant einer eigenen Teileinheit innerhalb des „Slawischen Korps“.[3] Daraus wurde schließlich die „Gruppe Wagner“, benannt nach seinem eigenen Kampfnamen.[3][5] Er soll zunächst mit nur 10 Kämpfern im Ukrainekrieg eingegriffen haben. Später vergrößerte er die Einheit auf 300 Mann, trat in der Zentralafrikanischen Republik, im Sudan, in Libyen und schließlich mit über 1000 in Syrien auf.[6][4][7]
Utkin war anlässlich seiner Auszeichnung mit dem Tapferkeitsorden am 9. Dezember 2016 Gast bei einem Empfang im Kreml[1][8] und wurde mit dem Präsidenten Russlands, Wladimir Putin, fotografiert.[9][10][11]
2017 berichteten russische Medien, dass Utkin zum Generaldirektor des Gastronomieunternehmens „Konkord“ des Putin-Vertrauten Jewgeni Prigoschin ernannt worden sei.[5]
Utkin hat eine Vorliebe für die Ästhetik und Ideologie des Dritten Reiches. Sein Kampfname „Wagner“ bezieht sich auf Richard Wagner.[1][6] Er wählte den Namen Wagners, da dieser einer von Hitlers Lieblingskomponisten war.[12] Die Gruppe Wagner ist nach ihm benannt. Während seiner Stationierung in Luhansk im Rahmen seines Einsatzes im russisch-ukrainischen Krieg bestand er darauf, dass seine private Einheit Helme trägt, die den Helmen der deutschen Wehrmacht im Zweiten Weltkrieg nachgeahmt sind.[3][4] Utkin trägt Siegrunen der Schutzstaffel (SS) als Tätowierungen.[11]
Ergänzend:
Im Jahr 2021 erstatteten Hinterbliebene eines Syrers Anzeige in Russland wegen Mordes und Folter gegen mehrere Personen der Wagner-Gruppe. Ihre Vorwürfe stützen sich auf Videoaufnahmen, in denen mehrere Personen schwerste Körperverletzungen begehen, ehe sie ihr Opfer enthaupten und verbrennen. Rund um den Einsatz russischer Söldner in Syrien gibt es zahlreiche Berichte über Folter und Morde an Zivilisten. Zumeist werden sie Mitgliedern der Wagner-Gruppe zugeschrieben.[33] Im Dezember 2021 setzte die EU die Gruppe Wagner wegen „schwerer Menschenrechtsverstöße“ auf eine Sanktionsliste. Somit wurden in der EU vorhandene Vermögenswerte eingefroren, ein Einreiseverbot gegen betroffene Personen verhängt und ein Geschäftsverbot in der EU erlassen.[34][35]
sie schreiben: herr melnyk "himmle" stepan bandera an. ich entgegne mit einem längeren zitat
aus einem tagesspiegel-interview(v0m 3.4.):"ich habe diese diskussion jetzt gestartet,
weil es für die moskauer führung zwei feindbilder gibt - asow und stepan bandera..
der bandera-mythos war seit dem zweiten weltkrieg das mächtigste instrument
der kreml-propaganda und bleibt es bis heute...
bandera ist eine umstrittene person, keine frage. aber für die meisten ukrainer war er jemand,
der für die unabhängigkeit kämpfte. deshalb wollten die sowjets aus ihm einen teufel machen.
das ist ihnen leider gelungen. in der russischen propaganda wird das ganze ukrainische volk
mit "bandera-nazis" gleichgesetzt und asow ist quasi der inbegriff dessen,
was in der gegenwart bekämpft werden muss....
wir wollen nichts rechtfertigen. natürlich gab es im zweiten weltkrieg auch verbrechen
von ukrainern, die für ihren eignen staat gekämpft haben...
aber diese gesamte debatte läuft falsch...
die deutschen entdecken jetzt, daß es um die ecke ein großes kulturvolk gibt,
das man kaum auf dem radar hatte, menschen, die die gleichen werte haben
und sogar bereit sind , dafür zu sterben. die ukrainer wollen genauso leben wie die deutschen.
aber das gelingt uns nicht, weil wir riesenpech mit dem verrückten nachbarn haben."
Ja genau , genau in der Aussage Melnyks, "bandera ist eine umstrittene person, keine frage. aber für die meisten ukrainer war er jemand, der für die unabhängigkeit kämpfte ..." liegt mein Problem mit ihm. Wenn der nationale Mythos auch in den Eliten sich gründet auf verbrecherische Gestalten, denen eine judenfreie Ukraine so wichtig war wie der damaligen deutschen Führung, so lange misstraue ich diesem nationalen Diskurs, ohne von sowjetischer oder russischer Propaganda angefüttert zu sein. Da fehlt es Herrn Melnyk an Gespür für Empfindlichkeiten hier in Deutschland. Mit Bandera lockt er genau die Falschen. Mich lockt er nicht. Ich bleibe skeptisch. Ich unterstütze die Ukraine im Widerstand gegen die russische Aggression. Aber die gesellschaftliche Entwicklung in der Ukraine werde ich zusammen mit ukrainischen Freundinnen und Freunden auch nach diesem Krieg, der am besten sofort ein Ende finden sollte, mit Skepsis und kritisch begleiten. Bei aller Sympathie.
