Der Bluff mit den Sanktionen: Strafen als Ausdruck imperialer Politik

Meinung Ökonomische Strafmaßnahmen gegen Staaten sind keine friedliche Alternative zum Krieg. Im Augenblick haben sie ein Ausmaß erreicht wie noch nie seit 1950
Exklusiv für Abonnent:innen | Ausgabe 12/2023
Güterstau in Kaliningrad aufgrund der Sanktionen, Juni 2022
Güterstau in Kaliningrad aufgrund der Sanktionen, Juni 2022

Foto: Vitaly Nevar/Reuters

All die Hoffnung, dass Sanktionen ein friedliches Mittel in der Außenpolitik kapitalistischer Staaten darstellen könnten, ist verständlich. Viele Menschen wünschen sich eine Welt ohne Unterdrückung, Gewalt und Krieg. Um ihre imperialen Interessen zur Geltung zu bringen, knüpfen die Herrschenden an diesen Wünschen an. Regierungen wollen „Krisen verhindern, Konflikte bewältigen, Frieden fördern“ oder, wie Außenministerin Annalena Baerbock es jüngst formulierte, mutig handeln, „geeint für die Menschlichkeit“. In der wertgebunden betitelten Außenpolitik spielen Sanktionen eine herausragende Rolle. Sanktionen, so das Versprechen der Regierenden, würden die Kosten für völker- und menschenrecht