Studium und Analyse

Netzschau Rezensionen und Texte aus dem Netz: "Die Herausgeber haben mit weiteren Journalisten und Wissenschaftlern aus der ganzen Republik geheime Akten studiert, sich mit Hinweisgebern getroffen und Widersprüche analysiert."
Foto: Christof Stache/AFP/Getty Images
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Aufklärung ausstehend

"Am Mittwoch wird in München das Urteil im Prozess um den Nationalsozialistischen Untergrund erwartet. Dabei steht die umfassende Aufklärung nach wie vor aus – auch, was den Heilbronner Polizistenmord und den Ku-Klux-Klan in Hall betrifft. Thumilan Selvakumaran, Redakteur des Haller Tagblatts, hat mit weiteren Journalisten und Wissenschaftlern aus der ganzen Republik geheime Akten studiert, sich mit Hinweisgebern getroffen und Widersprüche analysiert. Das Ergebnis ist in 'Ende der Aufklärung – Die offene Wunde NSU' nachzulesen. Darin werden auch Parallelen zur RAF, dem Oktoberfest-Attentat und dem Fall Amri aufgezeigt, wo staatliche Behörden zugunsten der inneren Sicherheit agierten, wodurch eine konsequente Aufklärung unmöglich wird, wie der Tübinger Verlag Klöpfer & Meyer schreibt. Unter den Autoren ist auch Michael Buback, Sohn des 1977 vom RAF getöteten Generalbundesanwalts." swp.de

Ausnahmezustand, abscheulich

"Die Taten des sogenannten Nationalsozialistischen Untergrunds darf man abscheulich nennen. Doch erst die Taten und Untaten der Ermittler rechtfertigen die Rede vom Ausnahmezustand. Davon u. a. handelt das Buch 'Ende der Aufklärung. Die offene Wunde NSU' von Andreas Förster, Thomas Moser und Thumilan Selvakumaran." WDR 3

Zahlreiche Perspektiven

"Seit wenigen Tagen ist 'Ende der Aufklärung' als eBook auf dem Markt, am 31. Juli erscheint es auch in gedruckter Form. Das Buch befasst sich mit der 'offenen Wunde NSU', beleuchtet zahlreiche Aspekte aus unterschiedlichen Perspektiven. Es falle auf, schreibt der Berliner Journalist Andreas Förster in seinem Vorwort, 'dass die Strafverfolgungsbehörden im rechtsextremistischen Deliktbereich oftmals eher dazu neigen, auf halbem Weg stehen zu bleiben, um einen schnellen Ermittlungsabschluss zu erreichen'. Länderübergreifende Strukturen und konzeptionelle Strategien im militanten Rechtsextremismus, dieses Thema überlasse man bis heute lieber dem Verfassungsschutz, 'obwohl der Geheimdienst auf diesem Terrain seit Jahrzehnten spektakulär versagt hat'. In keinem Verbrechen der deutschen Nachkriegsgeschichte bündele sich dieses Versagen so sehr wie beim NSU." Kontext

Vertuschter denn je

"Von Angela Merkels Versprechen, alles schonungslos aufzuklären, ist nicht viel verblieben. Nach 5 Jahren OLG München Prozess und diversen Untersuchungsausschüssen (2 im BUND, diverse Landesausschüsse) ist die Involvierung der Geheimdienste – trotz bzw. über 40 V-Leuten im Trio-Umfeld – vertuschter denn je. Statt Aufklärung ist die Ausweitung der Steuerungs- und Durchdringungsmöglichkeit von Geheimdiensten, den Staatsschutzabteilung der Polizeien eher verbessert, denn ihre strukturelle Insuffizienz und Beihilfe zu den von ihnen angefixxten Strukturen beendet worden. Thomas Moser ist mit Thumilan Silvakuram und Andreas Förster Herausgeber des Buches 'Ende der Aufklärung'." RDL

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Rechtes Auge blind

"Der NSU wurde in München als singuläres Ereignis abgeurteilt. Der Staat will nicht auf die Kontinuität rechter Untergrundnetzwerke in Deutschland blicken." der Freitag

02.08.2018, 12:49

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