Obsessionen
"Erstmals schreibt Javier Marias mit der Stimme einer Frau. Sie ist im Verlagswesen tätig, wohnt im Madrider Villenviertel El Viso und beginnt ein Paar, dem sie immer wieder beim Frühstück in ihrem Cafe begegnet, zu beobachten und zu verfolgen. – 'Üblicherweise glaubt man doch, dass der Zustand der Verliebtheit etwas Wünschenswertes und Positives ist', sagt Marías. 'In meinem Roman zeige ich, dass das manchmal auch stimmt, dass es aber auch Situationen gibt, in denen ein ehrlicher und großzügiger Mensch sich schäbig verhält, weil er verliebt ist.'" >> ORF.at
Grimmiges zu sagen
"Aber man sieht diesmal so klar wie einst im bekömmlichen Erfolgsroman Mein Herz so weiß. Es besteht nicht die Gefahr der Irritation durch einen Mann in der Behindertentoilette, der einem anderen Benützer mit dem Schwert das Haarnetz aufschlitzt (wie in Teil zwei der Trilogie). Zum Verliebtsein hat uns Marías also noch etwas zu sagen. Nichts Erlösendes. Nichts Selbstloses. Sondern Grimmiges. (...) Javier Marías neuer Roman ist keiner, in den man sich unsterblich verlieben muss. Aber man kann sich in ihn einhängen und, mit hängendem Kopf, ein bisschen spazieren gehen." >> Kurier.at
Schwerlich zu entziehen
"Munter fabuliert Marías von den Täuschungen und Selbsttäuschungen der Liebe und ermöglicht tiefe Einblicke in die Abgründe des menschlichen Seins. Ihm gelingt das Kunststück, den Leser zu fesseln, obgleich die Protagonisten kühl bleiben, weder Sympathien noch Ablehnung wecken. Gerade wegen seines ruhigen Erzähltons entfaltet Die sterblich Verliebten einen immer stärker werdenden Sog, dem man sich schwerlich entziehen kann." >> Nürnberger Zeitung
Großer Wurf?
"Das war natürlich ein ordentlicher Frust, so dass ich mir gleich den neuen Javier Marrías: Die sterblich Verliebten aus dem S.Fischer Verlag geschnappt habe. Auch ein Leseexemplar. Aber diesmal komplett. Das Buch soll wohl im Februar erscheinen. Das ist das Schöne am Bücherlesen, dass ich gleich nach Beenden des einen Buches in das andere einsteigen kann. Bei Seite 39 klappte ich den Marías zu und machte die Augen zu. Sehr gut. Es scheint, dass ihm da ein großer Wurf gelungen ist. Ich halte Sie auf dem Laufenden." >> Kulturblog Jastram
Dunkle Sinfonie
"Marías' erzählerisches Geschick besteht darin, die dem Roman zugrunde liegende Intrige so zu verpacken, dass der Leser zwar von Anfang weiß: Der Tod des Miguel Deverne kann, anders als dies die Öffentlichkeit glaubt, kein unglücklicher Zufall gewesen sein - und dann wie ein Schachspieler, der sich der Partie von der Eröffnung an sicher ist, mit größter Ruhe Zug auf Zug folgen zu lassen. Und so nimmt, was als ungemein elegante und doch fast alltägliche Geschichte begonnen hatte, im Laufe dieses Buchs geradezu unmerklich Fahrt auf. Nein, dieses Buch ist kein simpler Schmöker geworden - es ist eine dunkle Sinfonie." >> Spiegel Online