Warum liegen ukrainische Nationalhelden auf deutschen Friedhöfen?

Geschichte Stepan Banderas Grab in München und das von Pawlo Skoropadskyj im Allgäu zeigen, wie eng die ukrainische Nationalbewegung mit der gewaltsamen deutschen Ostexpansion in zwei Weltkriegen verbunden war
Exklusiv für Abonnent:innen | Ausgabe 13/2022
Bandera-Grab auf dem Waldfriedhof München
Bandera-Grab auf dem Waldfriedhof München

Foto: Imago Images

Im alten Teil des Waldfriedhofs in München steht ein massiges weißes Steinkreuz. Hier liegt der ukrainische „Nationalheld“ Stepan Bandera begraben. Er war am 15. Oktober 1959 in der Kreittmayrstraße 7 einem Blausäure-Attentat des sowjetischen KGB zum Opfer gefallen.

Rund 170 Kilometer südwestlich davon, auf dem Waldfriedhof des Allgäuer Kurorts Oberstdorf, findet sich die Grabstätte des ukrainischen Nationalisten Pawlo Skoropadskyj. Das einstige „Staatsoberhaupt“ war am 16. April 1945 bei einem alliierten Bomberangriff im niederbayerischen Plattling schwer verwundet worden und starb zehn Tage später im Kloster Metten.

Sowohl Pawlo Skoropadsky als auch Stepan Bandera kämpften gegen die Bolschewisten, um die Unabhängigke