Weites Feld

Einblicke Die These, dass soziale Marginalisierung und persönliche Schicksalsschläge Menschen in den Extremismus treiben, ist nicht die einzige mögliche Erklärung. Versuch einer Sammlung zum Thema
Foto: Adam Berry/Getty Images
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Erklärungsansätze

"Arbeitslosigkeit, fehlende Väter, die antiautoritäre Erziehung des Westens, die autoritäre Erziehung des Ostens u.v.m. – aus der ordentlichen Bahn des Lebens geworfene Schicksalskinder und marginalisierte Randgruppenangehörige suchten eben ihr Heil in rechtsextremistischen Gewaltkulten wie denen der Hooligans, Skinheads oder NPD-gelenkten Kameradschaften, wo sie mit Hilfe von Rechtsrock, Internet-Angeboten und anderen Propagandamitteln weiter aufgerüstet und so lange hochgepusht würden, bis die Explosion in einer grauenvollen Tat quasi zwangsläufig erfolgen musste. Das ist ja nicht völlig falsch: Soziale Marginalisierung und persönliche Schicksalsschläge – kurzum: alles, was Menschen in die Verzweiflung treiben kann – stellen durchaus Risikofaktoren dar. Doch die enorme Attraktivität dieses Erklärungsansatzes ist offensichtlich: Die Täter sind anhand weniger Kriterien eindeutig zu kategorisieren und vor allem von der Bevölkerungsmehrheit klar zu unterscheiden." Bundeszentrale für politische Bildung

Unterschätzte Rolle

"Rechtsextreme Frauen inszenieren sich als Heimchen am Herd und als unwissende Mitläuferinnen. Doch ihre Rolle wird laut einer Studie der Amadeu Antonio Stiftung unterschätzt. Besonders augenfällig wird das am Beispiel Beate Zschäpes." Tagesschau.de

Im Gespräch

"Holocaustleugner erzogen Heidi Benneckenstein, Holocaustüberlebende Deborah Feldman. Die ungleichen Frauen haben über ihr Leben geschrieben. Ein Gespräch über Hitler und Rechtsextremismus, das Tagebuch der Anne Frank und die deutsche Schuld." FAZ.net

Langer Weg

"'Es dauert Jahre, bis ein Ausstieg vollzogen ist', sagt Bernd Wagner, Leiter der Ausstiegshilfe Exit. 'Die Saufgelage, die Illusion einer Kameradschaft, die Gewaltexzesse', so Wagner. 'Das passt nicht zu den Worten. Viele merken dann, dass sie nur ein Werkzeug sind.'" taz.de

23.11.2017, 13:34

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