Historische Zäsur
"Was im Dezember 2010 in Tunesien begann, breitete sich bald wie ein Flächenbrand über viele Länder Nordafrikas und des Nahen Ostens aus. Proteste, Aufstände und Rebellionen erschütterten die autokratischen Systeme der Region. In Ägypten und Tunesien jagten die Aufständischen die Herrscher aus dem Amt. Libyen verfiel in einen Bürgerkrieg, dessen Verlauf das Eingreifen der NATO entscheidend beeinflusste. Syrien befindet sich in einer Patt-Situation, die verlustreichen Auseinandersetzungen zwischen Regierung und Opposition gehen weiter. In anderen Ländern wie Marokko und Jordanien haben die Regime auf die sozialen Proteste reagiert und so ihren status quo zumindest kurzfristig stabilisiert. Der Arabische Frühling ist eine historische Zäsur in der Region – mit weitreichenden Folgen in politischer, wirtschaftlicher und geostrategischer Hinsicht." >> Bundeszentrale für politische Bildung
Amerikanischer Herbst?
"Täglich demonstrieren Hunderte von Menschen gegen die soziale Ungerechtigkeit und Armut in ihrem Land. Immer mehr US-Bürger solidarisieren sich mit der Kampagne 'Occupy Wall Street'. Was im Finanzdistrikt von Manhattan begann, hat nun Boston, Seattle, Los Angeles und andere Städte erreicht. Viele der Demonstranten vergleichen ihre Protestbewegung mit dem arabischen Frühling und kündigen einen amerikanischen Herbst an. Ob die Demonstranten die Chance haben, etwas zu verändern, haben wir Friederich Mielke, Journalist und Amerika-Experte, gefragt." >> Detektor.fm
Parallelen
"Immer wieder berufen sich die Aktivisten dabei auf die Aufstände in der arabischen Welt, auf die Jasmin-Revolution in Tunesien, die Proteste auf dem Tahrir-Platz in Kairo, die schließlich die Despoten Ben Ali und Mubarak aus ihren Ämtern fegten. Auch im Arabischen Frühling diente das Internet als wichtiger Katalysator für die Protestbewegung. Schon Monate bevor der Zorn der Massen auf Tunesiens Straßen für alle Welt sichtbar wird, verlangten junge Blogger und Internetaktivisten Meinungsfreiheit und politische Teilhabe." >> Deutschlandfunk
Parallelen II
"Den meisten sind die um die Welt gehenden Bilder aus Ägypten, Libyen, Jemen, Saudi Arabien oder Syrien bekannt. Jeder weiß, dass der arabische Frühling in Einklang steht mit der Demokratisierung der muslimischen Welt. Die Leute gingen gegen die vorherrschenden autoritären Regime auf die Straße, um für Änderungen einzutreten. Die Demokratie scheint das beste bisher eingeführte System für die Bevölkerungen der Erde zu sein. Doch wie ist die Situation in den westlichen, mittlerweile traditionellen Demokratien? Gibt es denn nicht auch hier Bewegungen, die sich mit Protesten gegen Missstände und unerträglichen Zustände richten? Ja, die gibt es." >> Suite101
Globale Welle
"Die Kundgebungen sind Teil eines weltweiten Aktionstages. Unter den Organisatoren sind auch die Globalisierungskritiker von Attac. Vorbild der Demonstrationen ist die amerikanische Protestbewegung 'Occupy Wall Street' ('Besetzt die Wall Street'), die sich gegen das Finanzsystem und große Teile der Bankenwelt wendet. 'Occupy Wall Street' begann vor etwa einem Monat als kleinere Protestbewegung in New York, seither hat sie dort Tausende Menschen mobilisiert und weltweit Beachtung gefunden. Die globale Protestwelle soll alle fünf Kontinente umfassen." >> FAZ.net
Zwiespältige Bilanz
"Vor sechs Monaten schlugen Aktivisten der Occupy-Bewegung vor der EZB in Frankfurt ihre Zelte auf. Bewegt haben sie wenig, trotzdem geben sie ihren Protest noch nicht auf. Unklar ist, wie lange die Stadt die Revolutionäre noch duldet." >> hr Online