Dr. Karl Heinz Däke, geboren 1943, war über 40 Jahre für den Bund der Steuerzahler tätig, die mit rund 320 000 Mitgliedern die größte Steuerzahlerorganisation der Welt ist. 1978 wurde er zum Stellvertretenden Vorsitzenden, 1989 zum Vorsitzenden des Landesverbands Nordrhein-Westfalen gewählt. Als Präsident des Bundes der Steuerzahler (1994 bis 2012) hat er sich gegen die öffentliche Verschwendung und für eine Grundsanierung des Steuerstaates eingesetzt und ehemaliger Herausgabe des Schwarzbuchs des Bundes der Steuerzahler Die öffentliche Verschwendung. Mit seiner Frau, der Malerin und Professorin Barbara Camilla Tucholski, lebt er in Schleswig-Holstein.
Die Energie für seinen ausdauernden Kampf gegen Steuerverschwendungen hatte er bereits als Kind, wie eine Anekdote aus dem Vorwort illustriert:
"Ich muss so um die neun oder zehn Jahre alt gewesen sein, als ich von meinem kleinen Zimmer aus dem Fenster schaute, von wo ich einen guten Blick auf eine in einiger Entfernung liegende Werkshalle hatte. Dazu muss man wissen, dass diese Werkshalle zu einer Fabrik gehörte, in der mein Großvater, mein Vater, der 1945 in russischer Kriegsgefangenschaft starb, und ein Teil weiterer Familienangehöriger führende Positionen innehatten. Wir verdankten dem Unternehmen also nicht nur unseren Lebensunterhalt, sondern waren auch darüber hinaus an dessen Wohlergehen höchst interessiert.
Nun sah ich, dass am helllichten Tage an der Werkshalle völlig unnützerweise eine Lampe brannte! Ich war empört über diese Vergeudung von – heute würde man sagen – Ressourcen. Ich beschloss, beim damaligen Direktor der Fabrik vorstellig zu werden, und ging schnurstracks zu dem Verwaltungsgebäude der Fabrik, wo ich dem Pförtner sagte, dass ich Herrn Direktor K. unbedingt sprechen müsse. Der Pförtner fragte mich, wer ich denn sei, und ich antwortete stolz: »Ich bin Karl Heinz Däke, der Enkel des ehemaligen Direktors Carl Däke.« Was ich denn von Herrn Direktor K. wolle, fragte mich der Pförtner. Ich müsse ihn in einer wichtigen Werksangelegenheit sprechen, antwortete ich. »Ja, wenn das so ist, werde ich mal nachfragen, ob er jetzt Zeit für dich hat«, sagte der Pförtner und griff zum Telefon. Das Ergebnis seines für mich geheimnisvollen Telefonats: »Ja, Herr K. bittet dich, zu ihm zu kommen.«
Ich stieg, vom Pförtner begleitet, eine breite Treppe in den ersten Stock des Gebäudes hinauf und landete schließlich im Zimmer des Direktors. »Na, mein Junge, was kann ich denn für dich tun?«, fragte er mich. Aufgeregt erzählte ich von meiner Beobachtung und fügte hinzu, dass das doch nicht ginge, es koste doch schließlich Geld usw. Direktor K. versprach mir, sofort dafür zu sorgen, dass das Licht ausgeschaltet werde und konstatierte, ich träte ja schon sehr früh in die Fußstapfen meines Großvaters.
Als ich nach Hause kam, schaute ich aus meinem Fenster, und siehe da: Die Lampe brannte nicht mehr. Stolz erzählte ich das meiner Mutter. Aber deswegen hätte ich doch nicht gleich zu Direktor K. gehen müssen, sagte sie. Meine Antwort darauf: »Zu wem denn sonst?«"