Der türkische Obama

Porträt Kemal Kılıçdaroğlu führte den Marsch für Gerechtigkeit in der Türkei an. Er ist der linke Hoffnungsträger für die Wahl 2019
Exklusiv für Abonnent:innen | Ausgabe 28/2017
Kılıçdaroğlu gehört als osttürkischer Alevit einer Minderheit an, die latent diskriminiert wird
Kılıçdaroğlu gehört als osttürkischer Alevit einer Minderheit an, die latent diskriminiert wird

Foto: Adem Altan/AFP/Getty Images

Am 9. Juli verlangt Kemal Kılıçdaroğlu in Istanbul vor Hunderttausenden das Ende des Ein-Mann-Regimes in seinem Land. Auch mit dem Ausnahmezustand wolle man nicht länger leben: „Wir sind für die Rechte der Unterdrückten und die verhafteten Parlamentarier gelaufen.“ Bis dahin hat der Chef der kemalistischen Oppositionspartei CHP den mehr als 400 Kilometer langen Marsch für Gerechtigkeit angeführt, der am 15. Juni in Ankara begann. Kılıçdaroğlu wollte auf die „Rechtlosigkeit, Unrechtmäßigkeit und Ungerechtigkeit“ in der Türkei aufmerksam machen. Auslöser war, dass der CHP-Abgeordnete Enis Berberoğlu zu 25 Jahren Haft wegen Geheimnisverrats verurteilt worden war. Der Betreffende s