Der unabhängige Reporter Nicolas Hénin hat einen beträchtlichen Teil seiner Karriere im Irak und in Syrien verbracht. Er war Zeuge der Ereignisse, die zur Entstehung des Islamischen Staates geführt haben – vom Fall der irakischen Hauptstadt Bagdad bis hin zur Eroberung der ostsyrischen Stadt Raqqa –, und er hat die Dschihadisten aus nächster Nähe erlebt.
2013 wurde er in Syrien von Dschihadisten entführt. Mit James Foley, Steven Sotloff, David Haines und Alan Henning teilte Nicolas Hénin zehn Monate lang eine Zelle. Bewacht von Dschihadi John und gefoltert von seinem französischen Landsmann Mehdi Nemmouche, der später vier Menschen im Jüdischen Museum von Brüssel erschiessen wird. Hénin konnte im April 2014 zusammen mit einigen Mitgefangenen befreit werden.
Für sein Buch Der IS und die Fehler des Westens wurde Hénin 2015 mit dem "Prix des Géopolitiques de Nantes" ausgezeichnet.