Herr Michal, ich gebe ihnen wirklich recht. Nach langer Zeit der Community-Abstinenz stelle ich fest, die Auseinandersetzung hier ist wirklich "rauhbeinig"geblieben, oft oberflächlich und von fester Warte aus herausposaunt. Was mir auffällt, Sie haben sich zweimal völlig zurecht gegen Vorwürfe der Geschichtsklitterung und Propagandaausteilung gewehrt und Stellung bezogen. Einen weiteren Kommentar, der Sie zur Korrektur Ihrer angeblich falschen Darstellung des Holomor auffordert, lassen sie unkommentiert. Warum eigentlich? Weil was dran sein könnte? Oder Freischein?
lassen Sie sich nicht "locken" von mythen aller art. und wenn melnyk das täte,
sollten sie sich in skeptischem abstand halten ....
"die deutschen entdecken jetzt, daß es um die ecke ein großes kulturvolk gibt"
Die entdecken allenfalls, dass es in ihren Wohnungen kälter werden könnte und sich gewisse Regale in den Geschäften leeren. Ganz abgesehen von der Inflation. Aber viele helfen auch, was für den Arbeitsmarkt noch nützlich sein könnte.
Checken Sie das einfach mal und stellen sie die gemäßen Fragen. Die virtuelle Welt kann die Wahrnehmung nämlich ganz schön verzerren.
Er hat zumindest in einem Abschnitt:
++ Die Radikalisierung hat ihren Grund. In den 1930er Jahren verschlechtert sich die Situation in der Ukraine rapide. Die von Stalin angeordnete Zwangskollektivierung der Landwirtschaft führt in der Sowjetukraine zu einer mutwillig in Kauf genommenen Hungersnot (Holodomor) mit vier Millionen Toten. Und die „Westukrainische Volksrepublik“ ist längst von der Landkarte getilgt. Man hat sie 1921 – nach dem polnisch-sowjetischen Krieg – zwischen Polen, Rumänien und der Tschechoslowakei aufgeteilt. ++
erklärt woher u. a. die Radikalisierung der Nationalisten kommt.
Ansonsten:
Was Russland mit der Ukraine vorhat, kann inzwischen überall nachgelesen werden. Ich habe das gestern schon verlinkt. Es gibt einen Beitrag von RIA Novosti, als einem russischen Medium, der sich mit der Frage beschäftigt, "Was Russland mit der Ukraine tun soll". Das gibt es direkt auf deren Website und ganz hervorragende Übersetzungen. Ich hab gestern auch eine gemacht und festgestellt, dass das alles so hinhaut.
Das ist die russische Fassung
https://ria.ru/20220403/ukraina-1781469605.html
Und hier ist - nach einigen einführenden Worten - die Übersetzung ins Deutsche, die im Netz unterwegs ist. Fakt ist: Die Ukraine soll vernichtet werden und die meisten Ukrainer, die ja auch als nazistisch verseucht gelten, sollen vernichtet oder umerzogen werden, wenn sie ihre Schuld bekennen. Dafür gibts dann Umerziehung. Die Leute auf der Straße in Moskau - das ist natürlich nie repräsentativ - finden, dass es gut ist, wenn dieses Land endlich wieder heimfindet. Auch die Balten sind ja ähnliche Russenfeinde, aber bei denen halten sie sich zurück.
https://cryptodrftng.substack.com/p/tag-40-was-russland-mit-der-ukraine?s=r&fbclid=IwAR0QBxN3rStfep4XpUmxSjzonupPBprr6r-7Q1igSGKCEOyr_hQhsO4ClVA
Und wer das alles für übertrieben hält.
Heute gab es in der Presseschau vom Deutschlandradio eine russische Stimme, die
https://www.ng.ru/cis/2022-04-04/5_8408_ukraine.html
Nessawissimaja Gaseta - Unabhängige Zeitung, die zitieren einen Regierungssprecher
++ Höchstwahrscheinlich, fuhr Sidorov fort, werden sie versuchen, die Ereignisse in Bucha zu nutzen, um den allgemeinen moralischen und psychologischen Hintergrund zu verschlimmern. Aber es ist unwahrscheinlich, dass es möglich sein wird, es in Srebrenica auf die Ebene der Geschichte zu bringen. Seit den 1990er Jahren hat sich viel getan. Und vor allem gab es Handys. Daher bald, anscheinend, einige neue Videos mit den Teilnehmern der genannten Aktion können entstehen. Außerdem muss man verstehen, dass Russland nicht Serbien ist. Heute sei sie eine Macht, die in der Lage sei, den Westen zu zerstören, sagte Sidorow. ++
Mich beschäftigt durchaus auch die Frage, warum sich niemand mit Putins Valdai-Reden auseinandersetzt oder solchen Texten, wie den oben verlinkten. Wo ganz deutlich wird, dass Russland sich als Befreier inszenieren will mit national-chauvinistischem Hintergrund und völlig ohne Gnade.
++ in der russischen propaganda wird das ganze ukrainische volk
mit "bandera-nazis" gleichgesetzt und asow ist quasi der inbegriff dessen,
was in der gegenwart bekämpft werden muss....++
Da kann ich nur an meinen Kommentar an Sie verweisen. Vielleicht kennen Sie ja auch schon einiges, was ich da verlinkt habe. Genau so ist es. Bandera muss weiter ganz ordentlich in den Medien bleiben, damit das Feindbild weiter stimmt.
Fakt ist auch: Hier wollen die meisten das gar nicht wissen oder sehen. Aber, das ist - Gottseidank - nicht überall so. Es gibt anderswo differenziertere Stimmen. Die Community ist da kein guter Platz für.
