Als wärs das erste Mal

Musik Kae Tempest reimt und rappt und leistet dabei in einfachen Worten Trauerarbeit. Das entfaltet eine enorme Kraft
Exklusiv für Abonnent:innen | Ausgabe 36/2020
Als wärs das erste Mal

Illustration: Ira Bolsinger für der Freitag

The Times, they are a-changin’ –: Der Fortschritt, das große Paradigma der Neuzeit, das uns alle miteinander verband, egal welcher politischen Glaubensüberzeugung, wird brüchig, dünn, fadenscheinig – ein Traum unserer Vorfahren, aus dem wir langsam erwachen und feststellen, dass es in Wirklichkeit ein Albtraum ist. Unser Blauer Planet kann uns kaum mehr tragen, das System gerät mit rasch zunehmender Geschwindigkeit an seine Belastungsgrenzen, eine evolutionäre Agonie könnte uns bevorstehen, nach der er, befreit von einem zum Monster ausgewachsenen Parasiten, weiter seine Kreise zieht. Wir können kein einziges Problem mehr lösen, stecken zwischen allen Fronten des Verschuldungs- und Verblendungszusammenhangs und sehnen uns manch