Wir und die anderen
"In seinem neuen Roman beschreibt John Lanchester 'Die Mauer' als eine Grenze zwischen 'uns' und den 'anderen', zwischen den Bewohnern Großbritanniens und den Menschen, die aus ökonomischen und ökologischen Gründen in das Land hinter der Mauer eindringen wollen. Errichtet wurde die Mauer nach einer globalen Klimakatastrophe, bei der der Meeresspiegel drastisch anstieg. Die junge Generation wird als sogenannte Verteidiger zu zwei Jahren Mauerdienst verpflichtet, bei dem es um Leben und Tod geht. Für jeden 'anderen', der es über die Mauer schafft, wird ein Verteidiger außer Landes und aufs Meer verwiesen." NDR Kultur
Angst und Ausstieg
"Weil es sich bei Lanchester um einen Wall handelt, der Großbritannien umgibt, und sich sein Roman bei aller Düsternis immerzu auch feinsinnige englische Pointen erlaubt, hat man beim Lesen aber zugleich den Brexit im Kopf, die Kampagnen, die verfahrene Lage nach der Ablehnung des Theresa-May-Vertrags durch das britische Unterhaus in diesen Tagen. 'Die Mauer' ist deshalb nicht gleich ein Brexit-Roman. Doch haben der Brexit und die mit ihm verbundenen Ängste sehr viel mit dem zu tun, was Lanchester verhandelt." FAZ.net
Verknüpfungen
"Der Meeresspiegel steigt, das Land verlässt die EU, elend ist das Los der illegalen Immigranten: John Lanchester verknüpft in 'Die Mauer' Verhängnisse mit einer moralisch erbaulichen Fabel." Süddeutsche Zeitung
Reale Vision
"Aber auch die fanatischsten Populisten sollten erkennen, dass man in einer global vernetzten Welt Waren- und Menschenströme nicht hinter nationalstaatlichen Grenzen einhegen kann. Als John Lanchester, seit seinem Finanzkrisen-Roman 'Kapital' als leidenschaftlicher Globalisierungskritiker bekannt, seinen Roman über die hässliche neue Welt der Mauern zu schreiben begann, war Trump noch nicht einmal gewählt. Jetzt ist 'Die Mauer' eine reale Vision geworden, Lanchesters Beitrag zur Brexit-Debatte." Berliner Zeitung