Schrift und Vermögen

Netzschau Rezensionen aus dem Netz: "Die akribisch recherchierte und mit viel Einfühlungsvermögen geschriebene Kampfschrift hat das Zeug, längst resignierte Zeitgenossen wachzurütteln."
Schrift und Vermögen

Foto: David McNew/Getty Images

Wachrüttelnd

"Wer wirklich gegen den Klimawandel vorgehen will, das macht Naomi Klein immer wieder deutlich, der muss den Kapitalismus selbst in Frage stellen. Er muss Alternativen jenseits des unendlichen Wachstums denken und das Verhältnis zur Natur neu definieren. Naomi Kleins Umkehrschluss ist logisch: Jeder Kampf, der den Kapitalismus schwächt, nützt heute dem Weltklima. Und wer jetzt denkt, angesichts der Machtverhältnisse auf diesem Globus könne man dann nur den Kopf in den Sand stecken: Die akribisch recherchierte und mit viel Einfühlungsvermögen geschriebene Kampfschrift hat das Zeug, längst resignierte Zeitgenossen wachzurütteln." WDR 5

Fehlender Glaube?

"Ob die auch schon etwas in die Jahre gekommene Umweltbewegung die Kämpfer gegen das Establishment einen wird, da sind leider Zweifel angebracht. Was überhaupt nicht gegen die Stichhaltigkeit der Kleinschen Thesen spricht. Allein es fehlt der Glaube, dass man eine Zig-Milliarden-Euro-Energiewende durch Einsicht und Appelle wird anschieben können." Berliner Zeitung

Mit Händen und Füßen

"Umweltbewussten Europäern wird dieses Buch nur ein Gähnen entlocken. Das, was Klein da über 650 Seiten schreibt, ist von europäischen Autoren immer wieder geschrieben und angemahnt worden. Interessant ist das Buch vor allem, weil es zeigt, warum sich die USA mit Händen und Füßen gegen eine Klimapolitik wehren. Und diese Position wohl auch auf dem Pariser Klimagipfel Ende dieses Jahres verfechten werden." NDR.de

Ursache des Übels

"Wie bereits in ihren früheren Büchern macht Klein die Ursache allen Übels in den Deregulierungen der 80er Jahre aus. Seitdem gehe die Schere zwischen Arm und Reich wieder dramatisch auseinander. Während die reichsten drei Prozent der Bevölkerung 1989 noch 45 Prozent des gesamten Reichtums besaßen, waren dies im vergangenen Jahr, neuesten Angaben der Fed zufolge, bereits 55 Prozent. Die ärmsten 90 Prozent verfügen hingegen gerade einmal über 24,7 Prozent." der Freitag

Utopischer Quatsch?

"Klein plädiert dafür, dass die großen Energiekonzerne unter staatliche Kontrolle genommen werden, weil nur so der Ausstieg aus den fossilen Klimakillern möglich ist. Naomi Klein hat tatsächlich die Idee, dass der Kapitalismus doch keine Naturgewalt ist, sondern dass wir Menschen es sind, die bestimmen dürfen, wie dieses System funktioniert und wie es uns darin geht. Man hatte es manchmal schon vergessen. Es ist gar nicht so schwer, dieses 600-Seiten-Buch als utopischen Quatsch abzutun. Noch einfacher ist es, den menschengemachten Klimawandel einfach zu leugnen. Man kann der Sache aber auch ins Auge sehen, von der 97 Prozent der Klimaforscher sagen, dass sie kommen wird, wenn wir nichts tun: Eine unkontrollierbare Klimaerwärmung in wenigen Jahrzehnten – die auch diese Welt unkontrollierbar machen würde." Das Erste

19.03.2015, 12:49

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