Analyse und Kritik

Netzschau Rezensionen aus dem Netz: "Schaut man sich Europa an, wie dies der polnische ­Politikwissenschaftler Jan Zielonka in seinem neuen Buch bei Campus unternimmt, dann ist man alarmiert."
Analyse und Kritik

Foto: Chris McGrath/Getty Images

Grundlegende Aufgabe

"'Die grundlegende Aufgabe der Intellektuellen ist es, alle angenommenen Weisheiten in Zweifel zu ziehen ... und jene Fragen zu formulieren, die sich sonst niemand zu stellen wagt.' Mit diesen Worten des deutschen Briten Ralf Dahrendorf beendete Jan Zielonka nicht nur sein jüngstes Buch – er lebt den Satz. Seit Jahren eckt der Professor für Europäische Politik in Oxford an. Zielonka, der sich als 'Dahrendorf Fellow' in den Fußstapfen des oft als 'großer Europäer' gewürdigten Soziologen sieht, nannte die EU 'Imperium', als sie noch hoch im Kurs stand, und fragte sich später, ob sie am Ende sei. In seinem jüngsten Buch knöpft er sich nun sein eigenes Umfeld vor – die 'liberalen Eliten'." FAZ.net

Alarmsignale

"Schaut man sich Europa an, wie dies der polnische ­Politikwissenschaftler Jan Zielonka in seinem neuen Buch bei Campus unternimmt, dann ist man alarmiert. In Teilen Europas sei eine Konterrevolution im Gange, die die Freiheitsbewegung der frühen 90er Jahre auf den Kopf stellt, so der Autor. Schuld seien die politischen Eliten, weil sie marktradikalen Konzepten gefolgt wären, die die liberale Gesellschaft verraten hätten. Zielonka spricht sich vehement für eine offene Gesellschaft aus und fordert eine Neuerfindung Europas." Börsenblatt

Eigene Fehler

"Zielonka, der heuer aus familiären Gründen nicht in Alpbach sein kann, hat sich einen Ruf als Querdenker erworben. In seinem jüngsten Buch wirft er dem liberalen Europa vor, durch eigene Fehler eine Gegenrevolution provoziert zu haben. Der Professor nennt ein Beispiel aus Warschau, wo ihn die TT erreichte. 'Hier gibt es keine Bank ohne Klimaanlage, aber kaum ein Krankenhaus mit Klimaanlage. Wie ist das möglich in einem Land, dessen BIP im vergangenen Jahrzehnt um 25 Prozent gewachsen ist?' Solche Fehlentwicklungen seien 'sozusagen unter liberaler Aufsicht' passiert und müssten jetzt zugegeben und korrigiert werden. Andernfalls könne die Gegenrevolution nicht gestoppt werden." Tiroler Tageszeitung

Versagen als Ursache

"Der Oxford-Professor Jan Zielonka diagnostizierte jüngst in einem Brief an den verstorbenen Ralf Dahrendorf das Versagen der europäischen Eliten als Ursache für die laufende 'Konterrevolution' gegen die liberale Ordnung in Europa." Der Tagesspiegel

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Kein roten Linien mehr

"Der Oxford-Politologe Jan Zielonka warnt, dass Europa durch eine 'obsolete Nato' verwundbar würde und es keine roten Linien für Angreifer mehr gebe." Die Presse

Komplexere Problematik

14.02.2019, 13:15

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