David Graeber, geboren 1961 in den Vereinigten Staaten, unterrichtete bis zu seiner umstrittenen Entlassung 2007 als Anthropologe in Yale und lehrt seither am Goldsmith-College in London. Er ist bekennender Anarchist und Mitglied der "Industrial Workers of the World". Sein Vater hat im Spanischen Bürgerkrieg gekämpft, und er selbst lebte fast zwei Jahre in einer direkte Demokratie praktizierenden Gemeinschaft auf Madagaskar.
Graeber ist ein Vordenker der Occupy-Bewegung und kritisiert aus der Perspektive des Ethnologen die Fundamente des ökonomisch-gesellschaftlichen Systems. Dieses würde Menschen zu sinnloser Beschäftigung en masse statt zu sinnfüllender Tätigkeit in Maßen verurteilen.
Anschließend an die Interpretation der Finanzwirtschaft beschäftigte sich Graeber mit dem Homo oeconomicus, wie er nicht nur in den Wirtschaftswissenschaften, sondern davon abgeleitet auch in der Verhaltensforschung an Menschen und Tieren angenommen wird. Er bezieht sich darin insbesondere auf Pjotr Alexejewitsch Kropotkin und spricht sich gegen radikalen Neo-Darwinismus aus, für den er Richard Dawkins und Daniel Dennett ansetzt. Graeber proklamiert ein Prinzip der spielerischen Freiheit, laut dem jegliches Leben "unter gewissen Umständen ein Ziel darin hat, seine komplexesten Fähigkeiten auszuüben."
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Im April 2016 befindet sich David Graeber auf Lesereise durch Deutschland:
04.04. – Dussmann Berlin
05.04. – Literarisches Zentrum Göttingen
06.04. – Uni Frankfurt (Exzellenzcluster "Normative Orders")
07.04. – Literaturhaus Köln
08.04. – Stadtbibliothek Stuttgart
Details und weiterführende Informationen finden sich auf der Homepage des Verlages.
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