Markt und Mechanismen

Netzschau Rezensionen und Stimmen zum Thema: "Der Kapitalismus soll sich nicht ändern, sondern mit all seiner nicht vorhandenen Nachhaltigkeit zum Teufel gehen und Platz machen für wirklich nachhaltige Systeme."
Markt und Mechanismen

Foto: Ralph Orlowski/Getty Images

Klar und faktenreich

"Sahra Wagenknechts Buch bringt die wirtschaftsfeindlichen Erscheinungsformen der Bankendeformation auf den Punkt – in klarer, faktenreicher Sprache, die man so auch gern von den Vertretern der Volksparteien gehört hätte: 'Orientierung auf das Investmentbanking heißt nicht Finanzierung von Investitionen, sondern der Verzicht darauf.' Freiheit statt Goldman Sachs." >> Süddeutsche Zeitung

Schlüssig und klar

"Es ist eine bemerkenswerte Arbeit, schlüssig geschrieben und klar durchargumentiert. Wagenknecht hat die alte sozialistische Tradition wieder aufgenommen, als politische Person, die mit im Zentrum der Arbeit der Partei steht, selbst theoretisch zu arbeiten und damit gleichsam den geistigen Vorlauf für die eigenen politischen Positionen zu schaffen und in die öffentliche Diskussion einzubringen. Sozialistische Programmatik und Politik nach dem Fiasko des Realsozialismus kann weder darin bestehen, die alten Sprüche von vor 1989 zu wiederholen, noch die der jetzigen 'Sieger der Geschichte' nachzuplappern. Das neue Buch von Sahra Wagenknecht trägt dazu bei, linker Politik eine eigenständige theoretische Grundierung zu geben. Das gilt unabhängig davon, ob man alle ihre Argumentationen und Folgerungen teilt." >> Neues Deutschland

Mit dem Begriffsbesteck der Ökonomie

"In ihrem neuen Buch propagiert die Bundestagsabgeordnete der Linken, Sahra Wagenknecht, die Zukunftsidee des 'kreativen Sozialismus'. Um einen heißen Wutkern - die Verachtung der Ackermänner dieser Welt - argumentiert sie politisch und analysiert wirtschaftlich. So gewinnt sie mit 'Freiheit statt Kapitalismus' an Seriosität. (...) Wagenknecht argumentiert politisch, analysiert aber mit dem Begriffsbesteck der Ökonomie. Sie zeigt, dass die Macht von Finanzindustrie und Großkonzernen kein Naturgesetz des Marktes ist, sondern eher dessen Aufhebung. Sie ist genervt davon, dass die Deregulierung der Wirtschaftsgeschehens seit den 1980er-Jahren so reibungslos gelaufen ist, die Re-Regulierung aber ständig stockt. Und der Wohlstand für alle ein Traum bleibt." >> Deutschlandradio Kultur

Hohe Kompetenz

"Wenn PolitikerInnen Bücher schreiben, ist der Anteil an taktisch-berechnendem Geschwätz nicht selten prägend. Gemessen daran ist das Buch von Sahra Wagenknecht – der führenden Politikerin der Partei Die Linke – kein PolitikerInnenbuch: In verständlicher Sprache erläutert und belegt sie mit hoher Kompetenz, welches Unheil der heutige Kapitalismus täglich anrichtet. Ihrer Analyse nach hat er die Phase des Mangels an Produktivität und Krea­tivität erreicht. Die Leistungsgesellschaft sei nur noch ein Mythos. Kaum mehr als ein Prozent der Bevölkerung kontrolliere die grossen Vermögen. Herkunft und nicht Leistung sei ausschlaggebend für den Lebensweg. Mit einer Fülle an Fakten, Daten und Analysen nimmt sie diesen Finanzkapitalismus auseinander. Eine Fleissarbeit als Abrechnung." >> WOZ

Auf Kosten der Zukunft

"Davon mal abgesehen, dass Herr Münchau nicht verrät, auf welche wundersame Weise sich sein kapitalistisches System von derartigen Kernschmelzen erholen soll, hoffe ich keineswegs, dass es sich überhaupt erholt. Es 'erholt' sich ja immer nur auf Kosten der Zukunft, weshalb jede Überwindung einer kapitalistischen Krise künftige, noch viel schlimmere Krisen nach sich zieht. Das ist seit Jahrzehnten zu beobachten. Das kapitalistische System soll sich nicht ändern, sondern mit all seiner nicht vorhandenen Nachhaltigkeit zum Teufel gehen. Und Platz machen für wirklich nachhaltige Systeme, in denen Kapital keine Rolle mehr spielt. Der Ausstieg aus der nicht nachhaltigen Atomenergie ist auf jeden Fall richtig. Aber wir brauchen auch den Ausstieg aus dem Wahnsystem des Kapitalismus." >> Gedanken(v)erbrechen

21.06.2012, 08:03

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