Stimmt das denn?

Gespräche Es ist Zeit, das Gespräch zu rekultivieren: das Zuhören, das Nachfragen, die "Zwischen-Blicke" – für einen nachrichtlichen Mehrwehrt, für das provokante In-Frage-Stellen
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Kaum eine journalistische Form ist so sehr auf den Hund gekommen wie das Interview. Dabei ist sie die Königsdisziplin des Schreibens: der Showdown von Wissen und Denken. Anders als in Porträts, Reportagen oder Kommentaren kommt in einem Interview alles auf den Moment an. Ein durchgeschriebener Text wächst, wird umgestellt und – im Notfall – auch ausgeschmückt. Wo ein Zitat, eine Information, ein Übergang fehlen, wird improvisiert. Beim Interview ist die wesentliche Arbeit getan, wenn der Schreibprozess beginnt. Hier hängt alles von der Vorarbeit ab, von der Recherche und vom offenen Augenblick des Miteinanders. Wann passt welche Frage? Wann ist Raum zum gemeinsamen Denken? Wann zum Angreifen? Wann zum Zuhören? Ein Schach in Worten, ein Spiel d