Helen Walsh (* 1977 in Warrington bei Liverpool) ist eine englische Schriftstellerin. Ihr Debütroman Brass (deutsch Millie) erschien 2004. Brass ist ein Scouse-Ausdruck für Prostituierte. Helen Walsh begann im Alter von dreizehn Jahren, Ecstasy zu nehmen und verzog mit sechzehn Jahren nach Barcelona, weil sie in Liverpool zur Prostitution gezwungen werden sollte, um ihren Drogenkonsum zu finanzieren. Der stark autobiografisch gefärbte Roman erzählt in teils drastischen Szenen die Geschichte der jungen Millie O'Reilly, die die Clubszene Liverpools der späten Neunziger zwischen Sex und Drogen erlebt.
In der Sendung "Büchermarkt" von Deutschlandradio hieß es: "Millie, der Debütroman von Helen Walsh, war in ihrem Heimatland Großbritannien ein großer und viel diskutierter Erfolg. Walsh wurde 1977 in der Nähe von Liverpool geboren, wo sie auch heute lebt. Liverpool ist Schauplatz von Millie, nicht das Liverpool der Beatles, sondern das der 1990er, als die schnellen, elektronischen Beats des Acid House vorherrschten und Ecstasy-Pillen die Droge der Wahl war." (22. Juni 2006)
In ihrem jüngsten Roman Ich will schlafen! beschreibt Walsh eine junge Mutter, die mit extremem Schlafmangel und mit einer postpartalen Depression kämpft. Walsh begann an dem Roman zu schreiben, als sie selbst noch nicht lange die Mutter eines kleinen Babys war. Auch Sie durchlebte zwei Jahre fast vollständiger Schlaflosigkeit, litt unter Selbstmordgedanken und Halluzinationen. Walsh will mit ihrem Buch das Tabu aufbrechen, mit dem das Thema postpartale Depression offensichtlich und ihrer ganz persönlichen Erfahrung nach immer noch behaftet ist. Und sie stellt die Frage, warum das Problem extremer Schlaflosigkeit junger Eltern immer noch nicht ernst genommen wird.
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