Unbequem und klar
"Es gibt Kirchenleute, die heikle Themen mit sehr viel Diplomatie umschiffen. Und es gibt solche, die gerade bei heiklen Themen ihre Stimme erheben. Zur letzten Sorte gehört Abtprimas Notker Wolf. Er hält mit seiner Meinung nicht zurück, sondern fordert den Disput manchmal geradezu heraus. Er ist unbequem und klar im Wort, selten aber vergreift er sich im Ton. Managern, Gewerkschaftern, Arbeitslosen, ja sogar dem Papst hat der heute 70-jährige Mönch schon die Leviten gelesen. Er verschont keinen und er bricht Tabus." >> Süddeutsche.de
Drei Vorschläge
"Ich will drei Vorschläge machen. Erstens: Entlassen wir den Staat endlich aus der Verantwortung für unser Lebensglück. Die gehört in unsere eigenen Hände. Es reicht, wenn der Staat da einspringt, wo wirklich Not ist. Es gibt kein Menschenrecht auf ein bequemes Leben und vier Wochen Urlaub. Zweitens: Machen wir Schluss mit den zentralistischen Bestrebungen, allen per Gesetz zum Glück zu verhelfen. Die Pleite mit den Hartz-Gesetzen spricht Bände. Und drittens: Regierende müssen die moralische Kompetenz zeigen, die Grundzüge der humanen Gesellschaft zu wahren, die durch neue Technik und wirtschaftliches Kalkül bedroht ist. Hier geht es um Ewigkeitswerte." >> Stern.de
Beharrlichkeit
"Deswegen reist er um die Welt, treibt den Klosterbau in China und Indien voran. Dank seiner Beharrlichkeit bauten die Benediktiner sogar im kommunistischen Nordkorea ein Krankenhaus. Und auch daheim widerstand er dem Druck der Behörden. Fünf Jahre lang hat der Abtprimas einer kurdischen Familie in seinem Heimatkloster St. Ottilien Asyl geboten, bevor die Flüchtlinge am Ende in ein sicheres Drittland ausreisen durften. So versteht Notker Wolf das Leben im Glauben." >> Abendblatt.de
Mehr Genügsamkeit
"Topmanager brauchen keine Gehaltserhöhung und Gewerkschaften sollten flexibler werden. Notker Wolf, Abtprimas der Benediktiner, fordert mehr Genügsamkeit von den Deutschen. Sie sollten ihre Gewohnheiten zurückschrauben und arbeiten - egal was. Dies sei besser, als von staatlicher Stütze zu leben." >> Süddeutsche.de
Gelebte Werte
"Zu wenig gelebte Werte sieht der Abtprimas in allen Bereichen unserer Gesellschaft. Besonders bei denen, die Vorbildfunktion haben oder wegen ihrer Tätigkeit in der Öffentlichkeit stehen. Wie die Manager. Bei Jürgen Schrempp etwa, bis 2005 Vorstandsvorsitzender der damaligen DaimlerChrysler AG, scheint der Geist Gottes keine Chance gehabt zu haben. 'Er hat Milliarden Euro und Tausende Arbeitsplätze verspielt', sagt Wolf. Er könne nachvollziehen, wenn mancher Bürger 'solche Leute hinter Gittern haben will'" >> Focus Online