Von der ZEIT lernen, heißt ...

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Große Klasse der Kulturteil des FREITAG diese Woche! Die Aktualisierung des deutsch-griechischen Verhältnisses aus der Geschichte heraus durch Jessen - kenntnisreich! Das Interview mit Grass - interessant! Noch interessanter der Abdruck des Berichts eines Staatssicherheitsoffiziers zu einem Grassbesuch in der DDR. Man ist perplex angesichts des kleinbürgerlichen Minderwertigkeitskomplexes des DDR-Bonds, versteht plötzlich mehr. Die Auseinandersetzung Assheuers mit dem akribisch angelegten Versuch, aus dem Thomas Mann der "Betrachtungen" einen Demokraten zu machen - fulminant! Die Rezension des neuen Romans von Roth durch Greiner - grandios! Und: lange Texte! Und: keine übergroßen Fotos, die den LESER überfallen!

Natürlich (?) erschienen die Beiträge nicht im FREITAG, sondern im ZEIT-Feuilleton dieser Woche. Ich habe sie am Donnerstag gelesen - von der ersten bis zur letzten Zeile. Ich habe am selben Tag auch den Kulturteil des FREITAG gelesen, jedoch nur überflogen (wie so oft) und kann mich heute an keinen Artikel mehr erinnern. Umgekehrt wäre mir wahrlich lieber.

Ich weiß, ich weiß! Das fehlende Kapital, der gesättigte Markt, der nur eine Nischenexistenz erlaubt, die heterogene "Zielgruppe". Ich weiß, die sinkenden Verkaufszahlen. Und dass der FREITAG einen Preis für Schönheit, sogar einen Award bekommen hat, ist auch zu mir durchgedrungen. Mir ist auch bekannt, dass die ZEIT nicht immer eine solche Häufung guter Texte hinbekommt.

Aber: hmm, wie soll ich's sagen? Damit es nicht FALSCH verstanden wird. Auch wenn ihr, liebe FREITAGredakteure mit - wie drücke ich es aus ? - "höher" gelegten Texten nicht mehr Leser gewinnt (aber auch keine verliert), was Jessen, Assheuer und Greiner können, könnt ihr doch schon lange! Oder?

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