Um nicht weniger
"Der neue Bonapartismus ist 'überall in der Welt mit demokratischen Gegenbewegungen konfrontiert', auch daran erinnert dieser Dietz-Sammelband. Ein bisschen Optimismus könnte die heute nötig gewordene 'Verteidigung des demokratischen Kapitalismus' (Yanis Varoufakis) gut gebrauchen. Es geht um nicht weniger als den Kampf um jene Spielräume, in denen linke, progressive Politik vielleicht doch noch einmal 'große weltgeschichtliche Thatsachen' schaffen könnte. Nicht um als Farce zu enden, sondern um etwas wirklich Neues zu beginnen." neues deutschland
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Da bisher leider noch keine weiteren Rezensionen zu "Die neuen Bonapartisten" online stehen, folgen an dieser Stelle ergänzende Links zum Thema:
Irritation
"Zu den großen Missverständnissen, die derzeit über den Brexit kursieren, gehört die Behauptung, im Vereinigten Königreich habe sich mit der Volksbefragung etwas ausgesucht Demokratisches abgespielt. Zwar wird der Austritt mit Pathos beklagt, aber das Verfahren selbst, das zu ihm führte, gilt als ehrwürdig, und man verweist mit großer Genugtuung darauf, dass sich jetzt Millionen für ein neuerliches Brexit-Referendum starkmachen – ebenso wie darauf, dass Schottland eine erneute Volksbefragung zur Unabhängigkeit vorbereitet, um der EU erhalten zu bleiben. Es irritiert nicht einmal, dass besonders vehement die sogenannten Populisten, die Autoritären und Verehrer Putins, der AfD oder des Front National, Volksentscheide als das Allheilmittel gegen die repräsentative Demokratie einfordern." Zeit Online
History repeating?
"Dabei habe sich die Regierung Bonapartes auf das 'Lumpenproletariat' gestützt, den 'Auswurf, Abfall, Abhub aller Klassen', sowie auf einen großen Teil der konservativen Parzellenbauern, die – voneinander isoliert – keine Klasse bildeten, deshalb ihre Interessen nicht vertreten konnten und vertreten werden mussten. Verhält es sich heutzutage in den vielen deindustrialisierten Regionen der USA, Englands, Deutschlands oder Polens ähnlich, wo Menschen entweder um ihre Arbeitsplätze fürchten oder sich in Jobs verdingen, die mehr als das Überleben nicht zulassen? Und nutzen charismatische Figuren diese Lage aus, um autoritäre Regimes unter ihrer Führung zu etablieren?" Stuetzle.cc
Krise und Kontrolle
"Erdoğan nutzt den Putsch als Sprungbrett für die Bonapartisierung des türkischen Staates. Es ist ein provisorischer Sieg, denn die Niederschlagung des Putsches bedeutet keinesfalls eine Stabilisierung des Regimes, das sich in einer permanenten Krise befindet. Diese Krise veranschaulicht besonders die Säuberung innerhalb der staatlichen Institutionen – eine der tiefsten seit der Gründung der türkischen Republik. Denn nach dem gescheiterten Versuch fürchtet Erdoğan um einen erneuten Putsch. Daher versucht er, die vollständige Kontrolle über den Staat zu übernehmen." MaulWürfe.ch
Verstehen und Handeln
"Wie kann sich die politische und gesellschaftliche Linke in Deutschland erfolgreich gegenüber den aufkommenden neuen rechten politischen Kräften behaupten? Was kann sie dazu beitragen, deren Offensive zu brechen? Wie lassen sich die Wahlerfolge der 'Alternative für Deutschland' (AfD) und die Mobilisierungen außerparlamentarischer Kräfte wie der Dresdner 'Pegida' angemessen erklären und beantworten? Dieses Papier enthält keine abschließenden Antworten; sie kann es in einem offenen politischen Prozess nicht geben. Versucht wird, sich und anderen ein für Deutschland neues politisches Phänomen soweit zu erklären, dass angemessenes politisches Handeln begründet werden kann." Rosa Luxemburg Stiftung