Lieber Herr Michal,
Sie erklären an einer Stelle, woher die Radikalisierung der Nationalisten u. a. gekommen ist. Nebenher: Die "Sympathie" mit Hitlerdeutschland führte dazu, dass manche Truppenteile der deutschen Wehrmacht in Weißrussland und in der Ukraine herzlich begrüßt wurden, aus den Gründen, die Sie ja angeführt haben. Die Sowjetunion in dieser Zeit war eine Hölle für viele Menschen. Dass Bandera und Melnyk in ihrer Zeit radikale Nationalisten und Antisemiten waren, ist ja unbestritten.
Antisemitismus fanden Sie im Deutschland schon immer. In Russland wurde er durch ein Wort gekennzeichnet: Pogrom.
Es ist schon so, Sie beleben einen historischen Hintergrund, der - von interessierter Seite - hell ausgeleuchtet ist, damit der gegenwärtige Vordergrund gar nicht erkennbar wird. Und sowas kann schnell zu einer Rechtfertigung werden.
Auch Ihnen die Empfehlung mit einem Link.
https://cryptodrftng.substack.com/p/tag-40-was-russland-mit-der-ukraine?s=r&fbclid=IwAR0QBxN3rStfep4XpUmxSjzonupPBprr6r-7Q1igSGKCEOyr_hQhsO4ClVA
Was mit der Ukraine geschehen soll.
Die Übersetzung ist ok, aber ich verlinke auch noch auf die Originalseite. https://ria.ru/20220403/ukraina-1781469605.html
Es ist zu begrüßen, dass ein Autor die hiesigen Unterstellungen & Verleumdungen einiger Foristen deutlich anspricht.
Ihren Artikel finde ich sehr gut, mit einer Ausnahme: Von einer ´mutwilligen in Kauf genommenen Hungersnot´ in der Ukraine zu sprechen, halte ich für eine nicht belastbare These, die zudem gern von ukrainischen Nationalisten aufgestellt wird. Die Hungersnot Anfang der 30er Jahre beschränkte sich nicht allein auf die Ukraine sondern hatte auch in Russland & Kasachstan fatale Folgen.
soo boden-nah im dreck beweg ich mich nicht und checke nicht die letzte ritze...
>> Fakt ist auch: Hier wollen die meisten das gar nicht wissen oder sehen. Aber, das ist - Gottseidank - nicht überall so. Es gibt anderswo differenziertere Stimmen. Die Community ist da kein guter Platz für.<<
Sie meinen also, dass ukrainische Faschisten nicht kritisiert werden dürfen, weil sie das russische Feindbild darstellen. Es ist sehr gut, dass diese Haltung hier keinen guten Platz findet. Aber leider_ Gottseibeiuns _ gibt es Plätze, an denen mit voller Inbrunst hiesige Faschisten verdammt & auswärtige relativiert bis beklatscht werden…
Ich kann nicht auf jeden dummen Vorwurf antworten.
Natürlich haben die ukrainischen Nationalisten den Holodomor auf die Angehörigen ihrer Nation bezogen. Die ukr. Geschichtsneubewertung seit 2015 (siehe die Dekommunisierungsgesetze bzw. den ukr. Historikerstreit) knüpft an diese Betrachtungsweise an.
Auf internationaler Ebene wurde der Holodomor eher als Soziozid gesehen, der Millionen Menschen, egal welcher Nationalität oder Ethnie, betraf. Das ändert natürlich nichts an der Tatsache, dass Millionen Ukrainer dabei umgekommen sind.
Vielen Dankfür die Informationen, Herr Michael.
Lieben Dank für diesen Kommentar bezüglich der Pöbelei/Selbstreferentialität/unfreundlichen Redundanz etc. Die Neigung allzuvieler, jeden Beitrag zu missbrauchen für immer neue Gehässigkeiten, persönliche Anwürfe und gegenseitige Bauchpinseleien, geht auch mir gewaltig auf die Nerven - Sie sprechen mir aus der Seele!
Glauben Sie also, die Ukrainer seinen ein "auserwähltes Volk, eine auserwählte Nation", weil sie meinen der Holodomor betreffe nur sie. Genau darin liegt doch die Diskriminierung, die besondere Überheblicheit, der Überlegenheitsmythos des ukrainischen Nationalismus.
Von allen Nationalismen auf den Erdball ist wohl der ukrainische Nationalismus besonders reaktionär und aggressiv.
Ich weiß, deutsche Journalisten dürfen dies nicht öffentlich äußern, sonst werden sie nicht gedruckt. Außerdem hat die EU der Ukraine "bedingungslose Solidarität" geschworen, wie es mal hierzulande nach den Anschlägen des 11.September mit den Amis üblich war.
Freilich, die Deutschen fühlten und fühlen sich auch immer noch überlegen, obwohl der große Rest der Welt keine Lust mehr hat am deutschen Wesen zu genesen. Insofern passen der deutsche und der ukrainische Nationalismus gut zusammen!
"soo boden-nah im dreck beweg ich mich nicht [...]"
Wie wär´s nur damit , ganz zeitnah und in demselben Kommentarstrang platziert:
"die ermordeten ukrainer der letzten tage: sind weder hindenburg noch bandera anzulasten !
wolfgang michal erweist sich allein schon vom timing seines artikels her:
als putin-propagandist !
spitz ich mal zu..."
Der Unterschied ist folgender. Ukrainische Faschisten gibt es, aber im Parlament sind nicht so sehr viele und der Regierungschef ist auch keiner. es gibt durchaus Nationalismus, es gibt - bitteschön - Asow, es gibt eine Bandera-Verehrung, aber die wird laut kritisiert. Selbst der so willige Herr Heyden hat ja mal festgestellt, es wäre ganz falsch, die Ukrainer pauschal als ultranationalistisch oder faschistisch zu bezeichnen.
