„Wir wollen prüfen, ob Deutschland ein Schlaraffenland werden kann“

Ampel 177 Seiten lang ist der Koalitionsvertrag. Wer ihn liest, braucht starke Nerven – und kann sich auf herbe Enttäuschungen gefasst machen, trotz der guten Seiten
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Dieser Vertrag wurde Ihnen von Michael, Norbert, Annalena, Robert, Olaf, Christian, Volker, Saskia und Lars präsentiert. Sie haben sich ganz doll lieb.
Dieser Vertrag wurde Ihnen von Michael, Norbert, Annalena, Robert, Olaf, Christian, Volker, Saskia und Lars präsentiert. Sie haben sich ganz doll lieb.

Foto: Odd Andersen/AFP via Getty Images

Was wurde für ein Aufhebens gemacht um diese Ampelverhandlungen! Wie viele Leitartikel, Talkshows, Live-Blogs, Eil- und Exklusivmeldungen haben sie produziert? Dabei schlossen Grüne, Liberale und Sozialdemokraten gar keinen Vertrag, sie formulierten lediglich eine Absichtserklärung. Früher nannte man solche „Verträge“ weniger hochtrabend „Vereinbarungen“ oder „Abkommen“. Sie glichen einem Handschlag, umfassten nur wenige Seiten und erregten kaum die Neugier von Journalisten. Entscheidend waren die Regierungserklärungen.
Erst in den 1990er Jahren schwollen die Koalitionsvereinbarungen zu regelrechten Broschüren an, lagen aber noch unter 100 Seiten. 2005 füllte der „Koalitionsvertrag“ zwischen Angela Merk