Kosten und Nutzen
"Träge Behörden und überflüssige Gesetze kosten die Wirtschaft Milliarden – wie viele genau, das hat das Statistische Bundesamt nun zum ersten Mal ausgerechnet. Prompt gerät die Regierung unter Druck: die Unternehmensverbände fordern rascheren Bürokratieabbau." Spiegel Online
Kann das gut gehen?
"Sinkender Ertrag bei zunehmender Komplexität der Organisation und eine sich selbst immer weiter aufblähende Verwaltung: Dieser Zwickmühle begegnet man immer wieder in verschiedensten Zusammenhängen, von der ganz großen Ebene der Makro-Ökonomie (Der Anthropologe David Graeber spricht von 'Bullshit Jobs', die überall im modernen Kapitalismus wuchern) bis hinunter zu individuellen Forschungsprojekten. Wie Brembs und Brennicke zeigen, ist es an deutschen Unis nun also so weit, dass jeder Forscher von durchschnittlich 1,28 Bürokraten umsorgt wird. Wie lange kann das noch gut gehen?" Laborjournal Online
Gedanken zum Ende
"Eindringliches zu den Fragen nach Schuld und Schulden, den Gesetzen der Wirtschaft und die Rolle der Rationalität: Ökonom Tomáš Sedlácek und Occupy-Wall-Street-Mitinitiator David Graeber sprechen über das Ende des Kapitalismus." Frankfurter Rundschau
Vom Beherrschenden
"Es ist stickig im Vera-Anstey-Saal der London School of Economics and Political Science (LSE). Die Wände sind mit dunklem Holz ausgekleidet. An der fünf Meter hohen Decke ist Stuck angebracht. Alle Stühle und Tische sind zur Seite geräumt. Gut achtzig Menschen drängen sich dicht an dicht auf dem Teppichboden. David Graeber, von Beruf Anarchist und LSE-Lehrkraft für Anthropologie, stellt sein neues Buch vor. 'Die Utopie von Regeln' heißt es. Grundaussage: Die Bürokratie beherrsche die Welt. Im Vera-Anstey-Saal trifft sich normalerweise nur die oberste Verwaltungsriege der LSE. Jetzt feiert man hier die Anarchie. Der Saal ist 'occupied', wird also von LSE-Studenten besetzt." ad rem
Praxis und Theorie
"Als seine Mutter nach einem Schlaganfall pflegebedürftig wurde, musste David Graeber schnell eine Entscheidung treffen. Der amerikanische Anthropologe beantragte Pflegehilfe, in den Vereinigten Staaten Medicaid genannt. Es begann ein Papierkrieg mit den amerikanischen Behörden, Anwälte wurden eingeschaltet, und am Ende starb die Mutter, bevor der Antrag bewilligt worden war. Graeber, inzwischen Professor an der renommierten London School of Economics, machte aus seinen Erfahrungen nun eine sozialwissenschaftliche Abhandlung." Süddeutsche.de