Nach russischer Version aber ist die ganze Ukraine ein nazistisch verseuchter Ort , der dringend gesäubert werden muss. Die Mittel dazu kennen wir aus anderen Zeiten. (Lesen Sie mal nach, die Links sind da)
Inzwischen hat sich die russische Regierung zu einem rechtschauvinistischen System entwickelt, dicht dran am Faschismus und Sie wollen und wollen und wollen das nicht sehen. Wenn Sie es nicht sehen wollen, ist es trotzdem da. Und ein solches System, das ein ganzes Volk als verseucht erklärt, weckt auch in den Soldaten ein Gefühl, sie seien berechtigt zu Untaten.
Wie gesagt, Sie brauchen nur beim Original nachlesen. RIA Novosti.
Vielen Dank für die Antwort und den Hinweis auf den Hörbelt-Artikel. Den kannte ich noch nicht. Die Auseinandersetzung über den Weg, den die Ukraine in den letzten Jahren eingeschlagen hat, sich seiner Geschichte zu vergewissern und sie neu zu (er)finden und die Diskussionen, die dort und auch in der hiesigen Community geführt wird, nahm gerade ein abruptes Ende. Russland, das sich seine Geschichte auch gerade neu erschreibt und mystisch auflädt, hat das alles abgewürgt. Auf schrecklichste Art und Weise.
..."dass es Zeit für die "Entukrainisierung der Ukraine" sei. Ein Großteil der Menschen in der Ukraine habe, wie sich nun zeige, das "Nazi-Regime" dort unterstützt. Daher sei ein "mindestens eine Generation andauernder" Prozess der Umerziehung nötig, etwa durch Medienzensur und neue Lehrpläne. "Hoffnungslose Nazis" sollten hingegen sofort ausgeschaltet werden. Zudem gebühre der Bevölkerung "die Strafe der unvermeidlichen Erschwernisse des Krieges".
Genau, das ist der TExt von RIA Novosti. Und das ist deutlich, wohin die Reise gehen soll.
Nach Lesen dieses Textes ließ ich jede Hoffnung fahren. Ich hatte bis dahin einen immer noch, wenn auch kritischen, verklärenden Blick auf die politische Entwicklung in Russland. Dass die Entwicklung dort so tief in einen faschistischen Sumpf versinkt, wollte ich mir nicht ausmalen. Und nun ist mir erst klar geworden, die Unterstützung der (neo)faschistischen Bewegungen in Mittel- und Westeuropa durch Russland, war nicht taktischer Natur, die Stabilität der EU zu schwächen, sie ist aus ideologischer Verwandschaft geschehen. Daran habe ich gerade ziemlich zu knabbern.
Das ging mir auch so. Ich beobachte ja auch schon eine Weile auch die Äußerungen Putins selbst, diese Valdai Reden. Da wird schon einiges deutlich.
>> Das Holodomor-Narrativ unterstellt daß diese Hungernot gezielt gegen die Ukraine gerichtet gewesen wäre. Das ist schlicht falsch. <<
Es ist richtig, dass sich die Geschichtswissenschaftler in der Frage ob Stalin diese Hungersnot in der Ukraine bewußt genutzt hat, um gezielt Ukrainer verhungern zu lassen uneins ist.
Relativ klar sprechen die Zahlen. Danach starben an der durch die brutal-idiotische Politik Stalins erzeugten Hungersnot - während der die SU weiterhin Getreide exportierte! - prozentual am meisten die Kasachen, mit mehr als 1,2 Mio bei ca. 6 Mio Bevölkerung. (ca. 20 %) Ein Großteil der Kasachen waren damals noch nomadisierende Viehirten. Hunderttausende versuchten, der Hungersnot durch Flucht zu entkommen, wurden teils zurückgetrieben, teils verhaftet und hingerichtet.
Von den etwa 100 Mio Einwohnern der RSFS starben etwa 3Mio. (ca 3 %) Davon gehörte wieder ein großer Teil der ukrainischen Volksgruppe an.
In der UkrSSR mit ca. 30 Mio ließ Stalin knapp 4 Mio verhungern (ca. 14 %).
Und das nicht, weil die UkrSSR noch agrarischer strukturiert war als die RSFS sondern weil, wie etwa Timothy Snyder in seinem Buch "Bloodlands" nachweist, Spezialanweisungen erlassen wurden, die fast nur in der Ukraine durchgesetzt wurden und zwar gezielt, um die Hungersnot zu verstärken. Das war Teil seiner Rache an den Ukrainern für nationalistische Aufstände und weil die Menschen in der Ukraine sich am intensivsten gegen die Kollektivierung und Entkulakisierung zur Wehr gesetzt hatten.
In Kasachstan wird die Erinnerung an die Hungersnot nicht in antirussische Progaganda umgemünzt und es ist sicherlich fragwürdig, dass die ultranationalistische Politik der Ukraine den "Holodomor" mißbraucht um den Hass auf Russland zu schüren. Fragwürdig, kurzsichtig und dumm, denn geographisch wird man mit dem zum Erzfeind aufgeblasenen Russland weiter eng zusammenleben müssen.
Eigentlich wollte ich zum Nachdenken anregen.
Ich meine den OUN Mitbegründer gleichen Namens (1890–1964). Aber Geschichtsvergessenheit ist ja zur Zeit "woke".
Zur Ergänzung: eine nicht unwesentliche Rolle bei der szalinschen Agrarpolitik spielte der Genetikleugner Tromfin Lyssenko (ein Ukrainer)
Hätten Sie einen Link zu einer Valdai Rede von Putin, die analoge Äußerungen zu dem Text von Sergeitsev beinhaltet . Dann können alle den Vergleich vornehmen & ggf. nachvollziehen, wovon Sie schreiben.
