An allem sind die Linken schuld

FAS Wo verläuft die Grenze zwischen progressiver Selbstkritik und rechter Polemik? Eine Auseinandersetzung mit der Kolumne einer linken Autorin in einer konservativen Zeitung
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Es macht einen Unterschied, ob Ronya Othmann ihre Thesen in einem feministischen Magazin veröffentlicht – oder eben in der „Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung“
Es macht einen Unterschied, ob Ronya Othmann ihre Thesen in einem feministischen Magazin veröffentlicht – oder eben in der „Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung“

Foto: Imago/Schöning

Ronya Othmann ist eine junge und talentierte Kolumnistin und Schriftstellerin. Ihr Debütroman Die Sommer, der ihre Besuche im jesidischen Dorf ihrer Vorfahren in Kurdistan behandelt, wurde vielfach gelobt. In ihren journalistischen Texten, die bislang vor allem in Publikationen des progressiven Lagers erschienen, etwa hier im Freitag oder in der taz, argumentiert Othmann vor allem gegen Rassismus, Islamismus und die Unterdrückung der Kurd*innen. In kurzen Sätzen versucht Othmann komplexe Themen zu erklären, damit sie jede*r versteht. Doch dabei verfällt sie leider allzuoft in anti-linke Polemiken.

Um zu verstehen, wie das möglich ist, bräuchte man vielleicht einen längeren Atem beim Schreiben. Denn was Othmann stets sehr unkonkret „den Linken