Erfrischende Ursprünglichkeit
"Die 70 Geschichten in Christoph Ransmayrs neuem Buch „Atlas eines ängstlichen Mannes“ erinnern an die Prosastücke aus alten Novellenkränzen. Einer hat etwas gesehen und erlebt, das er erzählen will, weil es so erstaunlich ist, bedenkenswert oder ergreifend, bestürzend, verwunderlich, lehrreich oder kurios. Anklänge an den Erzählgestus der mündlichen Mitteilung geben Ransmayrs Geschichten erfrischende Ursprünglichkeit. Man „hört“ ihm gerne zu, und wenn eine Geschichte zu Ende ist, wird man ungeduldig: Erzählen Sie doch bitte weiter, Herr Ransmayr." nachrichten.at
Reisen als Flucht
"Immer mal wieder kehrt der Erzähler an die Orte zurück, von denen er herkommt, die ihm vertraut sind. Und wie beiläufig, als wollte er sie in einem Wust von Geschichten verstecken oder gar entdramatisieren, berichtet der Autor vom Tod seines Vaters, vom Abschied. Und spätestens da zeigt sich das Reisen auch als Flucht oder zumindest als Umkreisung der eigenen Herkunft." ndr.de
Unverwechselbaren Sprachkunst
"Alle Kapitel von Christoph Ransmayrs neuem, großem Buch, "Atlas eines ängstlichen Mannes", beginnen mit der Wendung "Ich sah". Sie verbürgt persönliches Erleben. Obendrein haben diese Reiseberichte etwas von Enthüllung, von gar nicht geheimer Offenbarung an sich. Zeugnis eines Schriftstellers, wie es keinen Zweiten im deutschsprachigen Raum, vielleicht weltweit gibt – und zugleich Essenz und Manifest seiner unverwechselbaren Sprachkunst. [...]
Seine Geschichten sind Konzentrationsleistungen im doppelten Sinn: Der unverwandte Blick lässt alles rundum vergessen, und die Sehstrahlen bündeln sich wie im Fokus eine Brennglases. Entstanden ist Ransmayrs erdichtete Kartografie an Hand seiner über Jahrzehnte hinweg niedergeschriebenen, stichwortartigen Aufzeichnungen: Er nahm und nimmt von der Welt buchstäblich Notiz." welt.de
Ruhe und höchste Konzentration
"Ruhe und höchste Konzentration bestimmen das Buch, ein Signal gegen die Unruhe unserer Zeit. Wir Leser folgen dem Reisenden, und der den Geschichten, wie von einem unsichtbaren Magnetismus gezogen. Reisen ist Erfahren." br.de
Poetischer Reisebericht
"Ob Ransmayr tatsächlich jahrelang als ängstlicher Mann durch die Welt gereist ist, erfahren die Leser in seinem Buch nicht. Der Autor erzählt zwar aus seiner Sicht, spielt aber immer nur eine Nebenrolle und wird nicht selbst Gegenstand seiner Geschichten. Er ist kein heldenhafter Eroberer oder großer Entdecker. Der Österreicher tritt auf als Zuhörer, Mitfahrer, als ein vorsichtig tastender, stiller Beobachter. Es geht nicht um ihn, sondern um seine Erinnerung.
Mit umwerfenden Bildern und einer feinen Dramaturgie lässt der Österreicher den Leser an den Reisen in sein eigenes Gedächtnis, seine Seelenlandschaften, teilnehmen." focus.de