Ich weiss nicht, warum sie es nicht erwähnen und unterstelle nicht, dass sie es absichtlich tun: Aber in ihrem Artikel findet sich kein Wort zu den 250 000 Ukrainern, die sich verschiedenen Wiederstandsgruppen anschlossen und gegen die OUN und die Nazis kämpften. Trotz der nahezu höllischen Verhältnisse damals. Unerwähnt lassen sie zudem die Vergeltungsakte polnischer Nationalisten, denen vermutlich 12 000 Menschen zum Opfer fielen. Ihr Beitrag zieht eine gerade Linie von damaligen Vorgängen zu heutigen Verhältnissen in der Ukraine. Ganz so, als gäbe es dort nicht massive Kritik an der Verehrung der OUN und Bandera oder eine kritsche Aufarbeitung der Geschichte. Nicht nur zur Unzeit veröffentlicht gerät er damit in den Verdacht der Bagatellisierung. Denn er liefert denen, die Putin weiterhin verteidigen Argumente, die ich für falsch und ideologisch ausgeleuchtet halte.
Wir sind in Krieg, im Dritten Weltkrieg!
Wir leben hier in der westlichen Meinungsblase. Da ist JournalistInnen unabhängige Berichterstattung über "den Feind" nicht mehr gestattet, sonst verlieren sie über kurz oder lang ihre Jobs.
Der Artikelschreiber hat innerhalb des hierzulande noch zugelassenen Meinungskorritor berichtet, mehr kritische Berichterstattung, Geschichtsdarstellung etc. ist nicht mehr drin.
So ist eben die ach so liberalen Demokratie des Westens!
Vielen Dank für einen interessanten Artikel, Herr Michal.
Vielleicht könnte man zur Erklärung des Verhältnisses Ukraine / Deutschland noch ergänzend schildern, wie die Ukraine ihre staatliche Existenz 1918 Deutschland zu verdanken hat, genauer gesagt, dem Wunsch Deutschlands, nachdem es den Krieg im Osten „gewonnen“ hatte, zu verhindern dass Russland wieder zu einer Gefahr werden könnte.
Da die Ukraine von zentraler Bedeutung für die russische Wirtschaft war - sie brachte ein Drittel der landwirtschaftlichen Produktion und 70 Prozent der russischen Kohle- und Erzförderung hervor, war somit Korn- und Rohstoffkammer Großrußlands, war in Berlin die Überlegung, dass der Verlust dieses Gebietes Russland entscheidend schwächen würde.
Der Zeitgeist forderte die Achtung des Selbstbestimmungsrechts der Völker und so diskutierte der Reichstag in Berlin keine Annexion sondern dass die Völker des Vielvölkerstaats Russland ermutigt werden sollten, eigene Staaten – natürlich unter deutscher Dominanz – zu gründen. Mit „Restrussland“ würde man dann schon fertig werden.
Die im Januar 1918 ausgerufene Ukrainische Volksrepublik – deutsche Truppen standen noch außerhalb der Ukraine an der Waffenstillstandslinie vom Dezember 1917 – schloß am 9. Feb. 1918 mit Deutschland den sog. Brotfrieden von Brest-Litowsk. Dadurch erhielt der neue Staat die erhoffte Anerkennung, war aber nicht mehr als eine Marionette von Berlin. Und in der Hauptstadt Kiev saßen die Bolschewiken.
https://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/7/73/Map_Treaty_of_Brest-Litovsk-de.svg
Der Osteuropahistoriker Jörg Baberowski von der Berliner Humboldt-Universität:
>> Die Ukraine als solches existierte nicht als Staat und nicht als Territorium, sondern nur in der Imagination von Nationalisten....Und es war von da an klar, dass die Ukraine nur von Deutschlands Gnaden ein unabhängiger Staat sein würde. <<
Angesichts des drohenden Verlusts sowohl ihrer Schwarzmeerküste als auch ihrer Ostseeküste gab Trotzki einen Tag nach Abschluß des „Brotfriedens“ seine berühmte Erklärung »kein Krieg, kein Friede!« ab, und verließ frustriert den Verhandlungsort.
Da der Waffenstillstand am 17. Februar ablief, nutzten die Deutschen diese gute Gelegenheit und begannen am 18. Februar 1918 den Vormarsch „Operation Faustschlag“. Es wurde, da es praktisch keinen Widerstand gab, eine militärische Spazierfahrt mit der Eisenbahn und mit dem Auto.
Trotzdem die russische Regierung am 20 Februar alle Bedingungen schriftlich akzeptierte, rückten die deutschen Truppen weiter vor, bis sie ganz Livland, Estland und die Ukraine besetzt hatten. So wurde der ukrainischen Regierung ihr Territorium von Deutschland geschenkt.
Zum Thema Verbrechen der OUN-B (die von Bandera - auch aus der Ferne noch geführte - Absplitterung der OUN) und Behandlung der ukrainisch nationalistisch-faschistischen Organisationen in der heutigen Ukraine:
https://lucris.lub.lu.se/ws/portalfiles/portal/17219693/22116257_005_01_S003_text.pdf
https://www.cambridge.org/core/services/aop-cambridge-core/content/view/16E526E005BCAD7A8B34D15EE3D243DA/S0269889719000048a.pdf/div-class-title-eugenics-and-racial-anthropology-in-the-ukrainian-radical-nationalist-tradition-div.pdf
https://gce.unisg.ch/-/media/dateien/instituteundcenters/gce/euxeinos/usach_euxeinos-27_2019.pdf?la=en&hash=911883A263D0F125DD04CF23293197F2D819FEFF
https://www.jstor.org/stable/41708340
Hä?
