Hehre Absichten

Einblicke Das Alkoholverbot in den USA Anfang des letzten Jahrhunderts war wohl gut gemeint, förderte jedoch hauptsächlich die Entwicklung des organisierten Verbrechens. Versuch einer Sammlung
Hehre Absichten

Foto: Keystone/Getty Images

Netter Versuch

"Am 16. Januar 1919 beschloss der US-Kongress ein nahezu vollständiges Alkoholverbot. Ein Jahr später trat der 18. Verfassungszusatz in Kraft, der Herstellung, Verkauf und Transport von berauschenden Getränken verbot. Kurzzeitig sank zwar der Alkoholkonsum um ein Drittel und die Zahl der Alkoholtoten ging zurück. Coca Cola verdoppelte seinen Umsatz. Doch das 'noble Experiment', wie man die Prohibition damals auch bezeichnete, scheiterte." Die Presse

Wechselwirkungen

"Die goldenen Zwanziger Jahre der USA: Jazz-Bands, Charleston tanzende Frauen – und der Gangsterboss Al Capone auf dem Höhepunkt seiner kriminellen Karriere. Dies hat viel mit der Prohibition, dem Verbot von Alkohol zu tun." SRF

Absicht und Ergebnis

"Das Alkoholverbot war scharf gemeint und lasch überwacht. Nach rund 14 Jahren Prohibition hatten die USA ein gut organisiertes Verbrechen und immer noch Lust auf Hochprozentiges. Am 17. Februar 1933 machte der Blain Act Schluss mit der Durststrecke." Bayern 2

Schattenwirtschaft

"Und es sind nicht die dummen, zurückgebliebenen Sozialfälle aus vom Alkohol zerrütteten Familien, die hier den Ton angeben, sondern die Intelligenten, die Wagemutigen und mit besonderem Organisationstalent Ausgestatteten. Sie drängen in die Mitte der amerikanischen Gesellschaft, die Schattenwirtschaft ist ihre Chance zum Aufstieg." Welt Online

Der Rest ist Geschichte

"Zunächst verdienten die Gangster ihr Geld mit Schutzgelderpressungen, Glücksspiel und Zuhälterei. Doch mit der Prohibition gab es plötzlich eine Einkommensquelle, die so viel mehr Profit versprach - eben das so genannte Bootlegging. In Chicago eröffnete Torrio gleich nach dem Alkoholverbot die ersten illegalen Kneipen. Capone folgte seinem Boss schon bald nach seiner Hochzeit in den Mittleren Westen. Der Rest ist Geschichte." Andrian Kreye

03.12.2013, 14:13

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