Neue Tiefenschärfe

Netzschau Rezensionen aus dem Netz: "Nun, fast 70 Jahre später, lässt sich mit nicht gekannter Tiefenschärfe nachvollziehen, wie die Sieger von Stalingrad die Schicksalsschlacht an der Wolga erlebten."

Neue Tiefenschärfe

Nun, fast 70 Jahre später, lässt sich mit nicht gekannter Tiefenschärfe nachvollziehen, wie die Sieger von Stalingrad die Schicksalsschlacht an der Wolga erlebten. Zu verdanken sind die neuen Einblicke ursprünglich dem Moskauer Historiker Isaak Minz. Der hatte 1941 eine "Kommission zur Geschichte des Vaterländischen Krieges" initiiert. Vom einfachen Soldaten bis zum General sollten die Soldaten über ihre Gedanken, Gefühle und Erlebnisse berichten, als Vorbild für andere, aber ohne Schönfärberei. spiegel.de

Gegengewicht

Hellbeck präsentiert eine repräsentative Auswahl aus den erhalten gebliebenen 215 Zeitzeugenberichten, an die sich eine Reihe von Verhöraufzeichnungen von gefangenen deutschen Offizieren anschließt. Die von Hellbeck ins Deutsche übertragenen Quellen sind in den sowjetischen Archiven erhalten geblieben und lagen bisher nur im Russischen vor. Sie stellen ein einzigartiges und zutiefst eindrucksvolles Zeugnis der militärischen Katastrophe dar, die sich mit der Vernichtung der Sechsten Armee in Stalingrad vollzog, und bilden ein Gegengewicht gegen den von der deutschen Forschung in der Regel in den Vordergrund gestellten "Opfergang" der deutschen Verbände. welt.de

Breites Kaleidoskop

Als Kontrast enthält als Buch auch einige Verhöre deutscher Gefangener sowie das verzweifelte Stalingradtagebuch eines deutschen Soldaten. So entsteht ein breites Kaleidoskop, das unterschiedliche Facetten der Schlacht beleuchtet. Man liest manchmal ermüdende, manchmal erschreckende Beschreibungen von Kampfhandlungen. Oder man hört, wie ein Hauptmann die typisch deutsche Disziplin einschätzt. dradio.de

Spektakulärer Fund

Übersetzung der Protokolle aus dem Russischen von Christiane Körner und Annelore Nitschke. Selbst 70 Jahre danach wird "Stalingrad", der Wendepunkt des Zweiten Weltkriegs, vorwiegend aus einer stilisierten deutschen Opfersicht geschildert, auch weil bislang authentische russische Stimmen fehlten. Jetzt hat der Russlandhistoriker Jochen Hellbeck einen spektakulären Fund gemacht: viele hundert Seiten Gesprächsprotokolle, die in russischen Archiven bis heute unter Verschluss waren. perlentaucher.de

Opfermythos

Die Zeit fragt im Interview Jochen Hellbeck: "Wie konnte sich trotz allem der Mythos so lange halten, die Deutschen seien in Stalingrad vor allem eines gewesen – Opfer?" zeit.de

Unmittelbarkeit

Es sind diese Unmittelbarkeit und das breite militärische und soziale Spektrum der Protokolle, die dem Laien tiefe Einblicke in das blutige Ringen um Stalingrad ermöglichen. Welchen Wert die Dokumente für Historiker haben können, wird sich in den kommenden Jahren, wenn sie als Quelle für Doktorarbeiten und Habilitationen zugezogen werden, erst noch zeigen müssen. tagesanzeiger.ch

Dokumenten-Schatz

"Der deutsche Historiker Jochen Hellbeck hat diesen Dokumenten-Schatz nun gehoben, der lange in der Versenkung verschwunden war. 2006 erfuhr Hellbeck von den sowjetischen Interviews, die eine Historikerkommission im Sommer 1942 geführt hatten – den "Stalingrad-Protokollen". Zwei Jahre später durfte er sie sehen und schließlich auch ins Deutsche übersetzen. Die ausführlichen sowjetischen Protokolle erschließen der Geschichtswissenschaft neues Quellenmaterial." wdr3.de

13.12.2012, 08:26

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