Liebe Magda,
ich habe den Beitrag in RIA Nowosti gelesen, er stammt von einem mir nicht bekannten Filmproduzenten. Wie repräsentativ seine geschwätzigen Auslassungen für die Politik des Kreml sind, entzieht sich meiner Kenntnis, aber gehen wir mal davon aus, dass er die Stimmung einer nationalistischen Elite zutreffend beschreibt und deren Auffassungen bloß "zuspitzt". Das, was dort "Entnazifizierung" genannt wird, nennt sich in der Ukraine übrigens "Dekommunisierung". Die einen wollen alles auslöschen, was ukrainisch und angeblich "nationalsozialistisch" ist, die anderen alles, was russisch und angeblich "kommunistisch" ist. Beide nationalistischen Auslöschungssehnsüchte sind extrem reaktionär, aber der große Unterschied ist natürlich: die einen wollen das nur für ihr eigenes Gebiet, die anderen wollen es einem anderen Gebiet aufzwingen.
Sie sehen, ich halte beide Politiken für unsinnig und gestrig, aber da die einen die anderen ja eindeutig überfallen haben, ist für jeden friedlichen Menschen sonnenklar, auf welcher Seite man steht. Ich finde, das ist sogar so klar, dass man das nicht bei jeder Äußerung extra noch einmal betonen muss. Kritik an der einen Politik bedeutet ja nicht Zustimmung zu der anderen. So denken vielleicht Einfaltspinsel oder "Denkzone8", der hier den selbsternannten Blockwart gibt und seine schwarze Liste führt, sozusagen seine "Dekommunisierungs"- oder "Entnazifizierungsliste". Gottseidank will er nur den Freitag umerziehen, und auch das nur verbal, aber ich finde, mit seinen Verleumdungen geht er etwas zu weit. Er sollte sich aus der Community verabschieden.
Es wäre m.E. verkehrt, angesichts des Krieges die rechtsnationalistischen Tendenzen in vielen Ländern Ostmitteleuropas auszublenden oder plötzlich sogar gutzufinden, weil man in diesen Ländern schon immer wusste, wie der Russe wirklich ist.
Aber Gegenfrage: Sie als geborene Vermittlerin: was fänden Sie denn sinnvoll in diesem Konflikt? Höfliches Schweigen über Bandera-Verehrer und einfach Waffen liefern?
Beste Grüße
wm
P.S. Die anfänglichen Sympathien für Hitler "Befreiungsaktion" in Weißrussland und der Ukraine verflogen schnell, wie sie dem Buch des Militärhistorikers Rolf-Dieter Müller "An der Seite der Wehrmacht. Hitlers ausländische Helfer beim Kreuzzug gegen den Bolschewismus" entnehmen können. Das enlastet die OUN und andere Mitfaschisten aber nicht.
Lieber Herr Michal,
der Unterschied ist aus meiner Sicht, dass die "Dekommunisierurng" offensichtlich im Lande selbst kritisch diskutiert werden konnte und der Sprachenstreit z. B. im Sande verlief, Zelensky sich ja auch immer an die russisch-ukrainische Bevölkerung gewandt hat. Vor allem ist dieser Begriff auch noch halbwegs verständlich.
Die "Entnazifizierung" der Ukraine aber ist Orwellsches Ungetüm mit sehr miesem Hintergrund.
Der Autor von RIA Novosti hat sich - schon vor einem Jahr - in ähnlicher Weise artikuliert. Die sind ziemlich offiziell. Natürlich - darauf habe ich auch verwiesen, sind solche Beiträge keine Handlungsanleitungen. Putins Reden sind da allerdings eindeutiger . Es herrscht gegenüber der Ukraine auch eine ziemliche Herablassung.
Natürlich sollte über Bandera nicht geschwiegen werden, aber der Name "Bandera" und auch "Asow" tauchen in jedem Beitrag auf, der sich mit der russischen Aggression beschäftigt und das hat mich eben zu meinem Kommentar gebracht.
++ " So denken vielleicht Einfaltspinsel oder "Denkzone8", der hier den selbsternannten Blockwart gibt und seine schwarze Liste führt, sozusagen seine "Dekommunisierungs"- oder "Entnazifizierungsliste".++
Nein, Denkzone 8 ist kein Einfaltspinsel, aber mehr sage ich dazu nicht. Und Listen führt hier keiner. Was denken Sie, was ich hier alles abkriege. Die letzte Zuschreibung war " Relativieromi, die hier ihre Show abzieht". Sie sehen, ich bin da ziemlich abgehärtet schon seit langem, nicht nur in diesen merkwürdigen Zeiten.
Noch eines hat mich irritiert: Sie schreiben: ++ "Es wäre m.E. verkehrt, angesichts des Krieges die rechtsnationalistischen Tendenzen in vielen Ländern Ostmitteleuropas auszublenden oder plötzlich sogar gutzufinden, weil man in diesen Ländern schon immer wusste, wie der Russe wirklich ist." ++
Na, so eindeutig sind dieser Reflexe aber nicht. Ungarn unter einem erstarkten Orban balanciert zwischen Putin und der Ukraine genau so wie z. B. Serbien. Wirklich "antirussisch" scheinen mir in der Tat die Anrainerländer, die wissen, wie Russland/ die Sowjetunion dort agiert hat. Im Baltikum wurde immer nur russisch gesprochen, weil die dort die Mehrheit hatten Da wurde nicht diskutiert. In Polen gibt es in der Tat Tendenzen, die sich mit Putin vertragen würden, aber so einfach ist es eben nicht . Zu bitter ist die Teilungsgeschichte.
