Thomas Frank, wurde 1965 in Kansas City, Missouri geboren. Der Journalist und Autor promovierte in Geschichte, war früher Leitartikler beim Wall Street Journal und ist regelmäßiger Kolumnnist für Harper’s Magazine. Seine Schlüsselthemen sind der sogenannte "Culture War" sowie die Beziehung von Kultur und Politik in den USA. Frank ist Gründer und Herausgeber des linken Magazins The Baffler. Er ist Verfasser mehrerer Bestseller, darunter What’s the Matter with Kansas? und One Market Under God. Er lebt in der Nähe von Washington.
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In Le Monde diplomatique schrieb er Anfang des Jahres über die neue amerikanische Rechte und die Bankenkrise:
"Die Republikanische Partei bietet bei der Suche nach einem Präsidentschaftskandidaten, der sich ihrer Basis als 'glaubwürdig' genug darstellt, ein Schauspiel, das wie Selbstmord in Zeitlupe anmutet. Doch das könnte ein vorschnelles Urteil sein. Schon bei den Obama-Wahlen von 2008 schien der amerikanische Konservativismus eine todgeweihte Bewegung zu sein, die an ihrer eigenen Ideologie gescheitert ist. Aber sie hat sich von der Niederlage erholt, und zwar nicht mittels Anpassung an die äußere Realität, sondern durch eine noch stärkere Bindung an die Ideologie, die der Welt gerade ihre schwerste Wirtschaftskrise beschert hat. Das konservative Comeback der letzten Jahre steht in der Geschichte der gesellschaftlichen Bewegungen Amerikas einzigartig dar: Eine Massenbekehrung zur Religion des freien Markts als Reaktion auf schwere Zeiten. Nachdem die Katastrophen der Ära Bush in der Katastrophe der Wall Street gipfelten, ging man in Washington allgemein davon aus, das Land werde nun in eine neue Richtung aufbrechen."