Bericht über ein Treffen in Berlin

Bei diesem Beitrag handelt es sich um ein Blog aus der Freitag-Community.
Ihre Freitag-Redaktion

Sitzungsbericht

Liebe Leser,

am Samstag haben sich Mitglieder der Community mit einigen Redakteuren des Freitag in unseren Berliner Räumen getroffen.

Zu diesem Treffen hatten Vertreter der Community eingeladen. Ich bin sehr froh, dass diese Anregung, die ich neulich einmal in die Community gegeben habe, dort so schnell und kompetent aufgegriffen wurde.

Im Folgenden berichte ich über das Treffen aus meiner Sicht. Dieser Bericht ist kein Protokoll und hat keinen offiziellen Charakter. Es sind nur meine persönlichen Eindrücke und Gedanken.

Wir hatten uns zu Beginn der Veranstaltung geeinigt, vor allem über zwei Themenfelder zu sprechen: Die Zusammenarbeit zwischen Redaktion und Community und den Transfer von Online zu Print.

Ich habe meine Idee vorgestellt, in der Redaktion oder im gesamten Betrieb ein Gremium anzuregen, das der Geschäftsleitung für Planungen, Projekte und Perspektiven als Gesprächs- und Entscheidungspartner gegenüberstehen kann.

Parallel dazu kann ich mir vorstellen, dass die Community sich selber ein solches Gremium wählt, mit dem die weitere Entwicklung des Freitag besprochen werden kann. Ich habe das damit begründet, dass ich nicht glaube, dass wir die Online-Entwicklung in einem permanenten Online-Dialog mit der Community durchführen können. Ein Gremium, das sich versammelt, sich eine Agenda gibt und diese durcharbeitet, ist sehr viel effizienter. Ob es zu einer solchen dauerhaften Vertretung der Community kommt oder ob wir es auf der Ebene von Arbeitsgruppen halten, die sich jeweils zu neu entstehenden Themen bilden und von uns eingeladen werden, ist letztlich eine Entscheidung, die die Community treffen muss.

Der Freitag besteht aus drei Gliedern: Der Redaktion, dem Verlag und der Community - und ich denke, die Community sollte sich als handlungs- und forderungsfähiger Ansprechpartner etablieren.

Wir haben im Verlauf unserer etwa zweistündigen Debatte unsere wechselseitigen Ansprüche an die Zusammenarbeit zwischen Redaktion und Community ausgetauscht.

Es war für mich interessant, dass in der Redaktion, zu der ich mich in diesem Fall selbst zähle und in der Community ziemlich unterschiedliche Ansprüche deutlich wurden: Wir Journalisten haben vor allem ein Interesse an guten Texten, die interessante Themen behandeln. Die Community hat darüberhinausgehende, soziale, kommunikative Interessen. Es war für mich ganz aufschlussreich zu erleben, wie unser Community-Chef uns Journalisten da behutsam ausgebremst hat und die Interessen der Community Mitglieder offenbar besser verstanden hat als wir.

Das zweite große Thema, das wir uns vorgenommen hatten - das Verhältnis zwischen Print und Online - konnten wir aus Zeitgründen nicht mehr tiefer behandeln.

Wir haben uns darauf verständigt, im März ein weiteres Treffen abzuhalten, zu dem diesmal der Verlag einladen wird. Es ist für mich ein nach wie vor offenes und spannendes Projekt, wie Community-Texte am besten in die Zeitung zu heben sind.

Wir haben das ja neulich mit dem Bild-Zeitungsthema in großem gemacht und obwohl ich das für eine gelungene Variante halte, ist das sicher noch verbesserungswürdig und die Reaktionen auf dieses Titel haben ja gezeigt, dass längst nicht alle Community-Mitglieder mit dieser Lösung zufrieden waren.

Wenn die neue Seite online geht, also im Frühling - präzisere Zeitangaben trauen wir uns gegenwärtig nicht zu - wird es eine Beta-Phase geben, an der verschiedene Community-Mitglieder teilnehmen können. In dieser Phase kann es dann ein weiteres Treffen geben, auf dem wir über die weitere Entwicklung von freitag.de reden können.

Noch einmal: Vielen Dank an alle, die da waren, die sich die Mühe gemacht haben, zu kommen und zu debattieren, die an den Debatten im Vorfeld teilgenommen haben, die mit uns gemeinsam den Freitag machen.

Danke!

Dieser Beitrag gibt die Meinung des Autors wieder, nicht notwendigerweise die der Redaktion des Freitag.
Geschrieben von

Jakob Augstein

Journalist und Gärtner in Berlin

Jakob Augstein

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