Was ich empfinde, schwankt immer wieder von Tag zu Tag. Aber ich halte westeuropaische Solidarität mit der Ukraine - auch Waffenlieferungen - im Moment für notwendig, so schlimm es ist.
Putins Plan scheint nicht aufgegangen. Vielleicht gibt es im Umfeld Leute, die ihn doch noch abraten könnten, alles zu riskieren. Ich denke, wie lange Angela Merkel, die so oft Gescholtene, sich um ein gutes Verhältnis zu Russland bemüht hat. Jetzt steht sie auch in der Kritik wie Steinmeier, mir völlig unverständlich.
https://www.freitag.de/autoren/magda/russischer-offizier-wir-werden-feinde-fuer-immer-sein
Ein letzter Link zu einem russischen Offizier, der einige Tage vor dem Einmarsch gewarnt hat.
Ihr PS stimmt natürlich.
Mit bestem Gruß
Liebe Magda,
wahrscheinlich haben sich die Denunzianten bereits wieder zu einem anderen Artikel verzogen, um dort ihr großes Geschäft zu verrichten, deshalb hier nur noch ein Nachklapp. Lesen Sie bitte (es sind leider Gottes 35 Seiten, aber lesen Sie sie bis zum Schluss), diesen Forschungsbeitrag, er zeigt, wie Geschichte im Lauf der Zeit bis zur Unkenntlichkeit verdreht werden kann. Und in meinem Text oben ging es ja um Geschichte, explizit um die deutsche-ukrainische. Man kann dann nicht immer mit dem Whataboutism "Aber die Russen..." kommen.
Nebenbei: Die "kritische Diskussion" hat die Verabschiedung der ukr. Dekommunisierungsgesetze auch nicht verhindert.
Ihre Verteidigung von Denkzone8 teile ich nicht. Diese Sorte Diskussionsvergifter (immer gern aus der Anonymität heraus), schadet dem Freitag. Bei gezielten Beleidigungen und Verleumdungen muss jede Redaktion eine Grenze ziehen, da kann man nicht mit "dicker Haut" und "Abhärtung" argumentieren. Das wäre ja Appeasement! Und die Chance, sich für seine Invektiven zu entschuldigen, hat der Herr auch nicht genutzt, nein, er hat gleich wieder andere beleidigt. Das darf man selbst Leuten, die nicht Putin heißen, nicht durchgehen lassen. Da werden Sie mir doch zustimmen.
Beste Grüße
wm
Ist aber wohl eine 'Denkzonin', soweit sich das sicher sagen lässt. :-)
++ Nebenbei: Die "kritische Diskussion" hat die Verabschiedung der ukr. Dekommunisierungsgesetze auch nicht verhindert. ++
Weiß ich nicht, aber ich will es nicht vertiefen. Ich habe nur registriert, dass sich Zelenowskyj klugerweise auch in Russisch an seine Landsleute gewandt hat und dass der Sprachenstreit sowieso im Sande verlaufen ist. Cancel Culture gibt es außerdem überall im Moment oder wird überall konstatiert.
++ Das darf man selbst Leuten, die nicht Putin heißen, nicht durchgehen lassen. Da werden Sie mir doch zustimmen. ++
Herr Michal, hören Sie auf, mit dem Auge zu blinzeln. Nein, das lassen wir nicht durchgehen. Da bin ich ganz - wie heißt das heute? - bei Ihnen. :-))
Ja, ich lese auch das noch. Ich bin heute sowieso den ganzen Tag hier zugange.
Historie - https://www.juedische-allgemeine.de/juedische-welt/streit-ums-gedenken-an-babyn-jar/
Auch noch interessant im Zusammenhang mit der Geschichte .
https://ukraineverstehen.de/wals-babyn-yar-holocaust-memorial-center-streit/
So jetzt hör ich aber auf damit.
Danke für die Artikel und Ihr Auftreten im Forum.
Vielen Dank für den Link. Mangelnde Auseinandersetzung mit Geschichte hat noch Jahrzehnte & Generationen später fatale Folgen. Das ukrainische Beispiel ließe sich auch auf den kroatischen Ultranationalismus | Faschismus übertragen. Deren Leader der Ustascha wurden zwar vorwiegend über die Ratline nach Südamerika gebracht, doch einige Kader wie Sympathisanten der Ustascha landeten nach WK II ebenfalls in Deutschland. Recht bald formierten sich die Exil-Ustascha neu, planten & führten diverse Anschläge gegen jugoslawische Institutionen aus, stets beseelt von ihrem Befreiungskampf gegen die Kommunisten. Die deutschen Regierungen zeigten sich nicht nur ungerührt angesichts dieses Treibens sondern hatten über den BND Kontakt zu den Protagonisten. Als 1978 die RAF-Mitglieder Mohnhaupt, Boock, Hofmann & Wagner in Zagreb festgenommen wurden & in diesem Zuge die jugoslawische Regierung deren Auslieferung mit dem Austausch von 8 in Deutschland lebenden Exil-Ustascha verknüpfte, wurde dies von der SPD-Regierung unter Schmidt verweigert, woraufhin die RAF-Mitglieder in ein Land ihrer Wahl ausfliegen durften. Selbst der erbitterte Kampf gegen die RAF konnte eine deutsche Regierung nicht dazu bringen, diese Connection aufzugeben _ nicht einmal eine von der SPD geführten. Seinerzeit stieß dieser Vorgang auf völliges Unverständnis, doch nur etwas mehr als ein Jahrzehnt später erklärte sich die Bedeutsamkeit dieser Seilschaften.
