Wie die AfD mitregiert – dank Christian Lindners FDP

Meinung Gegen Grüne und Asylsuchende: Die FDP lebt in einer Symbiose mit der AfD. Wenn deren Werte steigen, machen die Liberalen rechten Krawall. Wolfgang Michal über das fragile Dasein der FDP und die Folgen für die Koalition
Exklusiv für Abonnent:innen | Ausgabe 19/2023
FDP-Parteivorsitzender Christian Lindner beim Bundesparteitag im April
FDP-Parteivorsitzender Christian Lindner beim Bundesparteitag im April

Foto: Imago/Future Image

Vor zehn Jahren flog die FDP aus dem Bundestag, weil die frisch gegründete „Alternative für Deutschland“ (AfD) auf Anhieb 4,7 Prozent der abgegebenen Stimmen erzielte. Auch aus sämtlichen Landesregierungen verschwanden die Liberalen. Ihr Beinahe-Exitus führte zum Rücktritt des gesamten FDP-Vorstands. Der erst 34-jährige Christian Lindner musste die Partei übernehmen und wieder aufrichten, praktisch im Alleingang.

Dieses Trauma hat tiefe Spuren hinterlassen. Ein erheblicher Teil der traditionellen FDP-Wählerschaft – wie Hans-Olaf Henkel, ehemals Präsident des Bundesverbands der Deutschen Industrie – lief enttäuscht zu den „Wutbürgern“ über. Die AfD unter Führung des Ökonomen Bernd Lucke