Mehr Jobs, mehr Argumente

Konjunktur Womöglich ist es Zeit, von Massenarbeits­losigkeits-Szenarien Abstand zu nehmen. Für linke ­Forderungen nach Mindestlohn und Aufstockung von Hartz IV ist das ein Vorteil
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Es ist noch nicht lange her, da befürchteten Ökonomen einen dramatischen Anstieg der Arbeitslosigkeit als Folge der Finanzkrise und des daraus resultierenden Konjunkturcrashs. Von fünf Millionen Erwerbslosen war die Rede. Die Realität sieht ganz anders aus. 3,2 Millionen Jobsuchende registrieren die Arbeitsagenturen aktuell. Diese Zahl mag mit einigen Statistik-Tricks geschönt sein, ist aber im Verhältnis sowohl zur Lage nach dem Untergang von Lehman-Brothers im September 2008 als auch im europäischen Vergleich niedrig. Ist die These einer stark zunehmenden Massenarbeitslosigkeit überhaupt haltbar? Kann es sein, dass auch Linke – jedenfalls in diesem Punkt – von ihren oft geradezu lustvoll ausgemalten Niedergangsszenarien vorläufig A