In dem Prozess der separatistischen Bewegung in Kroatien spielten jene Ustascha bzw. deren Nachkommen & Jünger eine zentrale Rolle. Zu deren Unterstützern gehörte an vorderster Front _ die deutsche Regierung, diesmal unter Kohl. Jener Helmut, der Geschichte studierte aber völlig geschichtsvergessen das Revival jener Kräfte förderte, die 50 Jahre zuvor die engsten Verbündeten der schlimmsten deutschen Machthaber der Geschichte waren & in dieser Zeit vergleichbare Verbrechen & Völkermord begangen.
Wie in der Ukraine innerhalb der UDSSR wurden diese in Kroatien innerhalb Jugoslawiens nicht aufgearbeitet. Dafür könnte ein gewisses Verstehen aufgebracht werden, da nach den äußerst grauenhaften Ereignissen im 2. WK die Befriedung dieser Staaten im Vordergrund stand, die Einigung, der Zusammenhalt & das nach Vorne schauen. In keiner Weise kann hingegen Verständnis aufgebracht werden, wenn die gleichen destruktiven Kräfte diese destruktiven Geister zur Wiederbelebung verhelfen.
Irgendwie sieht es so aus, als ob Sie bei ihren vielen Kommentaren die Übersicht verlieren, denn sowohl mit:
"der me.e. in putin fahr-wasser abdriftet..."
und mit:
"Wolfgang Michal erweist sich allein schon vom Timing seines Artikels her: als Putin-Propagandist!" (man beachte das Ausrufezeichen) Und der Nachsatz "spitz ich mal zu.." ist wohl kaum als Relativierung zu lesen.
Also schon zu dem 'stehen' was man geschrieben hat.
ich bin speziell Ihnen sooo dankbar, daß Sie sich um vermittlung
bemühen und mit ihrer gift-spritze mir den "rücken stärken"
wollen.
danke dafür, pleifel(e)in....
Das hatte mit "Vermittlung" rein gar nichts zu tun!
SIE SAGEN ES !
>> Mangelnde Auseinandersetzung mit Geschichte hat noch Jahrzehnte & Generationen später fatale Folgen. <<
Danke für die wichtigen Ausführungen zu den kroatisch-deutschen Verstrickungen!
„Es wäre m.E. verkehrt, angesichts des Krieges die rechtsnationalistischen Tendenzen in vielen Ländern Ostmitteleuropas auszublenden oder plötzlich sogar gutzufinden, weil man in diesen Ländern schon immer wusste, wie der Russe wirklich ist.
Die rechtsnationalistischen Tendenzen in vielen Ländern Osteuropas … sogar gutzufinden, geht nicht. Mein zartes Gemüt beobachtet diese Tendenzen in Polen, Ungarn, Kroatien,Slowenien usw. mit Sorge. Auch die Zustände in der Ukraine waren mir unbehaglich und auch jetzt macht mir, bei allem Verständnis, Melnyk immer noch Bauchweh. Ich verstehe, dass er gerade andere Sorgen hat und keine Zeit, sich zu Bandera zu erklären. Ich hoffe, er findet nach diesem Krieg noch die Gelegenheit dazu. Denn sollte die Ukraine ausgelöscht werden, hätten wir ganz andere Sorgen als eine Diskussion zur Rolle Banderas im ukrainischen Nationalmythos.
Die Gesellschaften in Osteuropa sind anfällig für rechts- und rechtsextreme Tendenzen. Ich glaube aber nicht, weil sie, wie Sie schreiben, schon immer wussten wie „der Russe“ ist. Sie sind nach meiner Auffassung anfällig, weil sie bald nach der Auslöschung und Vernichtung durch den deutschen Nationalsozialismus vom sowjetischen Stalinismus weiter verheert wurden. Diese Traumata sind nicht überwunden.
Und eine Aufarbeitung stalinistischen Verbrechen fand in Russland leider nur rudimentär statt und wird gerade in die Illegalität gedrängt. Viele Linke im Westen haben es sich bequem gemacht. In ihrer Anklage der Doppelmoral des Westens und dessen zusehends beschleunigten Werteverfalls liessen sie Putin („der Feind meines Feindes“) in den letzte Jahren viel zu viel durchgehen. (So auch ich.) Wie er in der russischen Gesellschaft durchregiert, wie er die Krym und den östlichen Donbass vereinnahmte, hätte die antiimperialistischen Glocken läuten lassen müssen.
Und jetzt hockt man in der Falle. Jetzt muss man z.B. einen Artikel schreiben, in dem man die Wahl des rechtsnationalistischen Orban in Ungarn ganz gut findet. Manche hocken mit Le Pen und mit Salvini in einem Boot ohne rot zu werden.
Also müssen wir überlegen, wie wir mit den rechtsnationalistischen Tendenzen in Osteuropa u n d in Russland in Zukunft umgehen wollen. Nach dem Krieg. Der hoffentlich bald ein glimpfliches Ende findet und die Ukrainerinnen und Ukrainer wieder im Frieden ihre Angelegenheiten regeln können.
Korrektur:
Die Gesellschaften in Osteuropa sind anfällig für rechts- und rechtsextreme nationalistische Tendenzen.
Ist die Namensgleichheit des ukrainischen Botschafters in Deutschland mit dieser Lichtgestalt ein Zufall?https://de.wikipedia.org/wiki/Andrij_Melnyk_(Offizier)
Juchu, meine eigene VT ...
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Grüße, das Community-Team