Überblick
"Wenige Tage nach der Flucht von Königin Wilhelmina (1880-1962) mit der Regierung nach London und der vollständigen Besetzung des Lands wurde am 29. Mai 1940 Arthur Seyß-Inquart zum Reichskommissar für die besetzten Niederlande ernannt. Mit Hilfe der allerdings wenig einflussreichen Nationaal-Socialistische Beweging (NSB) unter Führung von Anton Adriaan Mussert (1894-1946) sollte das 'artverwandte germanische Volk' der rund 8,8 Millionen Niederländer systematisch nazifiziert und nach dem deutschen 'Endsieg' in ein Großgermanisches Reich integriert werden. Unterstützt vom deutschen Wehrmachtsbefehlshaber in den Niederlanden, General Friedrich Christiansen (1879-1972), führte Seyß-Inquart als Leiter der Zivilverwaltung eine zunächst zurückhaltende, ab 1941 jedoch zunehmend repressive Besatzungspolitik." Deutsches Historisches Museum
Versöhnung?
"Verschmähte Geste: Der deutsche Botschafter in den Niederlanden fragte an, ob er bei der Gedenkfeier für die Opfer des Zweiten Weltkriegs dabei sein könnte. Sein Vorschlag wurde abgelehnt – und löste eine heftige Diskussion über die Beziehung zum Nachbarland aus." Spiegel Online
Ambivalentes Verhältnis
"In den Niederlanden artikuliert sich Kritik an der geplanten Rede Joachim Gaucks am Tag der Befreiung. Noch immer sorgt das ambivalente Verhältnis des Landes zum NS-Regime für Streit." Welt Online
Vom Besatzer zum Helden
"Es sind nur wenige Augenblicke, die Karl-Heinz Rosch vom Besatzer zum Helden machten. Erst ein paar Tage zuvor hat seine Einheit am Rand des kleinen Ortes Goirle Stellung bezogen. Die Kanone, die sie bei einem Bauernhof positioniert haben, soll den Vormarsch der Engländer aufhalten, die bis auf wenige Kilometer herangerückt sind. Ein sinnloses Unterfangen, die Munition ist so knapp, dass sie auf einen Abschuss pro Tag rationiert werden muss. Aus dem nahen Belgien ist immer lauteres Artilleriefeuer zu hören. Hin zur Kanone, lautet an diesem Tag der Befehl, und Rosch setzt sich in Bewegung, als er Jan und seine Schwester Toos ein paar Meter weiter arglos spielend auf dem Boden sieht. Er packt die beiden Bauernkinder, unter jeden Arm eines, dreht um und rennt zurück zum Wohnhaus." Badische Zeitung
Nachwehen
"Sie sind die Söhne und die Töchter von Wehrmachtssoldaten. Als sie in den Niederlanden aufwuchsen, wussten sie nicht, wer ihre Väter waren. Alle anderen aber tuschelten: Drei erzählen von ihrem Schicksal." FAZ.net