Kosten und Nutzen

Einblicke Historische bzw. gesamtgesellschaftliche Mythen sind nicht unbedingt per se schlecht – unter anderem ihrer identitätsstiftenden Wirkung wegen. Allerdings sollten sie mitnichten unhinterfragt hingenommen werden
Kosten und Nutzen

Foto: Edward Miller/Keystone/Getty Images

Mythos und Neuanfang

"Als im Mai 1945 die deutsche Wehrmacht kapitulierte, sollte es einen radikalen Neuanfang geben. Die meisten Deutschen wollten schnell vergessen, welches mörderische Regime sie unterstützt hatten. Kein Wunder, dass etliche Mythen entstanden, die zum Teil bis heute noch weit verbreitet sind." Focus Online

Ereignis und Identität

"Aus welchen Ereignissen entsteht kollektiver Zusammenhalt? Das Haus der Geschichte in Bonn hat Beispiele zusammengetragen – und dabei Überraschendes zutage gefördert." Augsburger Allgemeine

Realität und Hoffnung

"Der Mythos vom 'Wirtschaftswunder' lebt vom Kontrast mit der bitteren Realität, die der Zusammenbruch der deutschen Wirtschaft im Frühjahr 1945 mit sich brachte. Vernichtung und Lähmung weiter Teile der wirtschaftlichen Infrastruktur und der augenscheinlich totale Stillstand der Produktion ließen keine Hoffnung aufkommen, Deutschland könne die Niederlage – wie nach dem Ersten Weltkrieg – in absehbarer Zeit wirtschaftlich verkraften." Bundeszentrale für politische Bildung

Theorie und Praxis

"Nicht der Fleiß der Deutschen und auch nicht der Marshall-Plan sollen der Grund für das deutsche Wirtschaftswunder gewesen sein, zeigt Christoph Weber in seinem Dokumentarfilm. Wichtiger sei ein Schuldenschnitt von 50 Prozent für Deutschland gewesen, betont der Filmemacher." Deutschlandfunk

Aufschwung und Anteil

"Wirtschaftsminister Ludwig Erhard war nicht der Vater des deutschen Nachkriegsbooms, sagt der Historiker Werner Abelshauser. Die Politik hatte am Aufschwung der Fünfzigerjahre in Wahrheit nur einen geringen Anteil." WirtschaftsWoche

Über die Jahre

"Nicht '45 und auch nicht '49, sondern '89: Erst mit der Wiedervereinigung in einem ebenfalls vereinten Europa hat sich Deutschland einen demokratischen Gründungsmythos geschaffen, meint Jürgen Rüttgers." Deutschlandfunk Kultur

12.09.2019, 14:25

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